"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
Umberto Eco
"Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."
Umberto Eco
Könnten ... es geschieht aber nicht.
Es gab vor ca. 30 Jahren einen ganzseitigen (die großen Seiten) Artikel zum Thema in der DIE ZEIT. Diesen Artikel hatte ich sehr aufmerksam gelesen und hatte gehofft, mit einem "Mitinsassen einer geschlossenen Anstalt", also ehemaligen Mitschüler etc., darüber zu diskutieren. Er war von Geburt türkischer Staatsbürger, innerhalb der Türkei gehörte er der Ethnie der Tscherkessen an. Und wir beide verstanden uns grds. blendend, waren dicke Freunde.
Da nahm ich also diesen Artikel, drückte ihm die Zeitung in die Hand, und wollte NUR seine Meinung dazu hören (im Sinne von "rechtliches Gehör") seinen Standpunkt kennenlernen, frei jeder bösen Kommentierung etc.
So, nun pass mal auf, wie seine Reaktion war:
Er hat einen Blick rauf geworfen, gab mir die Zeitung DIE ZEIT, stand auf und ging, ohne sich zu verabschieden.
Auch später wollte ich von ihm für sein Verhalten eine Antwort haben, immerhin hatte ich ihn nicht vors Gericht gezerrt, aber es kam nichts mehr aus seiner Ecke.
Es wird nicht verarbeitet, es wird nicht verarbeitet.
100 Jahre ist es her, sollte inzwischen irrelevant sein, ansonsten kann man Caesars Genozid gegen Usipeter und Tenkterer ausgraben, wäre ebenso lächerlich.
Ein sehr schönes Erlebnis zum Thema hatte ich in der Nähe der Agora, Athen.
Ich wollte mir ein Souvenir kaufen, ein Bouzouki, und ging in ein mir empfohlenes Fachgeschäft.
Der Laden hatte seine Kundschaft überwiegend im Ausland, dementsprechend voll war sein Fachgeschäft.
Als ich bemerkte, dass der Betreiber, ein Greis im hohen Alter, ein einst aus der Türkei vertriebener Armenier war, habe ich ihn in einer gewissen Weise angesprochen und auch begrüsst. Zwei kurze Fragen sollte ich beantworten, dann hat er seinen übervollen Laden geschlossen (hat seine Kunden rausgedrängt, manche hatten für diesen Tag extra Termine vereinbart) und hat sich mit mir über Stunden unterhalten. Am Ende hat er mir ein Instrument verkauft, was an sich an eine griechische Band nach New York gehen sollte ("die können warten").
Weißt Du, wir kennen viele Menschen, viele lernen wir kennen, und mit fast allen gehen wir lächelnd um.
Aber einen Menschen richtig kennenlernen, das geht nur, wenn Du mit ihm gemeinsam getrauert und geweint hast.
Was ich zu hören bekam, das kann aus einem Buch nicht herausgelesen werden ...
Dem Deutschlandfunk ist es gerade ein dringendes Bedürfnis, die deutsche Mitschuld an diesem Verbrechen herauszustellen. Okay, nicht Mitschuld, sondern Hauptschuld, logisch. Aber so direkt getrauen die sich das trotz aller Unterwürfigkeit gegenüber Ankara noch nicht zu unterstellen. In zehn Jahren vielleicht...>x´(
„Ich finde es nicht richtig, dass man immer die Sorgen und Nöte der Bevölkerung ernst nehmen muss. Was haben die denn für Sorgen und Nöte? Ich kann das nicht verstehen!“
*
Elfriede Handrick, SPD Brandenburg
zum Thema gibt es hier einen ausführlichen Strang: [Links nur für registrierte Nutzer]
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