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Thema: was haltet Ihr von "Werten der Aufklärung" als Leitkultur?

  1. #11
    Mitglied Benutzerbild von Baummensch
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    Standard AW: was haltet Ihr von "Werten der Aufklärung" als Leitkultur?

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Inwiefern ist es "ein anderes Blatt"? "Christlich-abendländische Tradition" klingt für mich schon nach "religiöser Einfluss".

    Ausserdem gibt es ja Religiöse und solange die das aktive wie passive Wahlrecht und Meinungsfreiheit geniessen, haben sie einen Einfluss auf das Staatswesen - und mit ihnen ihre jeweilige Religion.

    Ein "Staatswesen [...] frei von jedweden religiösen Einflüssen" gibt es nur bei konsequentem Ausschluss von Religiösen.
    Das wiederum verstiesse gegen die Menschenrechte, von wegen "aufgeklärter Humanismus" und so.


    Ich würde meinen: Recht und Gesetz sind immer Teil der Kultur/Leitkultur. Und nicht etwa umgekehrt! Mit der Kultur verändert sich also das Recht und die Gesetze, welche durchaus verhandelbar sind, politisch aushandelbar nämlich.
    Meine Anmerkung ging eher in die Richtung welche Schnittmengen Humanismus und 'christlich-abendländische Tradition' aus kultureller Perspektive haben.
    Was religiösen Einfluss angeht, geht dieser hingegen in Deutschland meines Erachtens viel zu weit, betrachtet man die kostenfreie Dienstleistung der Steuereintreibung für Kirchen oder solche Absurditäten, dass Kirchen über Lehrer an staatlichen Schulen und Hochschulen entscheiden dürfen. Auch halte ich es für falsch, dass es einen separaten Straftatbestand zur Beleidigung von Bekenntnissen gibt, der oftmals als Blasphemie-Paragraph umschrieben wird. Wo in der Abschaffung solcher Privilegien von Kirchen (und anderen Religionsverbänden) eine 'Menschenrechtsverletzung' liegt, das müsstes du mal erklären. Meiner Meinung nach ist Religion Privatsache und auf dem Level des Stadionbesuchs beim BvB - da kann jeder gern hingehen, aber eine Bevorzugung gegenüber anderen Unternehmen sollte es nicht geben.

    Zum zweiten Teil müsste man eventuell den Kulturbegriff schärfen. Dass dieser das Recht beeinflusst, aber auch umgekehrt (zum Beispiel führen verschärfte Nichtraucherschutzgesetze zu einer Veränderung der 'Kneipenkultur'), ist ja eine Banalität, ebenso wie die Veränderbarkeit beider.
    Dennoch haben wir einen Status Quo durch das Grundgesetzt definiert, deren Änderung erheblicher Anstrengungen bedarf. Und diese sind meiner Meinung nach zunächst einmal die relevanten Leitlinien, denn ich vermute, eine mit breiter Zustimmung versehe 'Leitkultur' ist schlicht nicht formulierbar. Setz doch einmal einen Bevölkerungsquerschnitt an einen Tisch und lass die Leute abstimmen, was alles zur 'Leitkultur' gehören soll - ich vermute, viel mehrheitsfähiges außer vielleicht, dass alle die Ode an die Freude trällern sollten, wird man nicht finden. Und dann bleibt, wie geschrieben, eben nur das Recht und nicht die Kultur.

  2. #12
    Mitglied Benutzerbild von Ajax
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    Standard AW: was haltet Ihr von "Werten der Aufklärung" als Leitkultur?

    Unsere Leitkultur ist die Tradition des christlichen Abendlandes. Das bedeutet in erster Linie: kein Islam. Der Toleranzgedanke der Aufklärung würde den Islam gleichberechtigt neben das Christentum stellen, was ich ablehne. Die Dominanz unserer Kultur, d.h. der deutschen Kultur, muss erhalten bleiben. Diese wird nicht erhalten, wenn sich andere Lebensformen und Kulturen gleichberechtigt innerhalb unseres Staatswesens ausbreiten können.

    Wenn auch jetzt in den bezwungnen Hallen
    Tyrannei der Freiheit Tempel bricht:
    Deutsches Volk, du konntest fallen,
    Aber sinken kannst du nicht!

    Theodor Körner

  3. #13
    Mitglied Benutzerbild von Krabat
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    Standard AW: was haltet Ihr von "Werten der Aufklärung" als Leitkultur?

    Wir sind doch schon seit 200 Jahren aufgeklärt und machen keine Unterschiede zwischen den Religionen, denn dem aufgeklärten Menschen ist jede Religion gleich.

    Was soll denn da noch aufgeklärt werden? Das ist doch schon längst Staatsdoktrin.

  4. #14
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    Standard AW: was haltet Ihr von "Werten der Aufklärung" als Leitkultur?

