Weil Tabakgenuss sich zu einer eigenständigen kulturellen Handlung emporgearbeitet hat, die wiederum
Ansatz zu weiteren Ablegern gab. Erst vom Pfeifen rauchen zu Zigarren, dann später weiter zur Zigarette.
Schon lange hatte Smokeless Tabak massenhaft seine eigenen Aficionados: Kautabak und natürlich der
Snuff. Die Schweden lieben auch ihren Snus, den sie gerne lutschen.
Die Mystik und Historie der Tabakpflanze dürfte aber wohl der maßgebendste Part dieser Genusskultur sein.
Wir kennen sie als Handelsware ähnlich dem Tee, die zuerst mal eine tiefe religiöse Bedeutung für die indigenen
Kulturen der Neuen Welt darstellte, dann von den Europäern dazu genutzt wurde um nicht nur finanzielle, sondern
auch staatliche Imperien zu gründen und durch Besteuerung zu erhalten.
Tabak ist also der integrale Part einer Kultvorstellung vom Erfolgreichen Manne, der Tee oder Kaffee trinkend vor
Regalen ledergebundener Klassikern die Dinge die da seien kontempliert.
Tabak ist kultisch synonymös für Erfolg.
Ja, natürlich. Ich wollte nur darauf hinweisen, wie sich das Image des Rauchers in den letzten Jahrzehnten von positiv zu negativ gewandelt hat. Und bemerkenswerterweise war das Rauchen vor seinem Siegeszug nach dem Krieg bis in die meinetwegen 90er hinein genau so verpönt wie es heute wieder ist. Vieles das, was man heute über die Schädlichkeit weiß, wußte man damals auch schon. Und trotzdem wurde es chique und modern zu rauchen. So, daß man sich sogar in den öffentlichen Fernsehsendungen eine nach der anderen ansteckte und sich gegenseitig anbot. Das erscheint heute völlig irre wenn man sich heute so eine Talk Show aus den 70er ansieht. Was da gequalmt wurde. Völlig sinnlos und offensichtlich nur, weil man glaubte, das gehöre nun irgendwie dazu. Zum Mann sein, zum Erfolg, zum prominent sein...
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