1987
»Auf geradezu klassische Weise brachte eine Tscheka-Zeitschrift (Tscheka = NKWD = GPU) das neue Ethos zu Wort, als sie schrieb:
"Unsere Humanität ist absolut; sie beruht auf den Idealen der Zerstörung jeden Zwanges und jeder Bedrückung. Uns ist alles erlaubt, wir erheben zum ersten Mal in der Welt das Schwert.... im Namen der allgemeinen Freiheit und der Befreiung von der Sklaverei.“
In diesem Zusammenhang findet auch eine Äußerung ihren Platz, die in ihrer Ungeheuerlichkeit zunächst unglaubwürdig klingt, nämlich jene Sätze, die Grigorij Sinowjew am 17. September 1918 in einer Parteiversammlung zu Petrograd formulierte:
„Von den hundert Millionen der Bevölkerung in Sowjetrußland müssen wir neunzig für uns gewinnen. Mit den übrigen haben wir nicht zu reden, wir müssen sie ausrotten.“
[...]«
Quelle: Prof. Ernst Nolte, Der europäische Bürgerkrieg 1917-1945, Nationalsozialismus und Bolschewismus, Propyläen Verlag, Frankfurt/Main - Berlin 1987, S. 67 u. Fußnote 41.
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1991
»Bevor ich in der „Einleitung" den Titel des vorliegenden Buches zu erläutern versuche, will ich mit kurzen Worten die unveröffentlichten und die veröffentlichten Studien charakterisieren, die in diesem Buch gesammelt sind. Der Vortrag „Der europäische Bürgerkrieg" wurde im Januar 1989 in Oxford gehalten und hatte eine besonders eigentümliche Vorgeschichte'. Das Publikum war groß und in den vorderen Reihen erlesen. Dennoch vermochte die Veranstaltung nicht, den Boykott an ein Ende zu bringen, dem das Buch, dessen Gedankengang der Vortrag zusammenfaßt, in Großbritannien und zumal in den USA unterlag und unterliegt. Bis heute haben in England und den USA zwar mehrere Bücher über den Historikerstreit das Licht der Welt erblickt, aber meines Wissens ist dort nicht eine einzige Rezension des „Europäischen Bürgerkriegs" erschienen. „Slawen, Juden und Bolschewiki in der Ideologie des Nationalsozialismus" ist ein Vortrag, der Anfang November 1989 bei einer Tagung über die russische Kulturidentität in Bergamo gehalten wurde. Trotz der Bezugnahmen auf das übergeordnete Tagungsthema gehört er so eindeutig in den Zusammenhang meiner eigenen Fragestellung, daß er ohne Bedenken in diese Sammlung aufgenommen werden konnte.«
(aus Noltes Vorwort)
Anläßlich eines Geheimvortrages in kleiner Runde in einem Berliner Hotel – Prof. Baring hatte dazu eingeladen, weil die anarcho-trotzkistische Antifa schon Noltes Auto „abgefackelt“ und ihn körperlich bedroht hatten – unterhielten wir uns am Rande. Nolte war ein feiner geistiger Mensch aus einer anderen Welt!