Wegen Äußerungen, die er noch vor seinem Erscheinen als Pegida-Gründer tätigte, soll Lutz Bachmann wegen "Volksverhetzung" angeklagt werden.
[Links nur für registrierte Nutzer] sieht sich mit einer Anklage wegen Volksverhetzung konfrontiert. Die Staatsanwaltschaft Dresden hat gegen den PEGIDA-Mitbegründer Anklage erhoben.
Die Vorwürfe beziehen sich auf einen Facebook-Post vom 19. September 2014, den Bachmann einen Monat vor der ersten Dresdener Pegida-Demo am 19. Oktober schrieb. Ihm wird vorgeworfen, im September 2014 in mehreren Facebook-Kommentaren Kriegsflüchtlinge und Asylbewerber als "Gelumpe" "Viehzeug" und "Dreckspack" beschimpft zu haben.
Dabei habe er “in Kauf genommen, den öffentlichen Frieden zu stören, indem er die Menschenwürde der Flüchtlinge angriff, sie beschimpfte und böswillig verächtlich machte und dadurch zum Hass gegen sie aufstachelte”, so die Staatsanwaltschaft, laut Dresdner "Neueste Nachrichten".
Nach der Zustellung der Anklage wird das Schöffengericht des Amtsgerichtes über ihre Zulassung und die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden. Ein Verhandlungstermin wird vom Gericht bestimmt. Bachmann ist unter anderem wegen Drogendelikten und Einbruch vorbestraft.
Auffälliges Timing
Die medienwirksame Volksverhetzungsanklage kommt in einem Moment, in dem die Dresdener Pegida-Demo seit Wochen massiv Zulauf hat. An den vergangenen zwei Montagen lag die Teilnehmerzahl zwischen 15.000 und 20.000 Personen. Da in Dresden dieser Tage 7 Turnhallen über Nacht für Migranten freigemacht werden mussten, rechnen Dresdener Beobachter mit einer weiteren Teilnehmersteigerung am kommenden Montag.
Erstmal tauchte der Volksverhetzungsvorwurf gegen Bachmann in einem Moment auf, als Pegida über 20.000 Menschen auf die Straße zog, Anfang dieses Jahres. Auch Bachmanns sogenanntes “Hitler-Foto”, welches Wochen später
[Links nur für registrierte Nutzer] wurde, ging damals durch die Medien und
[Links nur für registrierte Nutzer] verschickte eine Pressemitteilung zu Lutz Bachmanns Rücktritt, obwohl Bachmann gar nicht zurückgetreten war. Trotz eines voerübergehenden Rückgangs der Demonstrantenzahl erholte sich die Bewegung und professionalisierte ihre Arbeit.
Politiker als Hochveräter bezeichnet
In den vergangenen zwei Wochen hatte die Dresdener Bürgerbewegung und ihre Repräsentanten immer schärfere Vorwürfe gegen die Politik erhoben: Basierend auf einer Analyse des Staatsrechts-Professors Schachtschneider hatte Lutz Bachmann öffentlich dargelegt, warum das Verhalten der Bundesregierung in der Migrationskrise bereits den Straftatbestand des Hochverrats erfüllt. Tatjana Festerling hatte Bundeswehr und Polizei zur Gehorsamsverweigerung aufgefordert, um das Widerstandsrecht nach Paragraph 20 GG in Kraft zu setzen. Auch hatte Bachmann angekündigt, verschiedene
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