5 Enthüllungen zeigen, wie irre Thüringens AfD-Chef Björn Höcke wirklich ist
The Huffington Post | von Tom Sundermann
Thüringens AfD-Chef Björn Höcke ist der Mann, der bei "Günther Jauch" eine Deutschlandflagge über seinem Stuhl drapierte. Ein Mann, der als Fanatiker gilt und Demonstranten mit Populismus statt mit Fakten auf die Marktplätze seiner Heimat zieht, etwa in Erfurt.
"Thüringer! Deutsche! 3000 Jahre Europa. 1000 Jahre Deutschland." Solche Sätze trägt Höcke gerne vor. Bei seinen Anhängern werden sie begeistert aufgenommen - vermutlich, weil der Rechtsaußen so wunderbar provokant mit der Rhetorik aus Deutschlands dunkelster Zeit kokettiert.
Bevor er 2014 für die AfD in den Landtag einzog, versah Höcke einen grundsoliden Staatsdienst - er war Gymnasiallehrer für Sport und Geschichte in Hessen. Im Kontrast zu seinen schrillen Demo-Auftritten wirkt das surreal. Doch schon in seiner Beamtenzeit gab es Zeichen, dass Höcke ein Sonderling ist. Diese zählt die "Welt" in einer Analyse seines Verhaltens auf.
Das sind die 5 bizarrsten Fakten über Höcke:
1. In seinem Klassenzimmer hing immer eine Deutschlandflagge
Ein Kollege von damals sagte der "Welt", dass in Höckes Klassenzimmer stets eine Deutschlandflagge gehangen habe. Dies sei in keiner anderen Klasse der Fall gewesen. Dem AfD-Mann scheint die Angelegenheit heute nicht mehr allzu angenehm zu sein: Nach der Karte gefragt, verweigerte er eine Stellungnahme.
2. Er galt an seiner Schule als bestgekleideter Lehrer
Als irrer Rechter kam Höcke damals definitiv nicht daher - sondern als engagierter, freundlicher Lehrer, der Schüler und Kollegen stets freundlich grüßte. Auffällig war seine Kleidung. In den Abizeitungen wählten ihn die Schüler regelmäßig zum am besten angezogenen Lehrer. "Gut sitzende Hemden, tolle Schuhe, aber nie übertrieben modisch", so erinnert sich ein Wegbegleiter. Kommentar der "Welt": "Konservativer Stil, auch sonst."
3. Er betrieb Geschichtsrevisionismus
Einmal mochte Höcke mit seiner Meinung nicht hinterm Berg halten. 2006 schrieb er einen Leserbrief an die "Hessisch-Niedersächsische Allgemeine". Thema: Die Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg. "In der Weltgeschichte sind niemals zuvor und niemals danach in so kurzer Zeit so viele Menschen vom Leben zum Tode befördert worden wie im ehemaligen Elbflorenz", lautet ein Satz daraus. Ein anderer: "Es ging darum, bis zum Kriegsende eine möglichst große Zahl deutscher Menschen ... zu töten." Thesen, die der Ansicht der allermeisten Geschichtswissenschaftler zuwiderlaufen.
4. Er ist Naturmystiker
Höcke ist außerdem ein "Naturmystiker". Die Natur gebe ihm viel Kraft, habe Höcke gesagt. Die Natur mystisch zu überhöhen, das beherrschten schon die Germanen sehr gut - es ist eine Praxis, die gleichsam im Germanenkult vieler Neonazis weiterlebt.
5. Preußen ist für ihn das Idealbild eines Staats
Das moderne Deutschland ist Höcke zuwider. "Modern" bedeutet dabei allerdings nicht die Bundesrepublik - die Sehnsüchte des AfD-Manns reichen noch weiter zurück: "Was dieses Land braucht, das ist weniger Konrad Adenauer und mehr Otto von Bismarck!", skandierte er neulich in Erfurt. Die preußische Republik mit ihrer heute bleiern wirkenden Autorität ist für Höcke offenbar das Idealbild eines Staats. Wahrscheinlich sieht er sich selbst als einen verkappten Reichskanzler - und muss immer wieder feststellen, dass dieses archaische Amt im heutigen Deutschland nicht mehr vorhanden ist.