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Thema: Klassische Musik

  1. #1041
    Einsiedler Benutzerbild von Coriolanus
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    Standard AW: Klassische Musik

    28. Oktober 2013

    Lohnt es sich, die Opern von Christoph Willibald Gluck aufs Programm zu setzen? Nach der Premiere von “Die Pilger von Mekka” am Sonntagabend im Salzburger Landestheater drängt sich kein freudiges “Ja” auf.

    Es beginnt mit dem zeitlosen Klischee, dass der Orientale grundsätzlich verlogen bettelt.

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    Glucks Oper “Die Pilger von Mekka” beginnt also mit dem zeitlosen Klischee, dass der Orientale grundsätzlich verlogen bettelt.

    Wo gibt's denn sowas? Die Orientalen sind doch weithin bekannt als grundehrliche Menschen. Wer kennt sie nicht, die Meldungen vom arabischen "Flüchtling", der eine Geldbörse findet und sie zurückbringt, ohne Finderlohn einzufordern? Wer sollte einem Orientalen misstrauen, wenn er seine Papiere und Ausweise "verloren" hat? Man kann doch heute, im Jahr 2017, beim besten Willen nicht behaupten, daß Orientale "betteln", wenn sie freundlich um Asyl bitten!

    Ich könnte es verstehen, würden sie Forderungen stellen, etwa ein Haus und Auto. Oder wenn sie trotz Sozialhilfe noch die Tafeln stürmen würden. Aber das gibt's doch heute nicht mehr, und Christoph Willibald Gluck, dieser alte deutsche Bauerntölpel, wird sich die komplette Geschichte zu dieser Oper sicher nur aus den Fingern gezogen haben.

    Also wer bitteschön, wäre so unverschämt, heute noch mit solch "zeitlosen" Klischees zu spielen?

    Nein, so geht's einfach nicht. Daher sollte seine Oper auch dort bleiben, wo sie hingehört. In der kulturrelativistischen Mottenkiste.

    Richtig so?

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  2. #1042
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    Standard AW: Klassische Musik

    *Lohnt es sich, die Opern von Christoph Willibald Gluck aufs Programm zu setzen? Nach der Premiere von “Die Pilger von Mekka” am Sonntagabend im Salzburger Landestheater drängt sich kein freudiges “Ja” auf.*

    Das sollte man noch aufklären. Es ist überhaupt kein Wunder, daß Opern aus dem 18. Jahrhundert eher peinlich wirken, wenn man sie aus dem historischen Kontext rausreißt. In den seltensten Fällen gelingt das, und richtig pervers endet es, wenn man es so angeht wie Peter Sellars und Doris Dörrie. Im hiervorliegenden Beispiel, hat man bezüglich der Inszenierung auch völig ins Klo gegriffen. Bei der folgenden Zusammenfassung, ausgestrahlt im Salzburger Regionalfernsehen, hört sich das Fazit zwar gut an. Das dürfte aber daran liegen, daß der Sponsor der Aufführung um eine gute Presse bemüht war. Die Ausschnitte aus der Oper sollten aber sehr aufschlussreich verdeutlichen, wieso man hier "Die Pilger von Mekka" als Türkenoper kaum wiedererkennen kann:



    Aus dem im letzten Beitrag verlinkten Artikel:

    In Salzburg haben Regisseur Jacopo Spirei, Bühnenbildner Nikolaus Webern und Kostümbildnerin Bettina Richter den halben Weg in die Gegenwart eingeschlagen und ihre Türkenoper im britischen Kolonialstil auf die Bühne gebracht. Also kein orientalischer Prinz auf der Suche nach seiner vom Sultan entführten Prinzessin aus 1001 Nacht. Stattdessen schmachtet ein Schnösel mit gelackten Schuhen und Strohhut mit klassischen Reisekoffern und vielen anderen Accessoires des englischen Kultur-Exports. Den amourösen Versuchungen widersteht der Held auf einem Luxus-Dampfer Marke “Tod am Nil”, Whiskeybar inklusive. Dieses Design ist weder im Geist des historischen Originals, noch ist es zeitgemäß. Aber es ist ästhetisch ansprechend und bühnentechnisch gut umgesetzt. Es wirkt ein bisschen alt, ein bisschen neu. Es funktioniert, aber es ist unverbindlich und birgt kein Risiko.
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  3. #1043
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    Standard AW: Klassische Musik



    Part II
    The Death of Enkidu
    [11] Chorus

    Who, my friend, is unconquered by death?
    The God liveth in the daylight,
    but mortals, their days are numbered.
    Who, my friend, is not defeated by death?
    A God liveth in the daylight,
    but mortals, their days are numbered, yes!

