Da es nicht genug für die tägliche Sensation gibt, wird jeder Ausrutscher beim Elite-Nachwuchs sensationell ausgeschlachtet. Würde jeder Ausrutscher beim Proleten-Nachwuchs journalistisch bedacht, müßte die Bild-Zeitung täglich 64 Seiten haben. Durch elterliche Erziehung und Elite-Schulen ist Elite-Nachwuchs eben besser gerüstet Versuchungen von Gier, Lust und Geltungs-Sucht zu widerstehen und Ausrutscher zu vermeiden.
Es kann ja auch nützlich sein, daß Aufsichtsrats-Vorsitzendene, Kabinetts-Minister oder Nobelpreisträger seit der Schulzeit Freunde sind, auch durch Tennis- oder Golf-Spiel miteinander oder gegeneinander, oder durch gemeinsame Reit-Stunden. Eliteschulen legen jedoch großen Wert darauf ständig auch Schüler zu haben, deren Schreiner-Papa darauf angewiesen ist, daß der Nachwuchs fleißig genug ist für ein Stipendium an einer solchen Schule
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Stipendiaten werden üblicherweise von Schulen und Eltern anderer Schüler so ausgestattet, daß kein optischer Klassen-Unterschied bleibt. Der Unterschied des Hintergrunds schleift sich auch flott ab, und viele große Karrieren wurden und werden durch Eltern von Schulfreunden gefördert, da die Elite auch immer abhängig ist auf Nachwuchs aus den bürgerlichen Reihen. Nur Proleten bleiben mit sehr wenigen Ausnahmen eben Proleten.