Einmal nur mit Erika
Merkels Agenda
"'Man muss in die Irre gehen, um die Wahrheit zu erkennen', sagte Zhou Enlai, Chinas einstiger Premierminister, nach dem missglückten ,Sprung nach vorn', und die Sentenz ,Der Umweg ist die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten' wird Lenin zugeschrieben, der seinem Land mit der Neuen Ökonomischen Politik kurzfristig eine Rückkehr zu halbkapitalistischen Verhältnissen ermöglicht hatte. Beide Prinzipien waren auch charakteristisch für die try-and-error-Methoden des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit, vor allem was seine den westlichen Klassenfeind zersetzende Wühlarbeit betrifft. Es gehört dabei zur Ironie der Geschichte, dass die zu stützende DDR mit der zu stürzenden BRD identisch, der Staatssicherheitsdienst gleichsam utopisch geworden ist und das Feindesland für die letzten Stasi-Guerilleros quasi vor der eigenen Haustür beginnt – was den Elan der verbliebenen Kämpfer freilich nicht mindert. Sie halten unbeirrt an ihrer alten Agenda fest, und nach den jüngsten Erkenntnissen könnte man behaupten: Sie halten auch an ihrer alten Angela fest. Denn was jetzt Walter Radeke im 'Spiegel'-Interview zu Protokoll gegeben hat, wirft ein völlig neues Licht auf das Wiedererstarken des Chauvinismus und der politischen Rechten in Deutschlands Mitten.
Walter Radeke, Hauptamtlicher Mitarbeiter der MfS und als solcher – bis zu seinem Ausscheiden aus dem Dienst im Jahre 1990 – der Führungsoffizier Angela Merkels, erzählt, wie es zur Alltagspraxis des Stasi gehörte, neonazistische Vereinigungen nicht nur in der BRD materiell und ideell zu unterstützen, sondern nach der Wende auch auf dem Staatsgebiet der DDR ins Leben zu rufen. Angeblich bestand das Hauptziel immer darin, den ungeliebten Westteil Deutschlands als faschistisch diskreditieren zu können, erst recht nachdem letzterer seine Krakenarme auf das östliche, ehemals antifaschistische DDR-Territorium ausgedehnt hatte. Aber greift diese Erklärung nicht zu kurz – oder ist vielleicht selbst schon wieder eine geheimdiensttypische Desinformation? Was Radeke nur andeutet und Historiker noch zu wenig erforscht haben, ist die maßgeblich unter dem Staatsphilosophen Alfred Kosing geförderte Neuausrichtung des DDR-Selbstverständnisses, eine Re-Nationalisierung des Staates, womit in den 70er Jahren der Grundstein für einen neuen, vorläufig noch sozialistisch übertünchten Nationalismus gelegt wurde. Oberstes Ziel der SED – und des MfS, ihres 'Schildes und Schwertes' – war dabei von Anbeginn die Ent-Pluralisierung und Re-Nationalisierung eines wiedervereinigten Deutschlands, und zu diesem Zweck wurden auch subversive Maßnahmen ins Auge gefasst, deren Verwirklichung jetzt offenbar in den Händen der Kanzlerin liegt: die Destabilisierung Deutschlands als Vorstufe zu seiner Stabilisierung, der provokante Irrtum, der zur Wahrheitserkenntnis führt, der Umweg als Weg. Könnte es sein, dass Angela Merkel als getreue Stasi-Mitarbeiterin an ihrem alten Auftrag festgehalten und den Flüchtlingsstrom absichtlich hierhergelenkt hat, um die politische Rechte erstarken zu lassen? Was sich wie eine Verschwörungstheorie anhört, bedürfte noch genauerer Recherche, und was die 'Spiegel'-Redakteure im Interview mit Walter Radeke versäumt haben, müsste jetzt ein Untersuchungsausschuss dringend nachholen: alle Beteiligten zu diesem Sachverhalt befragen. Unsere devote, der Flüchtlingslobby dienende Kanzlerin, die legendäre IM Erika (an deren Geheimdiensttätigkeit sich Deutschlands Rechte bis heute reibt): ihr schmutziger Blowjob bei den Refugees in Wirklichkeit ein Inside-Job zur Wiederherstellung deutscher Größe? Ist Angela Merkel die fünfte Kolonne zum Aufbau des vierten Reichs? Ein Gedanke, an den man sich erst noch gewöhnen muss..."
Quelle: Frankfurter Neue Rundschau vom 30.April 2016
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