Jetzt auch Queen-Songs mit Triggerwarnung
Man könnte ein Wettbüro eröffnen: Welcher Musiker, Regisseur oder Autor wird als nächstes gecancelt? Oder durch Triggerwarnung geadelt? Jetzt traf es die britische Rockgruppe Queen.
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Und wieder eine Trigger-Warnung. Nach Otto Waalkes, Harald Schmidt und Kommissar Schimanski ist jetzt die britische Rockband Queen dran. Anlass: Deren Album „Greatest Hits“ für Kinder wurde auf der Audio-Plattform Yoto neu aufgelegt.
Dabei versah man zwei Songs – „Bohemian Rhapsody“ und „We Will Rock You“ – mit der Aufforderung, sie nur im Beisein der Eltern abzuspielen. Jedoch – bei einem Lied traute man selbst den Eltern keinen schadensbegrenzenden Einfluss mehr zu – und cancelte es stattdessen gleich:
Die Rede ist von „Fat bottomed Girls“ (1978). Das thematisiert die Vorliebe des lyrischen Ichs für Frauen mit dickem Gesäß, so wie sie aus Comics von Robert Crumb („Fritz the Cat“) kennt. Dabei lässt sich der Song kaum unter „Fat- oder Bodyshaming“ einordnen. Viel eher verbreitet er „Body positivity“: Die Fülle des besagten Körperteils wird ja als attraktiv bewertet. Aber wir wollen woke Zensoren nicht überfordern.
Andere Gruppen wie „Die Ärzte“ entkommen dem Zensor durch Selbstkritik oder -Boykott. So erklärte Sänger Farin Urlaub im vergangenen Jahr, der Song „Fette Elke“ (1988) sei „fatshaming und misogyn“. Fazit:
„So was spielen wir nicht mehr, das ist letztes Jahrtausend!“
Nochmal zurück zu „Queen“: Ein Journalist der Seite Männersache kritisiert die Triggerwarnung zwar, fragt jedoch:
„Warum muss eine Band wie Queen überhaupt ihren Auftritt auf eine Audio-Plattform für Kinder haben? Was kommt da noch?“
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