Wenn man andere Völker jahrhundertelang Massakriert,sollte man nichts zurücklassen.Wie zu erwarten war, haben die Terroranschläge großen Schaden in der französischen Wirtschaft verursacht. Besonders betroffen ist natürlich die Region Paris, die für bis zu 30% des BIP verantwortlich ist. Logischerweise sind die Rückgänge in Gastronomie, Tourismus und Einzelhandel besonders ausgeprägt. Viele Hersteller von Luxusprodukten wie Hermes, LVMH usw. sind stark auf die Umsätze von zahlungskräftigen Touristen aus China, Japan, Russland usw. angewiesen, die nun lieber zu Hause bleiben. Auch das bevorstehende Weihnachtsgeschäft dürfte dadurch tendenziell sehr schwach ausfallen, insbesondere auf den Weihnachtsmärkten.
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Interessant ist, dass man diese Entwicklung an den Finanzmärkten bisher vollkommen ignoriert. Ganz im Gegenteil, der französische Leitindex CAC 40 steht heute sogar höher als am Freitag vor den Anschlägen, trotz einer deutlichen Underperformance gegenüber dem Eurostoxx 50 oder dem DAX, die am darauffolgenden Montag zu einer regelrechten Rallye ansetzten und seitdem sogar ca. 6 % höher stehen als vor den Ereignissen von Paris. Der DAX stieg seit dem 9. November um über 600 Punkte. Hintergrund dieser Entwicklung ist wieder einmal die Hoffnung der Marktteilnehmer, die EZB werde jeden etwaigen durch die Anschläge verursachten Schaden durch weitere geldpolitische Maßnahmen schon abfedern. Wie sich nun aber zeigt, kommt davon in der realen Wirtschaft nicht sehr viel an und ein reicher Chinese wird sicher nicht seine stornierte Reise nach Paris wieder neu buchen, nur weil die EZB den Einlagenzinssatz noch weiter absenkt.
In Deutschland sind die Auswirkungen bisher wohl noch überschaubar, allerdings zeichnet sich auch hier bereits ein schwaches Weihnachtsgeschäft ab und die Menschen sind deutlich vorsichtiger geworden, was den Besuch von Großveranstaltungen etc. angeht. Sollte es auch hier zu einem erfolgreich ausgeführten Anschlag kommen, wird es sicher ähnliche Konsequenzen für die Wirtschaft haben wie in Frankreich. Ich sehe daher schwierige Zeiten auf die Eurozone und insbesondere auf Frankreich und Deutschland zukommen. Die Invasoren werden kurzfristig wahrscheinlich den Binnenmarkt durch erhöhte Konsumausgaben im nächsten Jahr etwas ankurbeln, was aber schon bald durch die negativen Effekte einer steigenden Abgabenlast und einer zu erwartenden höheren Staatsverschuldung überkompensiert werden dürfte.
Aber mit der Gründlichkeit hat's der Franzose nicht so,trotz klebriger Pfoten.