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Thema: Wie sind die Männer des 20. Juli 1944 zu beurteilen?

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  1. #1
    Bundeskanzler Björn Höcke Benutzerbild von Leseratte
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    Standard Wie sind die Männer des 20. Juli 1944 zu beurteilen?

    Für Dieter Stein, den Herausgeber der Jungen Freiheit, sind sie Helden der Nation. Ich finde die Beurteilung von Werner Bräuninger dagegen besser. Ich glaube auch, daß Bräuningers Stauffenberg-Biographie deshalb in der JF negativ rezensiert wurde, weil Bräuningers Ansichten Stein nicht in den Kram passen. Daraus ziehe ich wiederum den Schluß, daß Bräuningers Buch durchaus lesenswert sein könnte.

    Die „Genese des Täters“ Stauffenberg aus dem „Geiste des Geheimen Deutschland“ wird jedenfalls dank dieser fahrigen, der Privatideologie des Verfassers verpflichteten Darstellung eher „verunklart“, und man greift am Ende dankbar wieder zu Peter Hoffmanns Werk.
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    Wie beurteilen Sie die Tat des 20. Juli 1944?

    Ich bin hier ziemlich gespalten und habe dieser Frage in meinem Buch breiten Raum gewidmet. Nur so viel: Auf der einen Seite war die Tat notwendig, so oder so. Andererseits wirft es kein besonders gutes Licht auf die Akteure des 20. Juli, daß ausgerechnet Graf Stauffenberg, der im Kriege ein Auge, den rechten Unterarm und zwei Finger der linken Hand verlor, den Mut zum Handeln aufbrachte. Es wäre bis zum Juli 1944 jederzeit möglich gewesen, Hitler in direkter Gegenüberstellung zu erschießen und sich anschließend selbst zu richten. Das aber ist nicht geschehen. Am 20. Juli stieß eine alte und bereits im Untergang begriffene Welt auf vorurteilslose und zu allem entschlossene Revolutionäre, nämlich auf Adolf Hitler und den Führungskader der NSDAP. Aber auch Major Remer, der den Putsch in Berlin niederschlug, wird meiner Ansicht nach weit überschätzt. Er war lediglich der richtige Mann am richtigen Ort zur richtigen Zeit. Bei der Beurteilung der Tat des 20. Juli sollten wir immer daran denken, daß der Untergang des Dritten Reiches, wie immer wir zu ihm stehen, für Stauffenberg die Voraussetzung für den Aufstieg eines vierten deutschen Reiches war, in dem das „Geheime Deutschland“ sich verwirklichte. Das aber wird in den Sonntagsreden der Berliner Regierungsvertreter geflissentlich ignoriert. Sie werden wissen weshalb.
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    Björn Höcke:

    Sie müssen sich mal Bundesjustizminister Heiko Maas angucken, als ich die Nationalflagge, dieses zentrale nationale Symbol, herausgeholt habe. Es war so, als ob man Graf Dracula ein mit Knoblauchknollen geschmücktes Kreuz in die Visage gehalten hätte!

    Leseratte gehört der Rechtsfraktion an.

  2. #2
    Klimaschurke Benutzerbild von mabac
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    Standard AW: Wie sind die Männer des 20. Juli 1944 zu beurteilen?

    Zitat Zitat von Leseratte Beitrag anzeigen
    Für Dieter Stein, den Herausgeber der Jungen Freiheit, sind sie Helden der Nation. Ich finde die Beurteilung von Werner Bräuninger dagegen besser.
    Bräuninger:

    Es wäre bis zum Juli 1944 jederzeit möglich gewesen, Hitler in direkter Gegenüberstellung zu erschießen und sich anschließend selbst zu richten. Das aber ist nicht geschehen.
    Damit ist alles gesagt.
    Früher waren Dick und Doof zwei Personen.
    Till Backhaus

  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von herberger
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    Standard AW: Wie sind die Männer des 20. Juli 1944 zu beurteilen?

    Ich weiß nur wie man sie nicht beurteilen sollte, diese Männer standen nicht politisch in Opposition zu Hitler sondern nur militärisch.

    Seit Stalingrad war eigentlich die gesamte militärische Führung des Heeres gegen Hitler, in den Führungsstäben würde ganz offen gegen Hitler polemisiert.Die Mehrheit der militärischen Führung wäre aber ein Attentat zu weit gegangen, denn mitten im Krieg den Oberbefehlshaber töten das war unabhängig von der Einstellung zu Hitler ein Tabu.

    Natürlich wusste auch Hitler das die Heeresführung nicht mehr hinter ihm stand.

    Man kann den Widerstand in etwa so klassifizieren, etwa 10 Offiziere waren direkt oder indirekt am Attentat beteiligt, eine andere Gruppe von Offizieren versprachen den Attentätern das sie sich bei einem gelungenen Attentat passiv verhalten werden, etwa Rommel der bekannteste. Die Zivilisten bei der Verschwörung spielten keine Rolle, ihre Aufgabe sollte erst nach Hitlers tot beginnen,

    Rochus Misch Leibwächter bei Hitler schreibt in seinem Buch

    "Wer sich etwas in der Reichskanzlei auskannte konnte ohne Schwierigkeiten zu Hitlers Privat Räume gelangen" !

