Angebot und Nachfrage...das ist es, worauf ihr Menschen des nächsten Jahrhunderts stolz sein werdet. Friedrich Nietzsche
Dein Verteidigungsplädoyer für Lafontaine ist aus sehr ehrenwerten Motiven heraus entstanden, aber mit Verlaub ein bisschen zu beschönigend:
- Natürlich war der Presse-Shitstorm wegen Lafontaines Begriff "Fremdarbeiter" lächerlich und völlig überzogen. Aber ich denke, dass ihm diese Wortwahl von weitesten Teilen der Bevölkerung gar nicht übelgenommen wurde.
- Die Sache mit der von ihm durchgedrückten Änderung des saarlänischen Pressegesetzes war dann schon wieder eine ganz andere Kategorie. Es ging ja nur darum, dass Lafontaine darauf bestand, Gegendarstellungen haben auf derselben Seite des geschriebenen Artikels zu stehen. Es ging ja auch nicht um ein Fehlverhalten der Presse, sondern konkret darum, dass der SPIEGEL einige dunkle Stellen Lafontaines aufgedeckt hatte und Lafontaine eine sehr dubiose Gegendarstellung unter dem betreffenden Artikel vor dessen Veröffentlichung gefordert hatte. Eine insgesamt etwas anrüchige Geschichte mit einem "G'schmäckle" und hatte überhaupt nichts mit einem notwendigen Flügelstutzen zu tun.
- Die einzelnen Gründe für das Zerwürfnis mit Schröder und der denn spontan erfolgende Rücktritt Lafontaines als Finanzminister (nach nur sechs Monaten seit Amtsantritt) werden wir wohl nie im Detail erfahren. Jedenfalls liefen da offenbar noch andere Animositäten im Hintergrund.
- Die Kungelei mit den Saarbrücker Rotlichtgrößen war wohl ein bisschen mehr als nur Lafontaines Genussfreude. Da sollen durch ihn als Saarbrücker OB ziemlich dubiose Betriebsgenehmigungen für gewisse Etablissements am Stadtrat vorbei erteilt worden. Auch hier gilt der Satz: "Was Genaues weiss man nicht", aber wir sollten nicht übersehen, dass Lafontaine ein ziemlich intelligenter und gerissener Bursche ist. Jedenfalls roch diese Nummer ziemlich heftig, auch wenn wir Aussenstehenden nicht alle Details erfuhren.
- Tja, und die Sache mit der Gegenrede zu Helmut Schmidt wäre ja nur eine politische Petitesse geblieben, wenn sich Oskarchen nicht sehr deutlich als Verächtlichmacher deutscher Tugenden aufgespielt hätte. Sekundärtugenden der Deutschen als zur Führung eines KZs geeignet zu diffamieren, sollte sich ein deutscher Politiker ganz einfach verkneifen.
- Und nicht zuletzt müssen wir uns auch an Lafontaines Trapeznummer mit den doppelten Bezügen als Ex-OB Saarbrückens und als Bundestagsabgeordneter erinnern, die Lafontaine angeblich ein ganzes Jahr lang nicht bemerkt haben will. Na, wer's glaubt.....
Nun, wir wollen an dieser Stelle auch nicht Lafontaines unrühmliche Rolle bei der Wiedervereinigung vergessen. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte es nie einen Einigungsvertrag gegeben (soweit ich mich an seine Spielchen erinnere).
Ich halte Lafontaine nach wie vor für einen Antideutschen, denn wer sich einer linksextremen, antinationalen Partei anschließt und damit den internationalisierenden Grundkonsens aller Linken unterstützt, verliert bei den aktuellen Zuwanderungsthemen jedwede Glaubwürdigkeit.
Nichts für ungut und nichts gegen Deine versöhnlichen Ansichten über Lafontaine, aber in meiner sehr skeptischen Einstellung zum Saar-Napoleon überwiegen die negativen Aspekte in seinem Lebenswerk.
Geändert von Chronos (20.01.2016 um 11:11 Uhr) Grund: TF
Rotwein, Rotlicht, Rot Front.
Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!
Gelegentlich kann man ihn zitieren.
Björn Höcke:
Sie müssen sich mal Bundesjustizminister Heiko Maas angucken, als ich die Nationalflagge, dieses zentrale nationale Symbol, herausgeholt habe. Es war so, als ob man Graf Dracula ein mit Knoblauchknollen geschmücktes Kreuz in die Visage gehalten hätte!
Leseratte gehört der Rechtsfraktion an.
Richtig. Es ist gradezu absurd, daß "Populist" erfolgreich zur Diffamierung verwendet werden kann und gleichzeitig spiegelt diese Tatsache die ganze Misere und die Einstellung in Politik und Medien zur Demokratie wieder. Ein demokratischer Politiker muß Populist sein. Ist er das nicht, regiert er am Volk vorbei.
Selbstverliebter Salonbolschewist. Die Planstelle wird inzwischen jedoch von Jakob Augstein besetzt. Der eitle Demagockel L. ist eh im Rentenalter.
"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
Umberto Eco
Es gibt aber noch erhebliche Unterschiede zwischen Links- und Rechtspopulisten. Letztere sind natürlich immer in Bierverschiß, Linkspopulisten werden im Vergleich dazu wesentlich milder beurteilt. Vor allem werden sie viel seltener erwähnt. Google findet "Linkspopulist" ca. 29.000mal, aber für den erschröcklichen "Rechtspopulisten" gibt es fast 500.000 Treffer!
"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
Umberto Eco
Den Genossen Oskar kannst Du stets zitieren, wie hier z.B.
Die "Sun" widmet Oskar Lafontaine eine Titelseite: "Der gefährlichste Mann Europas"
26.11.1998 ([Links nur für registrierte Nutzer])
Und solltest Du aus dem Fach kommen, so wirst Du auch wissen, dass die Finanzwelt Oskar dem Grunde nach Recht gab und gibt.Daß eine englische Zeitung mit einer deutschen Titelseite erscheint, dürfte einzigartig sein. "Ist dies der gefährlichste Mann Europas?" fragte die "Sun" gestern ihre Leser und konkretisierte: "Oskar Lafontaine stellt die größte Bedrohung für die britische Lebensart seit 1945 dar." Der Grund dafür seien seine Thesen zur europäischen Währunsgpolitik. Die deutsche Titelstory erschien nur in Deutschland und Brüssel in England gab es eine Übersetzung davon. (me.)
Zudem versuchen selbst die konservierten Parteien heute, nach ca 20 Jahren, das zu verstehen und umzusetzen, was einst Grund war, dass Oskar sich vom Profilneurotiker lossagte.
Oskars Fehler war folgender: Oskar hätte die SPD-Proedrie nicht aufgeben sollen.
Aber der gemeine Mann liest nur seine Bild, und nur die Lettern: "Oskar ist gefährlich".
Schon gleich danach hat er die Funktion seines Hirnes abgestellt.
Was haltet ihr von Oskar Lafontaine?
- Nichts -
Glaube nichts; egal wo Du es gelesen hast oder wer es gesagt hat; nicht einmal wenn ich es gesagt habe; es sei denn, es entspricht deiner eigenen Überzeugung oder deinem eigenen Menschenverstand. Der Fuchs ist Schlau und stellt sich dumm; bei den Gläubigen ist es genau andersrum!
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