Warum kam es Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts nicht zu einer Aufteilung Chinas?

[-jmw-]

Das hätte nichts daran geändert , das Mao Zedong die Kommie Partei gegründet hätte und dann den Krieg gegen die Kolonial Mächte geführt hätte.

Nicht? Warum nicht? Wir haben hier fünf Ebenen: Mao selbst, die KP, China, den Kommunismus, die Welt.

Wir können fragen: Hätte es Mao überhaupt gegeben? Hätten er oder seine Eltern die Eroberung/Kolonialisierung Chinas erlebt und überlebt? Wie wäre er aufgewachsen? Mit welchen Ideen wäre er in Berührung gekommen? Wie ähnlich wäre dieser Mao dem unserer Zeitlinie überhaupt gewesen?

Wir können fragen: Wie hätte China ausgesehen? Das hängt freilich davon welche, welche Mächte in welchem Zeitraum welchen Teil Chinas erobern und kolonialisieren. Welche politische Landschaft hätte sich entwickelt? Hätten sozialistisch-kommunistische Parteien überhaupt eine Chance gehabt? Oder im Gegenteil sogar eine grössere?

Wir können fragen: Welchen Einfluss auf die Weltpolitik hätte eine Aufteilung Chinas gehabt? Wie anders hätten sich Russen, Franzosen, Briten, Deutsche, Japaner (als wahrscheinliche Kolonialmächte) verhalten in den Jahren und Jahrzehnten danach? Hätte es z.B. einen WK1 überhaupt gegeben? Wenn ja, wie anders wäre er abgelaufen?

M.E. dürfen wir die Wahrscheinlichkeit, dass "unser" Mao "unsere" KP gründet und "unseren" Krieg gegen Kolonialmächte und Kuomintang führt, als ziemlich gering einschätzen. Es sei denn, man glaubt an "Schicksal" oder "Vorsehung" odgl.

[-jmw-]

Wenn man gewollt hätte, wäre das sicher schon irgendwie gegangen. Aber mit wesentlich mehr Soldaten, als in Indien, so glaube ich zu wissen.

Das womöglich schon, ja.