Freiheit oder AfD!
"nothing bad in your life is your fault its all those damn dirty minorities and you don't have to work to make things better just hate them enough and that will magically fix everything" - ein kluger Redditor
Freiheit oder AfD!
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Es ist diese punktgenaue INterpretation, die viele Künstler bieten wollen und die gar nicht vorgesehen ist, nicht mal von den Komponisten.
IMHO entfernen sich die Solisten zu sehr von den Wurzeln ihrer Musik, sie wollen eine technisch 100%ige Darbietung bringen, in der das Leben, die Kreativität fehlt.
Mein Geschlecht : Kämpfer
Meine Pronomen : Blut, Schweiß und Tränen
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Minimalistische Klangfäden, vorgetragen von einem Iraner, mittels eines hochvirtous bedienten Cembalos.Mit der Geduld am Ende
Hatten die Zuhörer Frith und Górecki noch widerspruchslos über sich ergehen lassen, so war bei Steve Reich die Geduld hörbar zu Ende. Dessen zur Aufführung gelangendes Stück „Piano Phase“ von 1967 ist dem amerikanischen Minimalismus zuzurechnen: Zwei (hier von Cembalo und Tonband kommende) „Klangfäden“, die sich aus stets wiederholten kurzen Tonfolgen zusammensetzen, driften infolge unterschiedlicher Tempi dergestalt auseinander, dass sich im Zusammenklang immer wieder neue Intervall- und Motivkonstellationen ergeben.
Was für ein Brei!
Da mag wohl so einigen Zuhörern folgendes im Ohr geklungen haben.Schließlich, als der Künstler fünf, sechs Minuten des original 16 Minuten langen Stücks absolviert hatte, erzwangen Lachen, Klatschen, Pfeifen und andere Geräusche des Missfallens den Abbruch der Darbietung.
"Der Wolf. Das Lamm. Auf der grünen Wiese. Und das Lamm schrie: Hurz!!! Der Wolf. Das Lamm. Ein Lurch lugt hervor. Hurz!!! Und das Lamm schrie: Hurz!"
Von Fremdenfeindlichkeit kann keine Rede sein. Sie wäre allenfalls der Aufforderung "Sprich Deutsch!" zu entnehmen, die gefallen sein soll - gegenüber dem iranischen Cembalisten (der des Deutschen nicht mächtig ist und sich auf Englisch erklärt hat) natürlich albern und unangemessen.
Warum hat das Musikstück einen Teil der Zuhörer so provoziert? Steve Reich hat doch sogar schon Eingang in die Popmusik gefunden, die ja ihrerseits sehr repetitiv ist, und seine Musik geht runter wie Butter. Wie 'der Neue' erklärte:
Die feindselige Reaktion, die sich an "Piano Phase" entzündet hat, hängt mit dem speziellen Nischenpublikum zusammen: Alte-Musik-Liebhaber, die Hardcore-Cembalo-Szene, deren musikalischer Horizont mit dem Spätbarock aufhört. Alles nach Bach und über 415 Hz gilt bei denen als entartet.
Ich bin ja nun kein wirklicher Experte, aber persönlich mag ich etliche Stücke aus der minimal music sehr gerne, besonders aber Philipp Glass. Wobei bei vielen seiner Stücke eigentlich von "minimal" keine Rede sein kann; sie haben zwar die charakteristischen Wiederholungen, sind aber schon bei Koyaniisqatsi z.T. bombastisch instrumentiert.
Aber auch Thiersen oder Arvo Pärt sind toll.
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Man sollte wenigstens wissen, wovon man spricht, und etwas kennen, bevor man es bewertet. 'Piano Phase' ist Reichs Abschied von der seriellen Avantgarde, es ist eines der Initialstücke der 'Minimal Music'. Reich verarbeitet darin seine Erfahrungen mit einem auf Band gesprochenen und dann auf mehreren Geräten gleichzeitig abgespielten Text ('Come out', 'It's gonna rain'): Da keine zwei Tonbandgeräte die exakt gleiche Laufgeschwindigkeit haben, kommt es zu minimalen Verschiebungen - vom anfänglichen Unisono über kanonartige Imitation bis zum reinen Klangbrei.
'Piano Phase' überträgt diese Idee der Phasenverschiebung auf ein Musikinstrument plus Tonband oder zwei Instrumente (Klavier oder Marimba). Auf dem einen Instrument wird die modale Tonfolge konstant wiederholt, auf dem anderen phasenweise um jeweils eine Zählzeit verschoben. Das Interessante bei diesen Phasenverschiebungen: Es werden dabei 'inhärente', also nicht notierte Patterns hörbar.
Hier das Beispiel eines Pianisten, der das Werk aberwitzigerweise allein spielt.
Geändert von Bunbury (02.03.2016 um 13:53 Uhr)
Du hast völlig recht - Glass arbeitet mit viel Bombast und versucht, mit herzlich wenig Material eine monumentale Wirkung zu erzielen. Das Ganze ist auch ein terminologisches Problem, wie so oft, und Minimalismus eine Kritikerphrase, die sich zur Etikettierung eines bestimmten Stils verselbständigt hat, wie üblich gegen den Willen der betroffenen Komponisten (Reich, Riley, la Monte Young et al.). Es wird auch begrifflich nicht zwischen 'minimalistisch' und 'reduktiv' unterschieden.
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