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In den Ländern Allahs herrscht ein krankes Verhältnis zur Frau und zum Begehren. Das muss wissen, wer bei der Bewertung der Kölner Silvesternacht der Naivität entkommen will.
18.02.2016,
von Kamel Daoud
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Der Islamist liebt das Leben nicht
Ist der Flüchtling also ein „Wilder“? Nein. Er ist nur anders, und um sich von allem freizukaufen, genügt es nicht, ihn aufzunehmen, indem man ihm Papiere ausstellt und ihn in einer Gemeinschaftsunterkunft unterbringt. Es gilt, nicht nur dem Körper Asyl zu gewähren, sondern auch die Seele von der Notwendigkeit einer Veränderung zu überzeugen.
Der Andere kommt aus jenem riesigen schmerzvollen und grauenhaften Universum, welches das sexuelle Elend in der arabisch-muslimischen Welt darstellt, mit ihrem kranken Verhältnis zur Frau, zum Körper und zum Begehren. Ihn aufzunehmen heißt noch nicht, ihn zu heilen.
Das Verhältnis zur Frau ist der – zweite – gordische Knoten in der Welt Allahs.
Die Frau wird verleugnet, abgewiesen, getötet, vergewaltigt, eingeschlossen oder besessen. Darin zeigt sich
ein gestörtes Verhältnis zur Phantasie, zum Wunsch nach Leben, zur Schöpfung und zur Freiheit. Die Frau ist die Spiegelung des Lebens, die man nicht akzeptieren will. Sie verkörpert das notwendige Begehren und ist deshalb eines fürchterlichen Verbrechens schuldig: des Lebens.
Hier handelt es sich um eine weithin geteilte Überzeugung, die sich besonders deutlich bei den Islamisten zeigt: Der Islamist liebt das Leben nicht. Für ihn ist es nur Zeitvergeudung vor der Ewigkeit, Versuchung, unnütze Befruchtung, Entfernung von Gott und vom Himmel und eine Verzögerung der Begegnung mit der Ewigkeit. Das Leben ist die Folge eines Ungehorsams, und dieser Ungehorsam geht auf eine Frau zurück. Der Islamist mag die Frau nicht, die Leben schenkt, nur die Prüfung verlängert, ihn durch ein ungesundes Säuseln vom Paradies fernhält und die Entfernung zwischen ihm und Gott verkörpert.
Der weibliche Körper gehört allen, außer der Frau selbst
Vor ein paar Jahren schrieb ich über die Frau in der sogenannten arabischen Welt:
„Wem gehört der Körper einer Frau? Ihrer Nation, ihrer Familie, ihrem Mann, ihrem älteren Bruder, ihrem Viertel, den Kindern ihres Viertels, ihrem Vater und dem Staat, der Straße, den Ahnen, ihrer nationalen Kultur, ihren Verboten. Sie gehört allen und jedem außer ihr selbst. Der Körper der Frau ist der Ort, an dem sie ihren Besitz und ihre Identität verliert. In ihrem Körper ist die Frau nur Gast, dem Gesetz unterworfen, das sie besitzt und enteignet. Sie steht für die Ehre aller ein, nur nicht für die eigene, die nicht ihr gehört. Sie trägt den Körper daher wie ein allen gehörendes Kleid, das ihr verbietet, nackt zu sein, weil sie damit den Anderen und seinen Blick entblößte. Ihr Körper ist herrenloses Gut für alle, ihr Elend ist nur für sie selbst. Sie irrt gleichsam in fremdem Gut umher, das nur für sie selbst ein Übel ist. Wenn sie es enthüllt, entblößt sie die restliche Welt und wird angegriffen, nicht weil sie ihre Brust, sondern die Welt entblößt hat. Sie ist der Einsatz im Spiel, aber nicht für sie selbst. Heilig, aber bar jeder Achtung vor ihrer Person. Begehren aller, aber ohne eigenes Begehren. Der Ort, an dem alle sich begegnen, aber unter Ausschluss ihrer selbst. Ein Durchgang des Lebens, der ihr ein eigenes Leben verbietet.“
Das ist die Freiheit, die der Migrant will, ersehnt, aber nicht akzeptiert. Er sieht den Westen durch den Körper der Frau und betrachtet deren Freiheit in den religiösen Kategorien der Unsittlichkeit und der „Tugend“. Der Körper der Frau wird nicht als der Ort des für den Westen wesentlichen Werts der Freiheit gesehen, sondern als Sinnbild der Dekadenz: Man möchte ihn daher auf Besitz reduzieren oder auf die zu „verhüllende“ Sünde. Die Freiheit der Frau im Westen wird nicht als Grund für dessen Überlegenheit erkannt, sondern gilt als ein launenhaftes Element des westlichen Kults der Freiheit.
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Mit pornographischem Islamismus rekrutiert man Gläubige
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Das Geschlecht ist das größte Elend in der Welt „Allahs“. Und zwar in solch einem Maße, dass es jenen pornographischen Islamismus hervorgebracht hat, von dem die islamistischen Prediger reden, um ihre „Gläubigen“ zu rekrutieren: Beschreibungen eines Paradieses, das eher einem Bordell ähnelt als einem Lohn für die Frommen, Phantasien über Jungfrauen für Selbstmordattentäter, Jagd auf Körper im öffentlichen Raum, Puritanismus der Diktaturen, Schleier und Burka.
Der Islamismus ist ein Angriff auf das Begehren. Und dieses Begehren wird im Westen mit seiner aufreizenden Freiheit zuweilen explodieren. Denn „bei uns“ gibt es keinen Ausweg außer nach dem Tod und dem Jüngsten Gericht.
Ein Aufschub, der die Lebenden zu Zombies macht oder zu Selbstmordattentätern, die in ihren Phantasien den Tod mit einem Orgasmus verwechseln, oder auch zu Frustrierten, die davon träumen, nach Europa zu gelangen, um durch diese Irrfahrt der sozialen Falle ihrer Feigheit zu entkommen: Ich will eine Frau kennenlernen, aber ich will nicht, dass meine Schwester die Liebe mit einem Mann kennenlernt.
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