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Thema: Horten Nachbau Team aus Salzburg will es schaffen.

  1. #71
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    Standard AW: Horten Nachbau Team aus Salzburg will es schaffen.

    Zitat Zitat von BlackForrester Beitrag anzeigen
    Wir werden es nie erfahre und selbst wenn wäre dieser Flieger um Jahre zu spät gekommen. Bemerkenswert finde ich allerdings den Ideenreichtum in der Fliegerei und zu was deutsche Ingenieure in der Lage sind - immerhin ist erst so um 40 Jahre zuvor das erste Flugzeug ein paar Meter gehopst und das Horten-Konstrukt war ja ganz was Neues....sozusagen eine Art Quantensprung, wenn es funktioniert.
    Stimmt, zwischen 1903 und 1944 lagen Welten, soweit es die Fliegerei betraf. Selbst zwischen 1934 und 1944 lag eine Welt, der zum Teil noch Stoffbespannte Doppeldecker mit offenem Cockpit und starrem Fahrwerk, der 1934 noch weit verbreitet war, spielte 1944 keine Rolle mehr, die Entwicklung hatte, gemessen an der Zwischenkriegszeit, 25, vielleicht 30 Jahre auf zehn Jahre komprimiert, am Ende des 2. Weltkriegs war selbst der ganzmetall-Eindecker mit Einziehfahrwerk und (teils) sogar Druckkabine nicht mehr state of the art, der Turbojet verdrängte sie zusehends.

    ...vielleicht aber auch, dass ein Nurflügler im Bereich Kampfflugzeug vielleicht auch seine Grenzen hat. Ich will dies nicht bewerten - dazu reicht mein Wissen bei weitem nicht aus.
    Eine B2 als Bomber wäre da als Beispiel nicht zielführend (der Bomber ist ja nicht dazu ausgelegt gegen ein anderes Flugzeug kämpfen zu müssen, sondern möglichst unentdecke zu bleiben - daher beschränkt sich auch das Einsatzspektrum auf die Nacht), wenn man sich aber so die ganzen Entwicklungen anschaut (egal ob nun in Ost oder West) basieren heute immer noch alle Kampfflugzeuge vom Grundprinzip her noch auf der Basis derer, mit welcher man schon in den WKI gezogen ist. Rumpf, Flügel, Leitwerk.
    Das technisch schlüssig zu bewerten übersteigt meine Fähigkeiten auch bei weitem. Ich weiß aber aus anderen Bereichen, dass man die "Wucht des Traditionalismus" nicht unterschätzen sollte, wenn es um die Einführung oder eben Nichteinführung "revolutionärer" Muster geht - nicht nur bei Kampfflugzeugen. Bomber, Jäger und Angriffsflugzeuge haben sich seit dem 1. Weltkrieg weit auseinander entwickelt, deswegen ist der Vergleich zwischen der B-2 und der H IX nur auf Basis des Umstandes, dass beides Nurflügler sind, sowieso nicht ehrlich sinnvoll. Wobei man der B-2 eine erstaunliche Agilität nachsagt, verglichen zumindest mit anderen Mustern wie der B-52 und selbst der B-1B, aber ein Jäger ist sie natürlich nicht, und das sollte sie auch niemals sein. Die aktuelle Generation von Jägern, und hier besonders die F-22, zeigen auch eine Abkehr von der klassischen Aufteilung in Rumpf, Flügel und Leitwerk, alles an dem Ding erzeugt irgendwie Auftrieb, und zur Lagekontrolle tragen nicht nur alle Steuerflächen bei, die Schub-Vektorsteuerung verleiht ihr erst die Agilität, über die sie verfügt. Wie die kommende Generation aussehen wird, ist noch ein großes Fragezeichen, aber erste Entwürfe und Technologiedemonstratoren weisen durchaus in Richtung Nurflügel, es bleibt also spannend.

  2. #72
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    Standard AW: Horten Nachbau Team aus Salzburg will es schaffen.

    Zitat Zitat von Haspelbein Beitrag anzeigen
    Ja, die YB-49 war im Geradeausflug nicht stabil genug, um als Bomber eingesetzt zu werden. Sie war nicht unmöglich zu fliegen, aber es war nicht möglich, sie in dieser Form einzusetzen. Die YB-35 hatte Probleme mit dem Antrieb, die wenig mit dem dem Flugzeugtyp zu tun hatten. Die Antriebstechnik hatte sich einfach schneller fortentwickelt. Ein anderes Problem war, dass die Entwicklung dieser Flugzeuge sehr teuer war, und im Vergleich zu anderen Technologien kaum noch zu rechtfertigen.

