Jetzt rein pragmatisch gedacht.
Wenn es ums Business (z.B. Online-Handel) geht, dann ist Großbritannien zum Auswandern ganz gut. Da kann man schnell groß werden, da die bürokratischen Hürden gering und die Engländer sehr "shoppingfreudig". In Großbritannien kann man gut Asche verdienen, um es mal so auszudrücken.
Einige von denen, die ich kenne, sind in die Niederlanden gegangen. Dort sind die Menschen einfacher als in Deutschland, sagen sie. Mit den Holländern kann man Schwierigkeiten unkomplizierter regeln, in Ämtern wird mit einem anders umgegangen, da ist auch alles moderner und der Amtsschimmel wuchert in den Behördenstuben nicht so wie in Deutschland. Auch loben viele die flachen Hierarchien auf der Arbeit. Einem holländischen Chef kann man widersprechen und sich sogar lauthals mit ihm streiten. Bei Dingen, wo ein deutscher Chef sagen würde "Da diskutiere ich nicht drüber und Punkt!", lässt sich ein holländischer Chef eher auf Diskussionen ein und versucht, mit Argumenten zu überzeugen.
A propos Polen:
Sicher, möchte man eine weitestgehend homogene Bevölkerung und einen maximal niedrigen Anteil an Muslimen, dann wäre Polen sicherlich ein guter Anlaufpunkt. Allerdings ist es so, dass man hier wieder unterscheiden muss zwischen Tourismus und Immigration. Zu Touristen sind Polen nett, keine Frage, aber wenn man als Immigrant in deren Land kommt, dann ist das schon eine andere Sache. Polen sind Nationalisten, selbst die liberalsten und pro-europäischsten Polen haben klar nationalistische Züge. Die mögen keine Ukrainer, mögen keine Russen, keine Deutschen, keine Litauer, keine Tschechen. Die mögen keinen von ihren Nachbarn.
Eine gute Alternative zu Polen ist Tschechien. Die sind gegenüber Ausländern, sogar gegenüber Russen, offen eingestellt, haben aber kaum Muslime im Land. Dies gilt auch für die Slowakei. Ich kenne durchaus russischsprachige Menschen (insbesondere Ukrainer), die schon länger in Tschechien oder der Slowakei leben und dort glücklich sind. Die Sprachen sind für einen Russischsprachler ebenfalls einfach zu erlernen.
Ebenfalls eine homogene Bevölkerung und sehr wenige Muslime hat Kroatien. Vorteil an Kroatien ist natürlich das mediterrane Klima. Nachteil sind die verkrusteten Strukturen der Familienclans. Ich habe mal ein Interview gesehen, das eine Russin gegeben hat, die 7 Jahre lang mit einem Kroaten verheiratet war und in Kroatien gelebt hat. Sie meinte: Als Tourist ist Kroatien einfach wundervoll. Aber dort zu leben ist sehr schwierig. Es sind diese semimafiösen Clanstrukturen, diese permanenten Familienfehden, die bürokratische Trägheit (ich selbst habe als Urlauber in Kroatien erlebt, wie sogar die Post dort an einem Werktag arbeitet: Von 9 bis 12 Uhr und dazwischen noch 30 Minuten Pause!), der forsche Umgang mit Nicht-Kroaten, der niedrige Bildungsstand der Bevölkerung (die Russin nannte die Kroaten in ihrer Gesamtheit als "einfach primitive Menschen") usw. Im Endeffekt ließ sich die Russin von dem Kroaten scheiden und ging in ihr heimatliches Wolgograd zurück...
Auch Verwandte eines guten Freundes, die seit Anfang der 2000er regelmäßig Urlaub in Kroatien gemacht haben, erzählten, was da für Menschen leben. In dem Haus, wo sie immer anhalten und im Privat-Apartment leben, gibt es einen Sohn in der Familie. Eigentlich ein aufgeweckter junger Kerl. Aber die Pro-EU-Medien haben ihm so das Gehirn zugeschissen, dass er nicht mehr im Haus und im Garten hilft, sondern jeden Abend in der Kneipe sitzt, Unmengen von Bier und Rakija verschlingt und denkt, dass er nichts tun muss, weil Kroatien jetzt ja zur EU gehöre und die EU schon alles regeln und allen Kroaten Geld geben wird.
Naja, das nur am Rande. Was haben wir noch....
Spanien ist für Deutsche vorteilhaft, weil sich dort, insbesondere auf Mallorca, deutsche Parallelstrukturen gebildet haben. Es gibt deutsche Bars, deutsche Restaurants, deutsche Finanzberater, deutsche Anwälte, deutsche Steuerberater und alles was du willst. Die Frage ist nur, was man da machen will. Die Top-Positionen auf Mallorca ist besetzt, dem spanischen Arbeitsmarkt geht es nicht wirklich gut. Auf Mallorca wird man als deutscher Durchschnittsauswanderer - realistisch gesehen - wohl Kellner oder Küchenhilfe werden können, oder eben auch ganz scheitern...