Die Evolution hat den Menschen Augen gegeben, mit denen sie ihre Umwelt betrachten können - und ein Gehirn, um die Eindrücke zu verarbeiten. Mitunter gibt es Sinnestäuschungen. Denn Politiker und auch Medien zeichnen oftmals gern ein Bild von unserer Umwelt, welches bei näherer Betrachtung völlig anders ist. Das ist dann zwar politisch so korrekt. Aber wir haben jetzt Angst vor der Wahrheit. Es gibt Tabus unter Journalisten.
... Aus dem einstigen Land der Dichter und Denker ist ein Volk von Feiglingen geworden. Das freie Nachdenken, die Voraussetzung für unseren einstigen Wohlstand, gilt jetzt als unanständig. Wir sind die Opfer einer medialen Gehirnwäsche. Politisch korrekte Journalisten, welche mit der Schere im Kopf arbeiten, geben uns das Denken - wie in einer totalitären Diktatur - vor. Politisch korrekt sein, das heißt für uns Bürger heute, die Lügen von Politik und Medien bei der Gehirnwäsche brav zu schlucken. Was unterscheidet uns auf diesem Gebiet eigentlich noch von Nordkorea oder Iran? Wir sind umzingelt von einem engmaschigen Netz der Tabus und Politischen Korrektheiten, die man nicht mehr offen ansprechen darf. Allein der Verdacht, die Politische Korrektheit verletzt zu haben, stempelt einen Menschen für den Rest des Lebens bestenfalls zum Idioten (wie den früheren Bundespräsidenten Heinrich Lübke) oder aber zum Außenseiter. Jeder weiß das. Und jeder pariert jetzt, wenn es wie in einer Diktatur darum geht, die Sprach- und Denkvorgaben zu erfüllen. Wer klar denkt und sich außerhalb der Politischen Korrektheit bewegt, der wird schnell zum bösen» Populisten« gestempelt. Wir haben Angst davor, »populistisch« genannt zu werden. Warum eigentlich? Das Wort »populistisch« kommt schließlich von lateini- sehen »populus« (Volk) und bezeichnet eine Nähe zum Volk. Ist es wirklich tabu, wenn man als Bürger volksnah ist? Früher fanden Hinrichtungen auf dem Marktplatz statt. Heute erledigen das die Medien, bei all jenen, die der verordneten Politischen Korrektheit noch trotzen. Wer ihre Vormachtstellung und damit ihre Deutungshoheit infrage stellt, mit dem wird kurzer Prozess gemacht, sollte er nicht bereits durch den politisch korrekten Lynchmob medial aufgeknüpft worden sein. Wer beispielsweise nicht an die Zukunft des Euro glaubt, der gilt in deutschsprachigen Medien als europafeindlich und Ewiggestriger. Auch wer Zweifel hat in Hinblick auf den angeblichen Klimawandel, der ist bäh und pfui. Noch schlimmer sind jene, welche die Schuld an Armut und sozialen Problemen bei den Betroffenen selbst suchen. Die sind dann angeblich hartherzig und bar jeder Solidarität. Ganz anders ist es beim Christentum. Gegen Christen und christliche Werte kann man heute offenbar gar nicht genug pöbeln. Aus unerfindlichen Gründen ist es beim Thema Islam völlig anders. Während Kritik an der Kirche als fortschrittlich gilt, ist die kritische Betrachtung des Islam angeblich fremdenfeindlich, ja fast noch schlimmer als Antisemitismus. Die Bevormundung beim Denken und Sprechen, die Gängelung der einst so frei denkenden Menschen im deutschsprachigen Raum durch journalistische Blockwarte ist unübersehbar. Denn die Denkschablonen werden vor allem von Journalisten vorgelebt. Sie haben die Menschen eingezwängt in einen Käfig voller Ängste. Wir haben jetzt eine neue Sprache, Schönsprech. Wir nennen hässliche Menschen jetzt »ästhetisch herausfordernd« und dumme »geistig herausfordernd«, Wir sagen »Generation 60 plus« statt Rentner und »anderweitig begabt« statt behindert. Und kein Politiker will mehr etwas »zugeben«, es wird vielmehr nur noch »eingeräumt«, Das alles gehört zum politisch korrekten Umgangston. In den letzten Jahren wurden Tausende Worte in den Redaktionsstuben unmerklich durch andere ersetzt. Oftmals ist uns Bürgern das gar nicht aufgefallen. Jene, welche in den Medien die Deutungshoheit haben, verändern unser Denken, indem sie uns die neuen politisch korrekten Begriffe vorgeben. Die Tötung von Zivilisten nennen wir »Kollateralschäden« und eine Entlassung ist jetzt eine »Freisetzung«, George Orwell nannte diese heimliche Umgestaltung der Sprache im Jahre 1949, als er sein Meisterwerk 1984 verfasste, »Neusprech«. Dieses »Neusprech« wurde in seinem Roman entwickelt, um die Vielfalt der Gedanken zu verringern. Im Klartext: um das Denken von Menschenmassen mit einer Gehirnwäsche zu vereinheitlichen. ...
In Deutschland garantiert das Grundgesetz die freie Meinungsäußerung. Aber das Grundgesetz erlaubt mehr, als die Politische Korrektheit uns noch gestattet. Das Umfrageinstitut Allensbach hat das 2013 nachgewiesen." Es gibt demnach immer mehr strikte gesellschaftliche Sprachregelungen und Tabus. Ein erheblicher Teil der Menschen spürt durchaus den sozialen Druck, dem man ausgesetzt sein kann, wenn man mit seiner Ansicht vom gesellschaftlichen Konsens abweicht. Immer mehr Menschen haben das Gefühl, bestimmte Dinge nicht mehr aussprechen zu dürfen. Sie wollen sich »nicht den Mund verbrennen«. Denn abweichende Meinungen werden bestraft. Die Funktionäre der Politischen Korrektheit - Gesinnungsjournalisten entscheiden darüber, was noch als diskutabel gilt. Es geht eben nicht mehr um den gesunden Menschenverstand. Politische Korrektheit will abweichende Meinungen grundsätzlich als unmoralisch verurteilen. Und deshalb kritisiert man abweichende Meinungen nicht mehr, sondern man hasst sie einfach. Wer widerspricht, der wird nicht widerlegt, sondern zum Schweigen gebracht. Die neuen Jakobiner der einzig wahren Meinung in den Redaktionsstuben berufen sich darauf, dass viele abweichende Meinungsäußerungen Ehre, Scham und Anstand verletzen. Mit dem Vorwurf der Volksverhetzung ist man in Deutschland dann sehr schnell bei der Hand. Davor haben die Menschen Angst. Und so existiert die Freiheit des Denkens in Deutschland jetzt nur noch auf dem Papier. Denn Politische Korrektheit in den Redaktionen ist nichts anderes als eine moderne Form der Zensur. Sprachverbote und Zensur haben schäbiges Anpassertum hervorgebracht. Wir Bürger haben das lange hingenommen. Wir haben das mitgemacht. Wir waren angepasste Mitläufer. Ja, wir kamen uns lange Zeit nicht einmal blöd dabei vor, wenn Journalisten unsere Sprache mit unsäglichen Neuschöpfungen vergewaltigten. Das große I mitten im Wort ist die geläufigste dieser Verunglimpfungen.
Teil 2 weiter
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