    Zitat Zitat von Onion_Fisch Beitrag anzeigen
    ...macht das angesichts des Integrationsproblems und Multikulti Sinn, oder ist eine abendländisch-christliche Leitkultur sinnvoller, oder gar keine?
    Gegen den Wahn von Sekten hilft nur Aufklärung. Die abendländisch-christliche Leitkultur gibt es so gar nicht. Sie ist ein Propaganda-Coup der Sekten. Unsere Kultur ist vorwiegend von der Aufklärungsbewegung geprägt. Ich zeichne die Petition, wenn ich auch jeden Zwang ablehne. Aber ein Tag der Aufklärung muss unbedingt her. Es gibt diverse christliche Feiertage, an denen die Leute saufen, weil sie damit nichts anfangen können. Darum brauchen wir einen Kulturwandel, der sich mehr an den Realitäten orientiert. Deutschland ist überwiegend atheistisch. Und das ist gut so.
    "Crime is crime is crime. It is not political..." [Margaret Thatcher]

  5. #15
    Sagen Sie meinen Namen! Benutzerbild von Heisenberg
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    Standard AW: was haltet Ihr von "Werten der Aufklärung" als Leitkultur?

    Zitat Zitat von Krabat Beitrag anzeigen
    Wir sind doch schon seit 200 Jahren aufgeklärt und machen keine Unterschiede zwischen den Religionen, denn dem aufgeklärten Menschen ist jede Religion gleich.

    Was soll denn da noch aufgeklärt werden? Das ist doch schon längst Staatsdoktrin.
    Deine Christen haben erst neulich die Beschneidung aus religiösen Gründen straffrei gestellt. Es gibt sieben bundesweite gesetzliche Feiertage für Christen - aber nicht einen einzigen für Aufklärer und Humanisten. Die Kirchen bleiben leer; die Mitglieder treten aus. Das ist nun einmal so.

    Wir können daher nicht bis in alle Ewigkeit Ostern feiern. Ich wil auch keinen Ramadan begehen, wenn jetzt der Islam nach Deutschland kommt. Darum sollten wir da gleich den Riegel vorschieben und mit veralteten Strukturen brechen. Damit befreien wir die von Christen vereinnahmte Kultur und bringen die Aufklärung zuende. Es wird Zeit. Oder sollen die Leute an Ostern Festwagen schmücken und Eierparaden abhalten?! Die Gay-Community freut sich sicher darüber.
    "Crime is crime is crime. It is not political..." [Margaret Thatcher]

  6. #16
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: was haltet Ihr von "Werten der Aufklärung" als Leitkultur?

    Zitat Zitat von Baummensch Beitrag anzeigen
    Meine Anmerkung ging eher in die Richtung welche Schnittmengen Humanismus und 'christlich-abendländische Tradition' aus kultureller Perspektive haben.
    Jedoch wird die 'christlich-abendländische Tradition' ja praktisch gelebt, d.h. die Vollziehenden können direkt Einfluss auf die Politik nehmen-
    Die kulturelle Perspektive ist in der Praxis also schlecht von der Religionspraxis zu trennen. Es sei denn, man definierte einen offiziellen Bestand 'christlich-abendländischer Tradition' und koppelte ihn von der weiteren Entwicklung von Christentum und Abendland ab. Wie das ginge, k.A., glaube nicht, dass es geht.

    Was religiösen Einfluss angeht, geht dieser hingegen in Deutschland meines Erachtens viel zu weit, betrachtet man die kostenfreie Dienstleistung der Steuereintreibung für Kirchen oder solche Absurditäten
    "Die Länder behalten als Entgelt für den Einzug der Kirchensteuer je nach Land unterschiedlich 2 % (Bayern) bis 4,5 % (im Saarland) des Kirchensteueraufkommens ein, in der Regel 3 %."

    -> [Links nur für registrierte Nutzer]

    dass Kirchen über Lehrer an staatlichen Schulen und Hochschulen entscheiden dürfen.
    Was soll daran absurd sein?
    Soll der Staat entscheiden, ob eine Lehrkraft eine Religion "richtig" lehrt? Was, wenn der bestimmte Lehrstoff vom gegenwärtigen Bekenntnis einer Kirche abweicht? Ist er dann richtig und die Kirche liegt falsch bei dem, was ihre eigenen Ansichten angeht?
    Tut der Staat solches denn in der Biologie oder der Geographie? Oder entscheiden da letztlich Biologen und Geographen?

    Auch halte ich es für falsch, dass es einen separaten Straftatbestand zur Beleidigung von Bekenntnissen gibt, der oftmals als Blasphemie-Paragraph umschrieben wird.
    Es gibt auch einen separaten Straftatbestand zur Beleidigung des Bundespräsidenten.
    Aber, ja, gut, man könnte derartige Gesetze zu vereinigen versuchen in einem Gesamtgesetz.
    Wo in der Abschaffung solcher Privilegien von Kirchen (und anderen Religionsverbänden) eine 'Menschenrechtsverletzung' liegt, das müsstes du mal erklären.
    Gerne! Die Erklärung ist denkbar einfach: Du hast nicht richtig gelesen, was ich schrieb.

    Nämlich, dass ein konsequenter Ausschluss von Religiösen aus dem Staatswesen (bzw. der Mitsprache) gegen Menschenrechte verstosse.

