Gab es in der Antike bereits Gottesvorstellungen und wie hielt man es mit Gott ?
[Links nur für registrierte Nutzer]
Gott als Seele und wir seine "Seelentropfen", die nur auf die Erde/Welt fallen darf, um in seinem Sinne zu agieren ?- Die metaphysische Interpretation hält Platons Gott für identisch mit der jeweils obersten Idee, die Platon in seinen Dialogen annimmt.
- Denn, so die Argumentation Zellers, wenn Gott in der ontologischen Hierarchie über den Ideen und der Idee des Guten stünde, wären die Ideen abgeleitete und ontologisch abhängige Prinzipien.
Das widerspräche klar der Bestimmung, die Platon von den Ideen in seinen Dialogen gibt. Aber Gott könne auch kein Erzeugnis der Ideen sein,
noch könne es zwei oberste Prinzipien geben, die unverbunden nebeneinander stünden
- Es ist für die These der Identität Gottes mit der höchsten Idee charakteristisch, dass sich vor allem auf die Politeia stützt, dass sie mit der Konsistenz der Platonischen Metaphysik argumentiert
und dass sie sich auf nachplatonische Zeugnisse aus der Antike beruft.
- Eine Variante der metaphysischen Interpretation besteht in der Auffassung, Platons Theologie sei nur als eine Form der Mystik adäquat zu verstehen. Dabei ist es die oberste Idee, die in einer mystischen Schau erfahren werden kann. Die Vertreter dieser Auffassung können auf eine lange antike Tradition der Platonauslegung zurückgreifen, die nicht erst bei Plotin beginnt.
- Die kosmologische Interpretation geht davon aus, dass Gott eine Seele ist. Was immer unter einer Seele zu verstehen sei, sie sei nie ein letztes metaphysisches Prinzip, sondern stets einem solchen untergeordnet, d.h. von ihm ontologisch abhängig. Viele Vertreter der kosmologischen Interpretation sind der Auffassung, dass die besondere Funktion Gottes darin bestehe, als Seele zwischen der Welt der Ideen und der Welt der Erscheinungen zu vermitteln.
- ....dass Platon im Timaios sagt, dass der Demiurg, der ihrer Interpretation zufolge zwischen den Ideen und der Erscheinungswelt vermittelt, der Gott sei. Va¬rianten der kosmologischen Interpretation sehen Gott als Vernunft
- Die verschiedenen Interpretationen von Platons Theologie unterscheiden sich aber nicht nur durch ihre unterschiedliche Zugangsweise und ihrem Ergebnis voneinander, sondern auch dadurch, was sie jeweils unter Theologie verstehen. Ist Theologie identisch mit Metaphysik?
- Bordt geht davon aus, dass das Wort theologia keine Schöpfung Platons ist, sondern ein Teil der griechischen Alltagssprache war und dass sein Auftauchen im Dialog Politeia keine philosophisch relevanten Implikationen mit sich führt. Das Wort heißt zunächst einmal „die Rede von Gott“.
Es ist doch ganz interessant, zu erfahren, wie viele Menschen sich in all den Zeiten sich mit Platon, mit Gott, Seele und der Welt beschäftigt haben.
-Ich entdecke: Der Mensch war immer auf der Suche nach Gott.Mancherorts etwa bezieht sich Platon auf „den Gott“, wenn er von einem nicht näher genannten Schöpfer spricht. Im Timaios unterscheidet Platon den einen Gott von den vielen Göttern. Das hat dazu geführt, dass verschiedene Autoren Platon eine Form von Monotheismus zugeschrieben haben.
- Gegen die Möglichkeit, Platon eine monotheistische Position zuzuschreiben, wird immer wieder eingewandt, es sei ein Anachronismus, einen jüdischchristlichen Gottesbegriff auf die heidnische Antike zu übertragen.
- Monotheistische Züge finden sich in der griechischen Kultur aber bereits vor Platon. Xenophanes etwa spricht davon, dass ein einziger Gott unter den Göttern und Menschen der größte sei, der bewegungslos immer am gleichen Ort bleibe und sein Ziel dadurch erreiche, dass er mit seiner Vernunft alles ohne Anstrengung zu lenken vermöge.
- .... als Frage nach dem einen Gott zu stellen, dem allein das Gottsein so zukommt, wie es einem Gott zukommen sollte. Der eine Gott ist der paradigmatische Fall dafür, was es überhaupt heißt, ein Gott zu sein. Der Gott, auf den sich Platon mit dem Ausdruck ho theos bezieht, ist der Gott, auf den allein diejenigen Eigenschaften im vollen Sinn zutreffen, die einen Gott als Gott charakterisieren.
http://www.philolex.de/platon.htm