Zu Wort kommen in dem Film drei Parteien: Die Guten, die sehr Guten und die Bösen, die aber doch nicht zu Wort kommen und durch Ab-
wesenheit glänzen. Ihre Präsenz wird leidlich über die Aussagen der Erstgenannten und mittels harter Zwischenschnitte aus dem berühm-
ten Handy-Video vom Geschehen erahnbar. Die Doku ist ein Meisterwerk der Manipulation, insbesondere durch das freche Übergehen be-
stimmter Fakten und der bisweilen reiseprospekthaften Optik, die Heimat als solche nur durch die besinnungslose Aufnahme des Fremden
und durch den Dienst am Fremden als hinnehmbar definiert. Dadurch führt sie sich natürlich ad absurdum, weil hier Heimat nicht als ein
Abstraktum in Köpfen einer homogenen Gruppe von bestimmten Menschen an einem bestimmten Landstrich betrachtet wird, sondern als
ein austauschbares Stück Land mit austauschbaren Menschen, also als die Nicht-Heimat par excellence.