Gepfiffen, gegrölt und gepöbelt hat das Publikum? Ich hätte mit faulen Tomaten geschmissen, wenn mir jemand meinen Bach mit Zwischentönen von mir abgelehnten Komponisten verhunzt hätte.
„Wer die Zahl der Moslems in Deutschland erhöhen will, nimmt eine zunehmende Gefährdung des inneren Friedens in Kauf.“
(Helmut Schmidt, SPD-Altkanzler, 2008 in seinem Buch Außer Dienst, S. 236).
Dann dürftest Du ein solches Konzert nicht besuchen oder müßtest Rücksicht nehmen: auf den Interpreten (eine simple Höflichkeitsfrage) und auf andere Konzertbesucher, denen Nach-Bachische Musik keine Schwierigkeiten bereitet. Das Programm war vorher bekannt - und 'Piano Phase' kein irgendwie reingemogeltes Zugabenstück.
„Wer die Zahl der Moslems in Deutschland erhöhen will, nimmt eine zunehmende Gefährdung des inneren Friedens in Kauf.“
(Helmut Schmidt, SPD-Altkanzler, 2008 in seinem Buch Außer Dienst, S. 236).
Das sei Dir gegönnt. Aber leitest Du daraus ein individuelles Widerstandsrecht des Konzertbesuchers ab: ein Recht auf das Stören der Veranstaltung, sobald irgendwelche mißliebige Musik ertönt? Dieses Recht müßte wenn dann für alle gelten, also auch für die Feinde der Barockmusik.
P.S.: Man kann sich über unbekannte Komponisten schlaumachen. Dazu braucht man heute nicht mehr als einen Mausklick.
Auszugsweise Übersetzung des Vorwortes Alessandro Guidottis zur ersten Druckfassung der „Rappresentatione“ (1600):
„Wenn man dieses Werk – oder andere ähnliche – auf der Bühne darstellen und dabei den Anweisungen von Herrn Emilio de’ Cavalieri folgen will, nach denen diese von ihm neu belebte Musikgattung zu verschiedenen Gemütsbewegungen anregt, z. B. zum Mitleid und zur Freude, zum Weinen und Lachen, und ähnlichen (Affekten) ... ich sage, wenn man dieses Werk aufführen will, so ist es erforderlich, daß alles, was dazu gehört, vollkommen sei. Der Sänger muß eine schöne Stimme haben, von guter Intonation und Tragfähigkeit. Er soll ausdrucksvoll singen, leise und laut, ohne Passagenwerk. Vor allem sollte er die Worte gut artikulieren, daß sie verstanden werden, sie mit Bewegungen und Gesten untermalen, die er nicht nur mit den Händen, sondern auch mit. Schritten vollführt – sie sind sehr wertvolle Mittel zur Erregung des Affekts. Die Instrumente müssen gut gespielt werden, und je nach dem Ort der Aufführung – sei es im Theater oder Saal – soll die Anzahl (der eingesetzten Instrumente) variieren, so, daß sie der jeweiligen musikalischen Darbietung angemessen ist; und der Raum sollte nicht mehr als 1000 Personen fassen. Der größeren Ruhe und dem rechten musikalischen Genuß zuliebe müssen alle bequem sitzen. Veranstaltet man Aufführungen in sehr großen Sälen, kann das Publikum unmöglich den ganzen Text verstehen. Der Sänger wäre gezwungen, die Stimme zu verstärken, und dadurch würde der Affekt schwächer zum Ausdruck kommen. Wenn aber der Text nicht verständlich ist, so wird die viele Musik langweilig. Die Instrumente müssen hinter dem Vorhang im Hintergrund der Bühne gespielt werden, von Musikern, die die Sänger voll(stimmig) und ohne Diminutionen begleiten. “
Ich glaube der eigentliche Skandal war wohl die Zusammenlegung solch widersprüchlicher Programmpunkte. Minimalmusik und "Neue Musik" zusammen mit Bach aufzuführen.
Während Frith und Gorecki ja noch interessant sein mögen, das Stück "Piano Phase" von Reich allerdings ist 18min völlig eintöniges Geklimper, das sicherlich gut als Themengrundlage
für ein Technostück dienen kann wo es bös durch Filter und Klangverformer gejagt wird, aber in einem dann auch Bach wartenden Publikum wie eine Klangfolter wirken kann, auch wenn
es keine Disharmonie in sich hat. Nicht jeder mag 18min lang die gleiche Tonfolge hören. Das ist so typischer Kunstdreck. Konzeptkunst in Noten, Hirnfick, Schwachsinn, Entartung.
Kein Wunder wenn dann irgendwann die Leute anfangen bekloppt zu spielen.
Wenn morgen die Muschelhörner und Trommeln erklingen, dann lasst uns fallen, so leichten Herzens wie die Kirschblüten im linden Frühlingswind.
Impfpass und mit Sicherheit noch weitere digitale Maßnahmen in diese Richtung:
Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul,
ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul
Ich kann gut verstehen, wenn gläubige Christen keine klassischen Konzerte in ihrer Kirche wünschen. Das habe ich auch sehr häufig erlebt.
Es gibt aber natürlich auch die Meinung, daß man umgekehrt eine Matthäuspassion überhaupt nur in einer Kirche und nicht in einem Konzertsaal aufführen darf. So weit würde ich aber nie gehen. Man kann Bach auch nur unter dem rein künstlerischen Aspekt betrachten und schätzen.
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