Der Prozess kam zustande, als Galilei behauptete, dass sich die Sonne im Mittelpunkt des Planetensystems befindet, dass die Erde sie umkreist und dass sie sich um ihre Achse dreht und damit den Wechsel von Tag und Nacht hervorruft. Galileis Vorhaben war, seine Vermutungen und Kenntnisse in einem Buch zu verfassen. Dieses Buch musste er der Zensur unterlegen. Die Zustimmung der Zensur musste zudem persönlich sichern, bei seinem Kampf für das kopernikanische Weltbild trotz des Deskrets von 1616 nicht im Widerspruch zu kirchlichen Autoritäten zu scheinen. Als frommer Katholik wollte er das nicht, außerdem war es gerade sein Ziel, die kirchlichen Autoritäten von der Richtigkeit der neuen Lehre zu überzeugen, die Zustimmung der Zensur war also ein Teil dieses Ziels. Also reiste Galilei in seinem 67. Lebensjahr noch einmal nach Rom, um die Druckerlaubnis für sein Lebenswerk von dem damaligen Papst zu erhalten. Diese bekam er aber nicht, sondern musste vor dem Gericht seine "Vermutungen" widerrufen. Er vermutete, dass die Erde eine Kugel sei und dass sich alle Planeten um die Sonne drehten, was sich später als richtig herausgestellt hat.