    Rechte und Linke sind zwei Seiten der gleichen Medaille: männerfeindlich, frauenfeindlich, armenfeindlich, arbeiterfeindlich, umweltfeindlich, freiheitsfeindlich, sexualitätsfeindlich, kulturfeindlich, intellektuellen- und akademikerfeindlich = antideutsch.
    Daher: Nichtwähler.
    F*ck AFD.

  4. #1044
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    Standard AW: Klassische Musik

    Am 21. September 1862, einem Sonntag, sucht der junge preußische Kriegsminister Albrecht von Roon nach dem Gottesdienst den König in Babelsberg auf und schlägt ihm vor, den bisherigen preußischen Gesandten in Paris, Otto Eduard Leopold von Bismarck zum Ministerpräsidenten zu berufen. König Wilhelm fragt Bismarck, ob er auch willens sei, die Militärreorganisation zu übernehmen und gegen die Majorität des Parlaments und deren Beschlüsse zu regieren. Bismarck bejaht. Wie ein kurbrandenburgischer Lehnsmann wolle er seinem Herrn in Not und Gefahr mit „Rat und Hilfe“beistehen.


    "Ich fühle mich wie ein kurbrandenburgischer Vasall, der seinen Lehnsherrn in Gefahr sieht. Was ich vermag, steht Eurer Majestät zur Verfügung."


    Wilhelm jedoch, eigentlich kein Freund einer Konfrontationspolitik, bleibt skeptisch:


    „Ich sehe ganz genau voraus, wie das alles enden wird. Auf dem Opernplatz, vor meinen Fenstern, wird man ihnen den Kopf abschlagen, und etwas später mir.“


    Bismarck: „Ja, dann sind wir tot. Aber sterben müssen wir früher oder später doch, und können wir anständiger umkommen? Ich selbst für die Sache meines Königs, und Eure Majestät, indem Sie ihre königlichen Rechte von Gottes Gnaden mit dem eigenen Blut besiegeln...“

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    Da wurde ein Bund besiegelt, der 26 Jahre hielt und das Deutsche Reich zur führenden Nation in der Welt machte. Diesen Anspruch sollte man nicht weiter verfolgen. Aber wenn die Deutschen irgendwann noch einmal frei sein wollen, werden sie kämpfen müssen. Niemand bekommt die Freiheit geschenkt.

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  5. #1045
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    Standard AW: Klassische Musik

    Was ist das doch für ein Drama bei der klassischen Musik. Andauernd geht es nur um Fremdherrschaft, Unterdrückung, und der Befreiung aus diesem Zustand.



    Hier bei Tschaikowskis "Slawischer Marsch" schon wieder, diesesmal sind es die Serben die gegen die Osmanen um ihre Unabhängikeit kämpfen. Der Anfang erzählt zunächst einmal davon, wie die Serben unterdrückt wurden:

    Du helle Sonne, scheinst nicht (allen) gleich hell

    Schließlich haben die Serben die Schnauze voll und fangen an, sich gegen die Besatzer zu wehren:

    Freudig zieht der Serbe zu den Soldaten

    Alleine schaffen sie es nicht, da ertönt die Zarenhymne:

    Bosche, Zarja chrani!

    Die Russen eilen ihren Brüdern und Schwestern im Befreiungskampf zur Hilfe. Die Bevölkerung zahlt einen schweren Preis und ersucht um Hilfe, an der Stelle ertönt das Fortissimo aus dem ersten Abschnitt erneut.

    Schließlich kündigen Paukenschläge ( etwa bei 8:02 Min. ) vom endgültigen Sieg, dank Hilfe der Russen, der Kampf ist gewonnen.