    Einen B2 habe sich selbst mal im Landeanflug gesehen. Er tauchte für mich völlig überraschend auf, und ich konnte ihn zuerst aufgrund seiner Form gar nicht zuordnen. Fliegen tun die Dinger auf jeden Fall.
    Die XB-35 litt unter den Problemen die alle Flugzeuge hatten, deren Kolbentriebwerke in den Tragflächen eingelassen waren. Die B-36 machte anfangs ähnliche Probleme mit Überhitzung bis zur Selbstentzündung, die sonst viel konventionellere Bristol Brabazon kannte dieses Phänomen ebenso. Die Instabilität im Flug straight & level ist für einen Bomber natürlich komplett inakzeptabel, dazu funktionierte wohl auch der Autopilot nicht besonders überzeugend, was wiederum sehr negativ auf die Fähigkeit des Bombenschützen wirkte, die Maschine in der letzten Phase des Zielanflugs mit seinem Bombenvisier über eben diesen Autopiloten zu steuern. Auch der Gedanke, dass der Pilot einen vielstündigen Einsatz ständig hands on fliegen müssen könnte, war alles andere als attraktiv, zumal er dann ausgerechnet in der kritischen Landphase besonders müde und ausgelaugt gewesen wäre. Entsprechend wurde aus Jack Northrops Traum dann nichts.

  3. #73
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    Standard AW: Horten Nachbau Team aus Salzburg will es schaffen.

    Zitat Zitat von OneDownOne2Go Beitrag anzeigen
    Die Northrop-Muster - die YB-49 war ja quasi nur eine auf Turbojets umgebaute YB-35 - hatten aber genau die Probleme, die den Bau von Nurflüglern noch ein halbes Jahrhundert verzögern sollten. Deswegen schafften sie es ja letztlich auch nicht in die Truppenverwendung, es blieb bei Prototypen (XB) und Vorserien-Mustern (YB), deren Instabilität in vielen Flugzuständen nicht wirksam zu beseitigen war.
    So ist es .
    Das hätte ich wohl noch erwähnen sollen .
    Mein Versäumnis und Danke das Du es übernommen hast .


    EHRE WEM EHRE GEBÜHRT


    RF


  4. #74
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    Standard AW: Horten Nachbau Team aus Salzburg will es schaffen.

    Zitat Zitat von herberger Beitrag anzeigen
    Vielleicht macht ein Nurflügler technisch nur noch als Tarnkappen Flugzeug Sinn!
    So ist es .
    Als reiner Jäger nicht mehr geeignet und als Multirole ebenfalls nicht .


    EHRE WEM EHRE GEBÜHRT


    RF


  5. #75
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    Standard AW: Horten Nachbau Team aus Salzburg will es schaffen.

    Zitat Zitat von BlackForrester Beitrag anzeigen
    Nu ja, der B2-Bomber basiert ja auf dem Horten-Entwurrf / -konzept und der fliegt und zumindest im Testbetrieb ist die Horten H IX mehrmals in der Luft gewesen...also das Ding ist nicht nur theoretisch geflogen.
    Da gebe ich Dir Recht. Ich bezog mich ja auch nur auf den Nachbau der Amis. Die wollten damit testen ob die H IX "Stealth"fähig schon war zu der Zeit. Das Ergebnis war das die Engländer eine wesentlich kürzere Vorwarnzeit gehabt hätten damals wenn die Maschine in ausreichender Zahl zur Verfügung gestanden hätte.
    Pazifisten sind Menschen, die andere für sich kämpfen lassen!

  6. #76
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    Standard AW: Horten Nachbau Team aus Salzburg will es schaffen.

    Zitat Zitat von Murmillo Beitrag anzeigen
    Eben, das Triebwerk Jumo-004 war nicht sicher. Vorgesehen war ja eigentlich für die Horten IX auch das BMW-003, welches aber nicht zur Verfügung stand. Und dummerweise fiel bei dem Testflug auch noch das rechte Triebwerk aus, welches die Hydraulikpumpe antrieb.
    Deswegen fuhr Testpilot Erwin Ziller schon in 400m Höhe das Fahrwerk mit dem Pressluft-Notsystem aus, was zum schlagartigen Ausfahren des Fahrwerkes führte. Dies wiederum führte wegen des hohen Luftwiderstandes wohl zu einer Verlangsamung des Flugzeuges mit Strömungsabriss, was dann dazu führte, dass:
    Das Flugzeug selber flog schon sehr sicher, nur der Ausfall des einen Triebwerkes hätte es eigentlich nicht zum Absturz bringen können.

