Ich war im Mai dieses Jahres fast zwei Wochen im Osten Brandenburgs und bin fast täglich nach Polen gefahren. Von etwa einem Dutzend Menschen auf der Strasse, die Mehrzahl schon Jüngere, sprach nur ein Mann um die Vierzig rudimentär Englisch.
Ich versuchte es immer sowohl mit Deutsch als auch mit Englisch. Kein Problem, wenn ich siebzehn Jahre lang in England gewohnt habe. Ich war nun aber weder in Restaurants, noch in einem Hotel und habe auch nicht bei Chanel eingekauft.
Im Lidl-Markt an der Kasse: weder Englisch noch Deutsch, beim Discounter Lewiatan das Gleiche, ebenso andere Geschäfte oder Supermärkte. Wie gesagt, MediaExpert hatten jeweils einen Sprachexperten .... Der Rest der in der Mehrzahl jungen Verkäufer auch weder Deutsch noch Englisch.
Selbst der Tankwart an der Tankstelle verstand nur "voll" oder "full", der Rest ging mit Handzeichen. Und in der Stadtbibliothek sprach die Bibliothekarin im Eingangsbereich auch weder Deutsch noch Englisch.
Es gab zwar recht viele Reklameschilder in deutscher Sprache und Hinweistafeln wie "Kundenparkplatz" usw., aber mündlich erfragen konnte man nichts. Im Innern Polens soll das alles anders sein? Da haben die Leute besser in der Schule aufgepasst?
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Ich dachte auch, man sollte für das nächste Mal wohl so um die hundert Worte Polnisch lernen, um das Radebrechen zumindest ein wenig zu vereinfachen. In besagter Stadtbibliothek hielt die Frau ja auch einen etwa einminütigen Monolog auf Polnisch und das klang etwa so wie eine Lehrerin zu einem Schüler, der seine Hausaufgaben nicht gemacht hat ...
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
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