Für Wissenschaftler und Goethe-Versteher mag das noch wichtig sein. Ansonsten ist die deutsche Sprache ein aussterbendes Überbleibsel einer vergangenen Zeit. Im Übrigen auch der lateinischen Sprache unterlegen, was Reichhaltigkeit der Grammatik und Logik angeht. Um heutige "deutsche" Publikationen zu lesen, benötigt man Englisch und Rücksicht auf eine intuitive Sprachgestaltung durch Schreiberlinge.
JE SUIS LONDON
„Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)
Seit der RSR verlor ich die mir mühsam angeeignete Fähigkeit und Sicherheit sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben deutschsprachiger Texte; und seit ihr fällt mir das Lesen und Schreiben deutschsprachiger Texte schwer.
[Links nur für registrierte Nutzer] – Aber lassen wir das!
Was mir im Verlauf meines Lebens aufgefallen ist: Die allmählich veränderte Sprechweise der Deutschen.
„Da halte ich nichts von.“
„Da kann ich nichts für.“
„Da weiß ich nichts gegen.“
Ja, die Sprache verändert sich. – Sie sollte jedoch nicht mutwillig verändert werden!
Heute noch verehre und bedauere ich den ehemaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff, den nachmaligen deutschen Bundespräsidenten. Über ihn stand in der FAZ vom 29.6.2004 folgendes zu lesen:
„Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, die Ministerpräsidentenkonferenz mit der Rechtschreibreform zu befassen. Die Zuständigkeit der Kultusministerkonferenz für die neue Rechtschreibung müsse beendet werden, forderte Wulff im Gespräch mit dieser Zeitung. Die Rechtschreibreform sei abwegig und gescheitert. Sie habe der Beliebigkeit Tür und Tor geöffnet. Das dürfe sich eine Sprache jedoch nicht leisten, wenn sie sich im internationalen Vergleich behaupten müsse. Deutschland gerate zunehmend in einen Zustand der ‚Sprachverhunzung‘.“ – [Links nur für registrierte Nutzer]
Bedauerlicherweise hatte er damals schon kein Rückgrat. Denn er hätte die sogenannte Kultusministerkonferenz mit einem Machtwort auflösen können!
„Wulff lenkt ein im KMK-Streit
Kurz vor Beginn der Tagung der Kultusministerkonferenz hat der niedersächsische Ministerpräsident Bedingungen genannt, unter denen sein Land Mitglied in dem Gremium bleiben würde.“ – [Links nur für registrierte Nutzer]
Wer aber hätte den Mut gehabt, sich gegen die allmächtigen Verblöder und Verdummer des deutschen Volkes – die [Links nur für registrierte Nutzer] – aufzulehnen?
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Das könnten durchaus regionale Eigenarten sein, wobei eigentlich auch die Aussagen unterschiedlich sind. Bei uns würde man sagen: "Davon halte ich nichts". Ohne jetzt auf Regeln verweisen zu können, halte ich das auch für die richtige Form, der zweite Satz sagt aus, "Ich bin unschuldig" und im dritten Fall sagte ich einfach "Kein Einwand" und meinte damit das Gegenteil dessen, was der erste Satz sagt.
„Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)
Vieles Gedruckte und Geschriebene erscheint mir seit der reformierten Rechtschreibreform rätselhaft und unverständlich. In der Zeitung namens [Links nur für registrierte Nutzer] habe ich soeben die folgende Zeile gelesen: „Papst hat Mutter Teresa heilig gesprochen.“* – Meinem Verständnis der deutschen (gedruckten und geschriebenen) Sprache nach hätte ich die beiden Wörter „heilig“ und „gesprochen“ zusammengeschrieben.
In diesem Zusammenhang bitte ich den gelehrten Gärtner und den Strandwanderer um Aufklärung, Trost und Zuspruch!
* Zum Beweis ein Bild:
Nimm mich bitte freundlicherweise als Juniorpartner in die illustre Runde des Grammar Nazis auf.
Selbstverständlich muß "Heiligsprechen" in einem Wort geschrieben werden, auch wenn laut mehrfach verhunztem Duden die zitierte Schreibweise zulässig sein soll. Das kann man mit dem aktuellen deutschen Grenzregime vergleichen, demzufolge zur Einreise gültige Papiere (Ausweis, Paß, ggf. Visum) erforderlich sind, man alternativ aber auch mit exotischem Aussehen plus Samsung Galaxy das Land der Ex-Dichter und Ex-Denker penetrieren kann.
"When the people fear the government, that´s tyranny. When the government fears the people, that´s freedom." Thomas Jefferson
Lieber wtf,
ich bin kein „Grammar Nazi“.
Die erste Fremdsprache, die ich erlernte, war Schweizerdeutsch, genauer: den Dialekt der Innerschwyzer, und noch genauer: den Dialekt der Bewohner des Kantons Schwyz. Das Hoch- oder Schriftdeutsche erlernte ich später in Deutschland. – Aber genug davon.
Nie und nimmer würde ich jemanden, der „dass“ anstatt „daß“ schreibt, verächtlichmachen!
Was ich beim Lesen der Überschrift: „Papst hat Mutter Teresa heilig gesprochen“ dachte, war dies: „Nun sind auch erzkatholischen und stockkonservativen Macher der Zeitung namens „Merkur“ reformiert!
Gruß von Leila
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