"l´ancienne Vue"
"l´ancienne Vue"
« La haine impie accroîtrait vos misères »
("Der gottlose Hass erhöht euer Elend")
Der vierte Satz enthält eine vom Altsolo[1] gesungene Dichtung von Friedrich Nietzsche. Es handelt sich um Zarathustras Nachtwandlerlied „O Mensch! Gib acht!“ aus Also sprach Zarathustra. Die vierte Stufe der Sinfonie handelt vom Menschen, weshalb hier erstmals die menschliche Stimme zum Einsatz kommt. Dies ist ein großer inhaltlicher Sprung vom Rückfall in tierische Formen im Scherzo. Der Gesang kommt somit einem Neuanfang gleich.
Oh Mensch! Gib Acht!
Was spricht die tiefe Mitternacht?
„Ich schlief, ich schlief –,
Aus tiefem Traum bin ich erwacht: –
Die Welt ist tief,
Und tiefer als der Tag gedacht.
Tief ist ihr Weh –,
Lust – tiefer noch als Herzeleid:
Weh spricht: Vergeh!
Doch alle Lust will Ewigkeit –,
– will tiefe, tiefe Ewigkeit!“
Der Satz beginnt mit einem düsteren Harfenakkord und einem Zweitonmotiv der tiefen Streicher, was eine geheimnisvolle Stimmung entstehen lässt und wie ein Naturlaut anmutet. Der Gesang entfaltet sich nur zögerlich zwischen den reichhaltig auftretenden instrumentalen Motiven. Es herrscht eine rätselhaft irreale Stimmung. Das thematische Material entwickelt sich höchst sparsam aus dem Angangsmotiv. Die Schlüsselbegriffe „Tiefe“, „Nacht“, „Tag“, „Lust“ und „Leid“ bilden ein Netzwerk geheimnisvoller Bezüge.
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« La haine impie accroîtrait vos misères »
("Der gottlose Hass erhöht euer Elend")
[Links nur für registrierte Nutzer] – auch wenn es in der schlechtmöglichsten Tonqualität dargeboten wird!
Ein krasser Sprung, von Mahler zurück in die Zeit der Renaissance. Der klangliche Unterschied kommt mir drastischer vor, als wenn ich übergangslos von HipHop auf Heavy Metal umgeschaltet hätte.
« La haine impie accroîtrait vos misères »
("Der gottlose Hass erhöht euer Elend")
Oh, Du lieber Apostate, Du Liebhaber der lieblichen Klänge der Renaissance – innigst fühle ich mich mit Dir im Wohlklang der Instrumente und Stimmen verbunden!
Wie gerne wäre ich im Jahr 1589 als Zuhörerin zugegen gewesen, als Don Fernando Medici seine innigst geliebt Madama Christina di Loreno ehelichte! – Damals wurde das heute unter dem Namen „La Pellegrina“ bekannte musikalische Werk zum Vergnügen der Hochzeitsgesellschaft aufgeführt.: [Links nur für registrierte Nutzer]
Es tut mir wirklich schrecklich leid, daß auch diese via Youtube veröffentlichte Aufnahme ganz und gar übel klingt. – Deshalb rate ich Dir an, die Schallplatte der (P) 1973 EMI Electrola GmbH (C 063 – 30 114/15) zu besorgen, welche der geniale Hans-Martin Linde aufgenommen hat. – Diese Schallplatte war Bestandteil des leider allzufrüh abgebrochenen Unternehmens „ReFlexe – STATIONEN EUROPÄISCHER MUSIK.“
Dich herzlich grüßend
Leila
Jedem, der keine Schallplattensammlung besitzt, aber dennoch ein Liebhaber der klassischen Musik ist, empfehle ich das Programm des TV-Senders [Links nur für registrierte Nutzer]*
Diesen Hinweis sollte auch der von mir hochgeschätzte Eridani zur Kenntnis nehmen, der laut seiner Aussage ein Abonnent der Zeitschrift [Links nur für registrierte Nutzer] ist ([Links nur für registrierte Nutzer]).
* Alles, was dieser Sender sendet, ist in bester Qualität zu hören und zu sehen!
Um den Ladevorgang dieses Stranges (den ich seit dessen Eröffnung aufmerksam und mit Genuß verfolge) zu beschleunigen, schlage ich vor, hier in der folgenden Weise auf Videos hinzuweisen:
Am 2. April 2010 (den 1. April übersprang ich damals aus ernsthaftem Grund) demonstrierte ich meine Darbietungsweise bereits: [Links nur für registrierte Nutzer] – Klickt man auf das dort zu sehende Vorschaubildchen, dann …
… hindert einen nichts mehr am Lesefluß (es sei denn, man würde von der schlechten Tonqualität abgelenkt).
Diesen Beitrag widme ich [Links nur für registrierte Nutzer], dem Ersteller dieses Stranges.
« La haine impie accroîtrait vos misères »
("Der gottlose Hass erhöht euer Elend")
Das ist jetzt natürlich ins Blaue geraten, aber Martin Geck gehört sehr wahrscheinlich zu den Menschen, die heutigen Systemkritikern ablehnend gegenüber stehen und ihnen das Gerede über ein "System" als Verschwörungstheorie auslegen würden.Zitat von Martin Geck
Ein Glück ist es, in der Lage zu sein, sich mit Richard Wagner zu beschäftigen, ohne dabei an Gaskammern und industriellen Massenmord zu denken. Die Antwort auf die hier entscheidende Frage kann also, wenn es nicht darum geht, hintenrum ein bestehendes System zu stützen und zu stärken, ganz gewiss mit Ja beantwortet werden. Dies ist Allgemeingültig, und betrifft nicht nur ihn. Über Wagners Werk eine Verbindung zu Adolf Hitler zu spinnen, halte ich für ungebührlich.
Das dennoch zu tun, nur weil der Führer von seinem Werk begeistert war, könnte jedem Demokraten noch zum Verhängnis werden, sollten sie irgendwann einmal in die Bredouille kommen, sich für ihre eigenen Schandtaten und ihren Musikgeschmack rechtfertigen zu müssen.
« La haine impie accroîtrait vos misères »
("Der gottlose Hass erhöht euer Elend")
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