Ihr findet den Strangtitel idiotisch bis rätselhaft? Kann ich verstehen. Gerade bin ich auf der Seite der guten, alten Tante "Zeit" über einen Kommentar gestolpert, der mich für einen Augenblick wirklich sprachlos gemacht hat (doch, das geht). Da erregt sich ein Stefan Schirmer in schönstem Sippenhaftungsgesülze über Sachsen, das ...
"unsympathischste deutsche Bundesland; es macht Schlagzeilen mit Pegida, Rechtsextremismus und Übergriffen auf Flüchtlinge."
Klar, wenn das Bundesland so schrecklich ist, dann muß es auch umgehend streng gestraft werden. Volkserzieher Schirmer weiß Rat:
"Wird es nicht Zeit für einen Säxit – den Austritt der Sachsen aus der Bundesrepublik?"
Natürlich kann der Großinquisitor des Lehrerblatts "Zeit" seinen Kollektivschuldvowurf schmetternd begründen:
"Nun könnte man einwenden: Selbst in Freital oder Dresden leben hilfsbereite Menschen. Und politische Radikale und Herzenskälte gibt es überall. Ja, aber die Verhältnisse in Sachsen sind doch anders – greller, verrohter, gefährlicher. Studien zeigen bei den vier Millionen Sachsen weniger Zustimmung zu Prinzipien von Demokratie und Toleranz als üblich unter Deutschen."
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Ich habe im deutschen Pressewesen ja schon viel Unsinn gelesen, aber dieses widerliches Pamphlet unterschreitet wirklich alle Grenzen, die ich auch nach den Medienkampagnen der letzten zwei Jahre Jahre noch für unverletzlich gehalten habe. Da sage selbst ich: da sudelt ein "Stürmer"-Schmierfink.
Es ist übel, der Gestank von Tausend Kloaken hat sich erhoben, und er stammt nicht aus den sonst üblichen Kanalisationsrohren der Boulevardpresse, er quillt von den Kathedern der selbsternannten Heimstatt von Edelfedern und Vordenkern.
Ich habe mich lange nicht mehr so geekelt wie nach der Lektüre dieses Textes.