    Ich glaube, das sind wir uns einig. Ohne Raushalten der Religiösen aber haben sie Einfluss, ergo hätte die Religion Einfluss auf den Staat.
    Demokratie für alle und einen Staat ohne Religion hat man nur in einer Gesellschaft mit kaum Religion.

    Meiner Meinung nach ist Religion Privatsache und auf dem Level des Stadionbesuchs beim BvB - da kann jeder gern hingehen, aber eine Bevorzugung gegenüber anderen Unternehmen sollte es nicht geben.
    Eine Bevorzugung muss es geben, da es um Gewissensfragen geht, in die der freiheitliche Rechtsstaat möglichst nicht hineinregieren soll.
    Für die Kirchen gilt da im Grunde wenig anderes als bspw. für Wehrdienstverweigerer früher. Klar hätte man die alle für Jahre in den Bau stecken können. Nur wozu? Die hätten nur den Strafvollzug verstopft und geändert hätte sich nichts.

    Solange Kirchen wie Unternehmen handeln (und bspw. Personal beschäftigen), solange wird man um Privilegien nicht herumkommen.
    Solche gibt es übrigens nicht nur für die Kirchen, sondern auch für Parteien, Gewerkschaften, Gemeinnützige u.a. Damit ist z.B. gewährleistet, dass die SPD einen qualifizierten Bewerber als Fraktionsmitarbeiter ablehnen darf, wenn dieser in der CDU ist.
    Ich finde das richtig. Du nicht?

    Zum zweiten Teil müsste man eventuell den Kulturbegriff schärfen. Dass dieser das Recht beeinflusst, aber auch umgekehrt (zum Beispiel führen verschärfte Nichtraucherschutzgesetze zu einer Veränderung der 'Kneipenkultur'), ist ja eine Banalität, ebenso wie die Veränderbarkeit beider.
    Dennoch haben wir einen Status Quo durch das Grundgesetzt definiert, deren Änderung erheblicher Anstrengungen bedarf. Und diese sind meiner Meinung nach zunächst einmal die relevanten Leitlinien, denn ich vermute, eine mit breiter Zustimmung versehe 'Leitkultur' ist schlicht nicht formulierbar. Setz doch einmal einen Bevölkerungsquerschnitt an einen Tisch und lass die Leute abstimmen, was alles zur 'Leitkultur' gehören soll - ich vermute, viel mehrheitsfähiges außer vielleicht, dass alle die Ode an die Freude trällern sollten, wird man nicht finden. Und dann bleibt, wie geschrieben, eben nur das Recht und nicht die Kultur.
    Ich dachte dabei in erster Linie an die im Eingangsbeitrag auftauchende "Integration" und das "Multikulti". Alle FDGO und Aufklärung nützt nämlich herzlich wenig, wenn erhebliche Teile der Bevölkerung sie nicht haben möchten.
    Aktueller Kalenderspruch: "Feminism" is the name we give to the 20th century betrayal of women. (Doug Wilson)

  7. #17
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    Standard AW: was haltet Ihr von "Werten der Aufklärung" als Leitkultur?

    Wenn übrigens "Aufklärung" der Ausgang des Menschen aus selbstverschuldeter Unmündigkeit sein soll, dann ist die so genannte Epoche noch lange nicht angebrochen.
    Aktueller Kalenderspruch: "Feminism" is the name we give to the 20th century betrayal of women. (Doug Wilson)

  8. #18
    Mitglied Benutzerbild von Krabat
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    Standard AW: was haltet Ihr von "Werten der Aufklärung" als Leitkultur?

    Zitat Zitat von Heisenberg Beitrag anzeigen
    Deine Christen haben erst neulich die Beschneidung aus religiösen Gründen straffrei gestellt. ...
    Das war der gewählte deutsche Bundestag, Du Obertroll.

  9. #19
    Mitglied Benutzerbild von Schopenhauer
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    Standard AW: was haltet Ihr von "Werten der Aufklärung" als Leitkultur?

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Wenn übrigens "Aufklärung" der Ausgang des Menschen aus selbstverschuldeter Unmündigkeit sein soll, dann ist die so genannte Epoche noch lange nicht angebrochen.
    Sie wird auch nie kommen und auch nie anbrechen, denn sie ist ja selbstverschuldet. Diesbezüglich kann ich da mit Recht nur schwarz sehen
    Ohne Wahrheit gibt es keine Freiheit.

    "Ich glaube, ich bin jetzt in einem Alter, in dem ich Leute von Anfang an doof finden darf. Ich habe ja nicht ewig Zeit."

  10. #20
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: was haltet Ihr von "Werten der Aufklärung" als Leitkultur?

    Zitat Zitat von Schopenhauer Beitrag anzeigen
    Sie wird auch nie kommen und auch nie anbrechen, denn sie ist ja selbstverschuldet. Diesbezüglich kann ich da mit Recht nur schwarz sehen
    M.E. stellt sie zu hohe Hürden an den Normalmenschen. Dass "Aufklärung" wenigstens zum Teil ein Witz ist, zeigt sich bereits daran, dass allerlei Volk sich für "aufgeklärt" hält, weil es später als früher lebt.
    Aktueller Kalenderspruch: "Feminism" is the name we give to the 20th century betrayal of women. (Doug Wilson)

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