Die Auflagenverluste der »Qualitätsmedien« werden immer dramatischer. Das belegen die jüngsten Quartalszahlen. Mehr und mehr Lohnschreiber werden sich wohl bald einen neuen Job suchen müssen. Aber das wird schwierig. Denn die meisten von ihnen haben keinen ordentlichen Beruf erlernt.
Ein kleiner Verein verbreitet derzeit unter Deutschlands renommiertesten Medien Angst und Schrecken. Die »[Links nur für registrierte Nutzer]« veröffentlicht alle drei Monate jene Verkaufszahlen, welche für die Werbekunden von Printmedien enorm wichtig sind: die verkauften Auflagen in Einzelverkauf und die Abozahlen.
Und die gerade wieder einmal veröffentlichten Angaben machen klar, dass die kaum zu glaubenden Auflagenverluste der letzten Quartale nicht etwa einzelne Ausreißer waren, sondern [Links nur für registrierte Nutzer]. Unter den stärksten deutschsprachigen Titeln konnte im zweiten Quartal 2015 nur Landlust ein starkes Umsatzplus von 15 000 neuen Käufern vermelden. Bei Focus waren es zwar auf den ersten Blick auch einige Exemplare mehr, aber das waren verteilte Freiexemplare.
Im Einzelverkauf verlor der Spiegel 7,5 Prozent der Kunden im zweiten Quartal 2015, im Abo rund sechs Prozent. Beim Stern ging es 6,4 Prozent nach unten. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) hat im Gesamtverkauf kaum zu glaubende 13,5 Prozent eingebüßt, das sind 41 298 Exemplare weniger als im zweiten Quartal 2014. Und damit hat die FAZ jetzt nur noch eine verkaufte Auflage von knapp 265 000 Exemplaren.
Die Süddeutsche Zeitung verlor in dem einen Quartal mehr als 14 000 Kunden, Die Welt rund 7500, die linke Berliner taz mehr als 5000. Auch bei den Wochen- und Sonntagszeitungen geht es steil bergab.Die Bild am Sonntag verlor 8,7 Prozent, die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
13 Prozent (das sind 41 000 Kunden weniger).
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