    Für Misch waren die Attentäter Kameraden Mörder.
    Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von KuK
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    Standard AW: Wie sind die Männer des 20. Juli 1944 zu beurteilen?

    Seit 1942 mußten besuchende Offiziere, die zu Hitler vorgelassen werden wollten, die Munition ihrer entladenen Kurzwaffen vorher der Ordonnanz aushändigen.

    Auf vielen Photos kann man die leeren Magazinschächte der umgeschnallten Pistolen erkennen.
    "Gotteslob" # 380, Strophe 9 und aktueller denn je:
    Melodie: "Großer Gott, wir loben Dich!"

    Sieh dein Volk in Gnaden an.
    Hilf uns, segne, Herr, dein Erbe;
    leit es auf der rechten Bahn,
    dass der Feind es nicht verderbe.
    Führe es durch diese Zeit,
    nimm es auf in Ewigkeit.

  5. #5
    Vom Wahnsinn begeistert Benutzerbild von Affenpriester
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    Standard AW: Wie sind die Männer des 20. Juli 1944 zu beurteilen?

    Das war eine Art Verschwörung und Putschversuch, da es gescheitert ist. Wäre er geglückt, wäre es eine Befreiung gewesen. Da aber das System doch unterging, stilisierte man sie zu Helden von sonstwas.
    Ehrlose Schweine, oder große Helden ... wer will das noch unterscheiden, das dumme Volk entscheidet sowas.
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    -
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  6. #6
    Klimaschurke Benutzerbild von mabac
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    Standard AW: Wie sind die Männer des 20. Juli 1944 zu beurteilen?

    Zitat Zitat von Affenpriester Beitrag anzeigen
    Das war eine Art Verschwörung und Putschversuch, da es gescheitert ist. Wäre er geglückt, wäre es eine Befreiung gewesen. Da aber das System doch unterging, stilisierte man sie zu Helden von sonstwas.
    Ehrlose Schweine, oder große Helden ... wer will das noch unterscheiden, das dumme Volk entscheidet sowas.
    Es war ein missglücktes Attentat. Hätte sich Stauffenberg geopfert, wäre die Sache anders ausgegangen.
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    Till Backhaus

  7. #7
    Orthodox Benutzerbild von Ausonius
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    Standard AW: Wie sind die Männer des 20. Juli 1944 zu beurteilen?

    Zitat Zitat von mabac Beitrag anzeigen
    Es war ein missglücktes Attentat. Hätte sich Stauffenberg geopfert, wäre die Sache anders ausgegangen.
    Warum eigentlich? Das wird immer so selbverständlich behauptet. Hätte sich Stauffenberg geopfert, wäre die Bombe vielleicht trotzdem unzureichend explodiert. Er wäre vielleicht niedergeschossen worden. Die parallel laufenden Pläne in Berlin und Paris wären trotzdem gescheitert.


    Freiheit oder AfD!

    "nothing bad in your life is your fault its all those damn dirty minorities and you don't have to work to make things better just hate them enough and that will magically fix everything" - ein kluger Redditor

  8. #8
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    Standard AW: Wie sind die Männer des 20. Juli 1944 zu beurteilen?

    Zitat Zitat von mabac Beitrag anzeigen
    Es war ein missglücktes Attentat. Hätte sich Stauffenberg geopfert, wäre die Sache anders ausgegangen.
    Er hätte ja Hitler umarmen bzw. sich neben ihn stellen können während die Bombe in seiner Tasche explodiert ist. Aber dann hätten ja andere Karriere gemacht...

  9. #9
    Mitglied Benutzerbild von Muninn
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    Standard AW: Wie sind die Männer des 20. Juli 1944 zu beurteilen?

    Zitat Zitat von Affenpriester Beitrag anzeigen
    Das war eine Art Verschwörung und Putschversuch, da es gescheitert ist. Wäre er geglückt, wäre es eine Befreiung gewesen. Da aber das System doch unterging, stilisierte man sie zu Helden von sonstwas.
    Ehrlose Schweine, oder große Helden ... wer will das noch unterscheiden, das dumme Volk entscheidet sowas.
    Die Alliierten und späteren sogenannten Siegermächte hätten von Deutschland eine bedingungslose Kapitulation gefordert.

    Es ist kaum vorstellbar, daß die Männer vom 20. Juli solch eine Kapitulation unterschrieben hätten. Nicht nach den Erfahrungen von 1918.

    Ein Kriegsende hätte ein geglücktes Attentat also nicht gebracht.
    „Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk, als das deutsche. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgen sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung als ihre wirklichen Feinde.“

    Napoleon Bonaparte

  10. #10
    Vom Wahnsinn begeistert Benutzerbild von Affenpriester
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    Standard AW: Wie sind die Männer des 20. Juli 1944 zu beurteilen?

    Zitat Zitat von Muninn Beitrag anzeigen
    Die Alliierten und späteren sogenannten Siegermächte hätten von Deutschland eine bedingungslose Kapitulation gefordert.

    Es ist kaum vorstellbar, daß die Männer vom 20. Juli solch eine Kapitulation unterschrieben hätten. Nicht nach den Erfahrungen von 1918.

    Ein Kriegsende hätte ein geglücktes Attentat also nicht gebracht.
    Das sehe ich ähnlich, ja.
    Man sagt ja Alkohol verändert dein Leben
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    Ich sauf nun schon so lange und warte noch immer auf Veränderung

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