Das ändert doch nichts daran, dass sie seit Jahrzehnten mehr verzehren, als sie produzieren. Beim Fracking wird mit einem Einsatz von > 70$ pro Fass Öl bei einem Verkaufspreis von 55$ produziert. Letztendlich sind die Amis für die Welt, was Griechenland für Europa ist. Einschließlich der großen Klappe.
„Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)
Dann mal ein genauerer Blick auf "deutsche" Automobilprodukte:
Die deutscheste aller Autofirmen, nämlich Volkswagen, baut fast die Hälfte seiner Produktpalette im Ausland.
Der up! (was ein bescheuerter Name!!) - Slowakei
Der Polo - Spanien
Der Caddy - Polen
Der Touareg - Slowakei
Der Beetle - Mexiko
Der Jetta - Mexiko
Nur Golf (+Derivate wie Touran, Tiguan und Rentner-Hochsitzgolf) und Passat werden tatsächlich noch in Deutschland gefertigt. Über den Megaflop Phaeton brauchen wir uns wohl nicht weiter auszulassen.
Aber auch Mercedes Benz steht dem in Nichts nach:
A-Klasse: Rastatt und Ungarn
B-Klasse: Rastatt und Ungarn
CLA Klasse: Ungarn
GLA Klasse: Ungarn
ML Klasse: USA
R Klasse: USA
Audi ebenso:
A1 - Bratislawa
A3 - größtenteils in Ungarn
TT - Ungarn
Q3 - Spanien
Q7 - Slowakei.
Natürlich BMW auch:
X 3 - USA
X 5 - USA
X 6 - USA
Z Reihe - USA
Selbst Porsche mit dem Cayenne. Slowakei.
Dazu fertigen fast alle deutschen Premiumhersteller ihre Topmodelle mittlerweile in den Zielmärkten. BMW den 5er und 7er in China. Ebenso Audi den A6. Und MB die E-Klasse. Die sogar auch noch in Pune, Indien für den Subkontinent.
Wir Deutschen sollten also sehr still sein, wenn es um Auslandsfertigung geht. Selbstverständlich möchten sie den Fertigungsort gerne verbergen. Daher wehte der Wind auch bei den neuen EU Fahrzeugpapieren. Früher hätte nämlich im Schein "Volkswagen (SLO)" gestanden. Oder "Mercedes Benz (HU)". Und die Frage des erstaunten Kunden: "Wiee? Der kommt gar nicht aus Deutschland?" hätte verlegenes Schweigen beim Verkäufer verursacht.
Ich sehe die USA bei weitem nicht so im Arsch, wie das hier beschrieben wird. Speziell das Shale-Oil bringt den USA eine gigantische Entlastung und die günstigen Energiepreise ziehen viele Unternehmen aus dieser Welt an. Die Voest, der beste Stahlkonzern der Welt, verlagert immer mehr Richtung USA. Die Gewerkschaften in Linz fluchen. Und auch wenn mal wieder ein Dämpfer kommt, na und, dann werden halt noch mehr $ gedruckt. Klar irgendwann wird sich die demographische Entwicklung bemerkbar machen, aber auch hier ist die BRD viel gefährdeter.
Die in Deutschland verkauften. Richtig. Auf dem Weltmarkt spielen Passat und Golf allerdings kaum eine Rolle. Der Passat hierzulande eigentlich auch nicht (85% Firmen- und Flottenanteil, zum Teil erheblich rabattiert. Ich habe ein Angebot auf dem Tisch: Passat TDI 150 PS, Leasingrate incl. Wartung, Reifen 286 Euro netto ohne Sonderzahlungen). Nur beim Audi A4 sieht die Privatzulassung noch desaströser als beim Passat aus. Auch BMW 5er und 3er haben einen bemerkenswert niedrigen Privatneuzulassungsanteil.
Bei den höherwertigen Autos werden nur Mercedes-Benz E-Klasse (Fertigungsort: Untertürkheim) und die C-Klasse (Fertigungsort: Untertürkheim und Bremen) häufiger von Privat gekauft. Offenbar hat Mercedes immer noch eine sehr treue Privatkundschaft.
Richtig. Meine Kunden haben in den USA überwiegend Konfektionierungen stehen. Ist für die billiger als jeden Mist fertig vorkonfektioniert im Container rüberzuschaffen. In meiner Industrie (Schleifmittel) findet mittlerweile etwa 40% des weltweiten Verbrauches in Nordamerika statt. Vor 10 Jahren waren es noch 25%. Selbst Euer Schleifmittelkonzern (Swarowski Tochter) hat sich in West-Virginia angesiedelt.
Deren Industrie ist nicht im Allerwertesten. Im Gegenteil. Sie befindet sich gerade im Umbruch. Etwas, das wir noch vor uns haben. Gnade uns Gott, wenn das mal so weit ist.
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)