Seit 2010 geistert das Gespenst einer Finanztransaktionssteuer durch Europa.
Immer wieder wurden Fortschritte vermeldet, Einigungen waren stets ganz nah, doch zusammengekommen ist man bislang nicht.
Nun soll das Projekt Mitte 2016 beim ECOFIN-Treffen festgemacht werden.

Die EU-Kommission hatte im Jahr 2013 vorgeschlagen, den Nominalwert jeder Transaktion bei Kauf und Verkauf mit jeweils 0,1% auf Aktien und 0,01% auf Derivate zu besteuern.
Das klingt nach Kleinvieh, ist für aktive Börsenhändler aber gefährlich.
Ein DAX-Kontrakt ist ca. 250.000 Euro wert, das heißt, es würde pro "Roundturn", also Kauf und Verkauf, eine Steuer von 50 Euro pro Kontrakt anfallen.

Zuletzt wurden jedoch niedrigere Sätze kolportiert, von der Hälfte war die Rede, gar von einem Zehntel. Auch ist man sich nicht einig darüber, ob Kauf und Verkauf oder nur ein Teil der Transaktion besteuert werden sollen.
Ebenso ist unklar, welche Produkte besteuert werden sollen und ob das "Ansässigkeitsprinzip" oder das "Ausgabeprinzip" gelten soll. Käme das "Ausgabeprinzip" zur Anwendung, könnten zum Beispiel deutsche Händler Derivate auf den amerikanischen Dow Jones weiter steuerfrei handeln.

Nun, wie immer in EU-Angelegenheiten ist vieles im Unklaren, auch nach jahrelanger Diskussion.

Es gibt unzählige Links zum Thema, die stelle ich hier jetzt nicht rein, bei Interesse kann jeder selbst googeln und die Entwicklung der letzten Jahre nachvollziehen.

Was sagt ihr?
Soll es eine FTS geben oder handelt es sich bei dem Vorhaben nur um eine weitere Abzockmethode der EU-Oberen?