    [Links nur für registrierte Nutzer]
    Der Jumo 004 war das weltweit erste serienmäßig gefertigte TL Triebwerk. Es wurde ständig verbessert.
    Im Kriegstagebuch, 27.12.- 7.1.45, finden sich folgender Eintrag:
    TL-Triebwerke: Ausgehen der Triebwerke in Höhe und bei schneller Drosselung bei Jumo 004 behoben.
    Als aus Materialmangel Ersatzwerkstoffe zum Einsatz kamen, sank die Zuverlässigkeit erheblich.
    Werkstoffe:
    Strahlturbinenschaufel für 004 aus niedrig legiertem Stahl. Termin Februar 1945
    Erfolgreicher Test von Keramik.
    Die Horten bekam ein bereits gebrauchtes Triebwerk verpasst. Der Unfall wird kurz beschrieben:
    Im KTB, 12.2. -18.2.45:
    Horten 229 V2 Unfall am 17.2. zweiter Flug Oranienburg
    nach 17 Min. Flugdauer kippte Flugzeug beim Anschweben zur Landung im Augenblick des Notausfahrens des Fahrwerks (vermutlich Triebwerksausfall )nach kurzem Pendeln um die Längsachse über den rechten Flügel ab und ging zu Bruch. Ltn. Ziller tot.
    Ursache: vermutlich überzogener Flugzustand und plötzlicher Strömungsstörung infolge Fahrwerksausfalls. Unfall gibt keine Handhabe zur Beurteilung des Flugzeugs.
    Im KTB 16.3.-4.4.45 findet sich zu Horten noch folgendes:
    Horten IX (229):
    Außer den 3 V-Mustern V3 bis V5 in der Ausführung V2 werden weitere 10 Flugzeuge V6 -V15 bei GWF gebaut werden.
    Horten Bomber Projekt:
    Beurteilungen und Gedanken sind aus dem in der Anlage befindlichen Schreiben zu ersehen.
    (Mappe A/Chef TLR Meld. Nr.4 bis 6)
    Danach herrscht Schweigen.

  7. #77
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    Standard AW: Horten Nachbau Team aus Salzburg will es schaffen.

    Zitat Zitat von Tryllhase Beitrag anzeigen
    Der Jumo 004 war das weltweit erste serienmäßig gefertigte TL Triebwerk. Es wurde ständig verbessert.
    ....
    Die Triebwerkskonstruktion war ja auch gut ! Nur wurden eben gerade 1944, als man die Horten H IX zu erproben begann, aufgrund Mangels an Original-Werkstoffen diese Triebwerke aus "Sparstoffen" hergestellt- was ihre Zuverlässigkeit sehr zum Schlechten veränderte !

    „Falls Sie in einem Land leben, in dem Sie für das Fischen ohne Angelschein bestraft werden, jedoch nicht für illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepaß, dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert.“
    Miloš Zeman, Präsident der Tschechischen Republik seit 2013




  8. #78
    Mitglied Benutzerbild von Tryllhase
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    Standard AW: Horten Nachbau Team aus Salzburg will es schaffen.

    Zitat Zitat von Murmillo Beitrag anzeigen
    Die Triebwerkskonstruktion war ja auch gut ! Nur wurden eben gerade 1944, als man die Horten H IX zu erproben begann, aufgrund Mangels an Original-Werkstoffen diese Triebwerke aus "Sparstoffen" hergestellt- was ihre Zuverlässigkeit sehr zum Schlechten veränderte !
    Richtig. Niedrig legierter Stahl dürfte für die Schaufeln nicht die ideale Lösung gewesen sein. Und wenn man dann sogar nur ein gebrauchtes Exemplar auftreiben kann...

  9. #79
    Ex-Flugwerker Benutzerbild von Murmillo
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    Standard AW: Horten Nachbau Team aus Salzburg will es schaffen.

    Die hier haben ihr Ziel eines fliegenden Nachbaus schon erreicht: die FW190 A-8, Kennz: D-FWSE, in Schweden:

    „Falls Sie in einem Land leben, in dem Sie für das Fischen ohne Angelschein bestraft werden, jedoch nicht für illegalen Grenzübertritt ohne gültigen Reisepaß, dann haben Sie das volle Recht zu sagen, dieses Land wird von Idioten regiert.“
    Miloš Zeman, Präsident der Tschechischen Republik seit 2013




  10. #80
    Mitglied Benutzerbild von herberger
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    Standard AW: Horten Nachbau Team aus Salzburg will es schaffen.

    Das war das leidige Thema bei den Raketen und Düsenflugzeuge man besaß keine oder wenig stark hitzebeständige Werkstoffe. Wären sie vorhanden gewesen dann wäre die Entwicklung der Düsentriebwerke noch schneller entwickelt worden.
    Der FC Bayern München halten sich nicht für etwas besseres, sie sind es!

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