Unter den Besuchern des Festakts zur Einweihung des Platzes ist
Nadja, eine palästinensisch-deutsche Juristin. Sie hält die Platzbenennung für falsch: „Frau Heisig ist dafür bekannt geworden,
dass sie ins selbe rassistische Horn wie Sarrazin und Buschkowsky stieß. Mit ihren Beiträgen hat sie den Eindruck erweckt, als wären insbesondere ‘arabische‘ oder ‘türkische‘ junge Männer kriminell.
Sie hat damit nachhaltig das Vorurteil des ‘kriminelles, ausländischen Jugendlichen‘ geprägt.“ Diesen Eindruck teilen einige Teilnehmer des Festaktes zur Platzeinweihung. „Das ist doch eine Provo-
kation. Heisig hat ein reines Stigma geschaffen: Neukölln als Ort der Ausländerkriminalität“, raunt ein junger Mann während der Rede Heinz Buschkowskys (SPD), Neuköllns langjährigem Bürgermeis-
ter. Auch das Ordnungsamt ist sich der Kontroverse bewusst. „Die Schilder konnten wir erst vorhin aufstellen“, erzählt ein Mitarbeiter, „da wir Angst hatten, dass sie sonst vor der Enthüllung noch
beschädigt werden. Da werden wir in nächster Zeit ein Auge drauf haben.“