Zitat von
Max Kraft
Gestern lief im ZDF eine interessante Reportage zum Thema Integration von Flüchtlingen, Parallelwelten und Grenzen der Toleranz. Das war endlich mal ein vernünftiger Beitrag in einer emotional vernebelten und ideologisch verdummten Debatte. Leider wurde er zur Unzeit ausgestrahlt und fand daher nur wenig Beachtung. Themen: eine Schulleiterin spricht Klartext, Islamunterricht durch türkische Imame, Gewalt im Namen der Ehre, Zwangsehen, Streit in Asylunterkünften, ein Rabbiner berichtet über Anfeindungen in Neukölln, ein Richter erzählt von Paralleljustiz durch sog. „Friedenrichter“ sowie über Strafvereitelung rivalisierender Clans durch Zeugenbestechung und das kanadische Einwanderungsgesetz als mögliches Vorbild vorgestellt.
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Simon Jacob, der Sprecher des Zentralrats orientalischer Christen in Deutschland, brachte die Sache meiner Ansicht nach auf den Punkt, indem er auf die Frage, ob wir zu tolerant seien, antwortete „Nicht zu tolerant. Wir sind zu naiv. Toleranz hört da auf, wo mir gegenüber keine Toleranz entgegengebracht wird. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir neben den materiellen Bedürfnissen auch allen Flüchtlingen unseren Wertekanon näherbringen müssen und ihnen klar machen müssen, wenn du hier bleiben möchtest, musst du unseren Wertekanon akzeptieren.“
Damit hat er genau das angesprochen, warum es im Kern geht: Wir brauchen eine deutsche Leitkultur und die ist nichts anderes als der ideologisch zu Unrecht verbrämte Begriff für unseren Wertekanon: das Grundgesetz.
Man kann also nicht für die Einhaltung der Verfassung, aber gleichzeitig gegen eine deutsche Leitkultur sein. Das ist komplett idiotisch. Stellvertretend für die politische Ignoranz und Heuchelei steht die Aussage der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Aydan Özoguz, in der Sendung. Sie empfiehlt als Abhilfe bestehender Konflikte mehr Sozialarbeiter, was allerdings mit zusätzlichen Kosten verbunden wäre, aber und „da müssten wir genauer hinschauen“. Die Frau hat nichts begriffen oder will es nicht begreifen. Das Erlernen der deutschen Sprache ist die unabdingbare Voraussetzung für Bildung, Teilhabe und eine langfristig gelungene Integration, ebenso wie ein klares Bekenntnis zu den Werten des Grundgesetzes. Wem das nicht passt, auf den können wir gern verzichten, so die Kanadier es tun. Toleranz ist keine Einbahnstraße. Wir müssen die Spielregeln setzen, um Herr im eigenen Hause zu bleiben und dazu gehört es notfalls konsequent „intolerant“ zu sein, nicht nur um unsere Interessen zu wahren, sondern auch unsere Würde gegenüber anderen Kulturen zu verteidigen. Nur das wird anerkannt.