Aktueller Kalenderspruch: "Feminism" is the name we give to the 20th century betrayal of women. (Doug Wilson)
Ein Theologe mag alles mögliche fordern, auch die Aussonderung der Tora aus der Bibel. Schließlich herrscht Meinungsfreiheit. Daß so jemand jedoch nicht mehr auf dem Fundament des christlichen Glaubens steht, sollte ebenso klar sein.
"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
Umberto Eco
Ich kann dir als Fachmann bescheinigen, den wesentlichen Aspekt der Angelegenheit erfaßt und benannt zu haben. Für den Christen ist das AT integraler Bestandteil der Heiligen Schrift, er liest es aber im Licht des Evangeliums. Das bedeutet die Relativierung bzw. interpretatorischer Erweiterung einer ganze Reihe von ATlichen Aussagen. Natürlich ist der im AT angetroffene Glauben zunächst eine Stammmesreligion. In der Spätzeit erfährt diese Perspektive aber bereits ihre Horizonterweiterung, wie es z.B. in Jesaia 2,2-4 und Micha 4,1-4, aber auch Sacharja 12 und 14 erkennbar wird. Hier wird das Bild der Völkerwallfahrt zum Zion entworfen.
Unter Völkerwallfahrt bzw. Völkerkampf versteht man dabei die endzeitliche Erwartung eines Zuges der fremden, nicht israelitischen Völker zum Zion in positiver, religiöser oder negativer, militärischer Absicht. In der Variante des Völkerkampfes verteidigt JHWH den Zion gegen die feindlichen Völker, die gegen die Gottesstadt zum Kampf ziehen, und hält über sie Gericht. In der positiven Fassung der Völkerwallfahrt erhalten die Völker am Zion Weisung, bringen reiche Gaben oder nehmen sogar am Kult teil.
Geändert von Gärtner (23.04.2015 um 14:16 Uhr)
"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
Umberto Eco
Das wurde auf einem Konzil entschieden, was in die Bibel reinkommt und was nicht. Auf dem zweiten vatikanischen Konzil wurde auch einiges entschieden. Danach meinten einige, die RKK hätte aufgehört katholisch zu sein.
Björn Höcke:
Sie müssen sich mal Bundesjustizminister Heiko Maas angucken, als ich die Nationalflagge, dieses zentrale nationale Symbol, herausgeholt habe. Es war so, als ob man Graf Dracula ein mit Knoblauchknollen geschmücktes Kreuz in die Visage gehalten hätte!
Leseratte gehört der Rechtsfraktion an.
Die "Aufregung" ist tatsächlich nichts anderes als der Ausdruck politisch-korrekter Wichtigtuerei. Adolf von Harnacks Extremposition ist theologisch unhaltbar und hat sich nicht durchgesetzt. Trotzdem ist sein Buch über Marcion mit Gewinn zu lesen, und es ist billig, als naseweiser Nachgeborener an von Harnack sein Mütchen zu kühlen.
Zur Bedeutung des AT: Man darf nicht vergessen, daß das sogenannte Alte Testament für die frühe Christenheit die Bibel schlechthin war. Es gab nichts anderes. Die später zum neutestamentlichen Kanon gehörenden Schriften waren bestenfalls gerade im Entstehen. Und man darf nicht vergessen, daß im sich Alten Testament selbst eine theologische Entwicklung vollzieht: vom Partikularismus des einen, durch Gottes freie Gnadenwahl erwählten Volkes hin zum Universalismus, der das Heil für alle Völker ankündigt.
Stimmt haarscharf. Die Offenbarung z. B. steckt voller Anspielungen auf Ereignisse oder Symbole aus dem AT. Und auch um mit dem Hebräerbrief etwas anfangen zu können, muss man sich schon wirklich gut im AT auskennen.
In 1.Mose 3,15 wird die Lösung des Konflikts, der durch den Sündenfall entstand, für die ganze Menschheit angekündigt - zu einem Zeitpunkt, als es noch gar keine Völker und Nationen gab. Dass das Handeln Gottes mit den Menschen sich eine ganze Zeit lang auf eine Familie bzw. Nation konzentrierte, hat Gründe, die man erst im NT versteht. Jedenfalls ist es vor diesem Hintergrund nicht überraschend, dass schon im AT die Ablösung des jüdischen Systems durch etwas Neues, Umfassendes angekündigt wird. Siehe Jeremia 31,31ff und die von Gärtner zitierten Texte. Die christliche Position dazu wird in aller Ausführlichkeit im Hebräerbrief ausgeführt.
O.k., scheinen sich alle ziemlich einig zu sein, dass der Konflikt der Profilierung dient und nicht der Wissenschaft. Dann kann der Faden ja zu!
Aktueller Kalenderspruch: "Feminism" is the name we give to the 20th century betrayal of women. (Doug Wilson)
Die Juden haben diesen Universalismus aber nicht mitgemacht. Sonst hätten sie einfach Christen werden können.
Björn Höcke:
Sie müssen sich mal Bundesjustizminister Heiko Maas angucken, als ich die Nationalflagge, dieses zentrale nationale Symbol, herausgeholt habe. Es war so, als ob man Graf Dracula ein mit Knoblauchknollen geschmücktes Kreuz in die Visage gehalten hätte!
Leseratte gehört der Rechtsfraktion an.
Pardon, ich hatte im Satz ein "als" vergessen. Also, als Spezialexperte für fromme Inhalte bestätige ich die Richtigkeit deiner Einlassungen. Daß du von derlei Inhalten im Konfirmandenunterricht etc. nichts gehört hast, ist bei dem Zustand der EKD und der evangelischen Theologie auch kein besonderes Wunder.
"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
Umberto Eco
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