    Bloß gut, daß wir uns heutzutage nicht mehr mit solchen Sachen rumschlagen müssen, wir mutigen Deutschen, die wir nie aufhören dürfen, uns an den "Holocaust" zu erinnern. Was hätten wir schon zu gewinnen, außer unserer Freiheit?
    Geändert von Coriolanus (29.01.2017 um 03:07 Uhr)
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  6. #1046
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    Jared Lange vor 1 Jahr
    Rinat is a legend. I've yet to see another bassist with such exquisite musicality.
    Müsste man weit in diesem Strang zurückblättern, um einen Vergleich zu haben. Wundert mich, daß ausgerechnet diese Version soviele Aufrufe bekommen hat. Über eine Million ist für ein Bottesini Kontrabass-Concerto schon eine Hausmarke.
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  7. #1047
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    Gakupo Murtagh vor 1 Jahr
    This is awesome! I wonder why people don't pay attention to the double bass. A violin will never sound this good.
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  8. #1048
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    Christian Thielemann über die Besonderheit des deutschen Parlando. Mit diesem Begriff weiß vermutlich hier wieder kein Mensch etwas anzufangen. In einem Forum, wo sich viele Foristen für wesentlich intelligenter und schlauer als die führenden Politiker Europas halten, Parlando zum allgemeinen Tenor der Schriftsprache gehört, man sich dennoch immer nur im Kreis dreht, soll man sich nicht vorkommen wie in einer Irrenanstalt?

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  9. #1049
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    Standard AW: Klassische Musik

    Das programmatische Musikstück "A Night at the bare Mountain", nicht zu verwechseln mit dem homosexuellen Liebesspiel zwischen Heath Ledger und Jake Gyllenhaal im ähnlich klingenden Hollywood-Drama, wurde von Modest Mussorgski mehrfach überarbeitet. Musik, die Junkfood-Besessenen-US-Boys ungenießbar erscheinen dürfte, wenn man sie nicht zufällig bei einem "Action-Rollenspiel" wie Kingdom Hearts verwurstet.

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  10. #1050
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    Standard AW: Klassische Musik

    Das Kontrastprogramm, um nicht zu sagen Gegenmittel, zu Angloamerika, zum Melting Pot, Big Apple, American Rome, Windy City und Killa California, findet man im alten Europa.

    Ich werde nicht müde, diese drastischen kulturellen Unterschiede hier vorzuführen.

    Es zu ignorieren, bleibt jedem selbst überlassen. Da die Deutschen es sich zur Gewohnheit gemacht haben, Ami-Dreck zu fressen, kommt man sich im HPF manchmal wie ein Unruhestifter vor. Es geht hier aber nicht um Provokation. Sondern in aller erster Linie um Europa und seine Kultur.

    Heute mit Hasse und der in diesem Strang schon sehr häufig erwähnten Sopranistin Sabine Devieilhe:



    Wie die Fäden hier wieder zusammenlaufen, ist einer der wundersamen Nebeneffekte, die zwangsläufig herausstechen, wenn man sich mit Europas Kulturgeschichte beschäftigt. Daß Antonio Sachhini mit Marie Antoinette befreundet war, dürfte derjenige bereits wissen, der diesem Strang folgt. Eine riesige Überraschung kann es dann nicht mehr sein, zu erfahren, daß die spätere Frau von Louis XVI., bei eben jenem 'Giovanni Adolfo' Hasse in Wien Musik studierte. Berühmt war der Mann in ganz Europa:

    Johann Adolph Hasse (italianisiert Giovanni Adolfo; getauft 25. März 1699 in Bergedorf; † 16. Dezember 1783 in Venedig) war ein einflussreicher deutscher Komponist des Spätbarock.

    In seiner dreißigjährigen Amtszeit als Hofkapellmeister in Dresden formte Hasse das dortige Opernpersonal zu einem der Spitzenensembles der Zeit. Neben den Sängern mit Faustina Bordoni an der Spitze galt das von ihm neu organisierte Orchester als so vorbildlich, dass Jean-Jacques Rousseau den Sitzplan dieses Klangkörpers im Artikel „Orchestre“ seiner Encyclopédie als Musterbeispiel veröffentlichte.

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