Bürokratie, Vorschriften und DIN-Normen machen der Bundeswehr bei der Modernisierung der Streitkräfte immer stärker zu schaffen. So verzögerte sich die Auslieferung von 350 Schützenpanzern des Typs „Puma“ unter anderem, weil diese auch für hochschwangere Soldatinnen geeignet sein müßten, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Wie das Blatt weiter berichtet, sei zwar eine „Fruchtwasserschädigung bei der weiblichen Puma-Besatzung“ mittlerweile ausgeschlossen, dennoch habe sich die Produktion deswegen verzögert. In der vergangenen Woche war bekanntgeworden, daß die neuen Schützenpanzer erst 2018 voll einsatzbereit seien. Eigentlich sollten diese 2016 ausgeliefert werden.
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Zum Glück will von der Leyen jetzt auch über eine Frauenquote für die Bundeswehr "nachdenken", d.h. sie durchsetzen:

Bei den Sanitätern haben wir genauso viele junge Ärztinnen wie junge Ärzte. Trotzdem sehen wir in der Spitze fast keine Frauen. Wir haben dort eine Generalin, die einzige überhaupt in der Bundeswehr. Das ist ein lausiger Anteil. Deshalb müssen wir hier auch über Quoten mit klaren Zeitleisten nachdenken.

Im Einsatz in Afghanistan kann Leben oder Tod schon davon abhängen, ob jemand den verletzten Kameraden in Sicherheit bringen kann oder nicht.

Aber das kann kein Grund sein, Frauen grundsätzlich auszuschließen.

Sie haben als erste Amtshandlung die Vereinbarkeit von Familie und Dienst thematisiert. Warum?

Wenn Familie und Dienst nicht vereinbar sind, geht eine Organisation im Fachkräftemangel unter. Das gilt für die Bundeswehr so wie für alle anderen Bereiche in einem hoch indu -
strialisierten Land wie Deutschland. Wir brauchen sehr guten Nachwuchs, Männer wie Frauen. Die junge Generation will Karriere machen und gleichzeitig Verantwortung für Familie und Kinder über
nehmen.

Sind Krieg und Familie wirklich vereinbar? Kann ein Job, bei dem man möglicherweise sein Leben opfert, familienfreundlich sein?

Ja, das kann er.
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Wie so häufig tut die Union also nur mit Verspätung das, was die Grünen jeweils einige Jahre früher fordern. Denn schon 2011, anläßlich des Jubiläums "10 Jahre Frauen in der Bundeswehr", wurde in einem Antrag der Grünen unter Anderem gefordert, daß...

1. verstärkt auf die Besetzung von militärischen und zivilen Führungspositio-
nen in der Bundeswehr durch Frauen hinzuwirken und im Hinblick auf die
Karrieremöglichkeiten vor allem auch die Vereinbarkeit von Familie und
Dienst zu fördern;

2. unabhängig überprüfen zu lassen, inwiefern die Zahl der Gleichstellungs-
beauftragten
und deren Ausstattung im Lichte der Erfahrungen seit der Ein-
führung dieses Amtes in der Bundeswehr für die Erfüllung ihrer gesetzlich
vorgegeben Aufgaben ausreichen und einen entsprechenden Evaluations-
bericht vorzulegen;

3. sicherzustellen, dass Werbemaßnahmen der Bundeswehr Frauen und Män-
ner gleichermaßen ansprechen und den Anteil von Soldatinnen kurzfristig
auf mindestens 15 Prozent zu erhöhen;

4. Tendenzen in den Streitkräften resolut entgegenzuwirken, die ein rückwärts-
gewandtes Menschenbild propagieren und Soldatinnen als Teil der Bundes-
wehr biologistisch problematisieren;

5. die Gleichstellung so in das Ausbildungskonzept der Bundeswehr zu inte-
grieren, dass jede Soldatin und jeder Soldat über die gesetzlichen Rahmen-
bedingungen und Zielsetzung der Gleichstellung umfassend informiert wird
und darüber hinaus im Zuge der weiteren Laufbahnausbildung spezifische
Genderschulungen
und weitere Ausbildungsinhalte zu Gender und Gleich-
stellung fest verankert werden;

8. sich eindeutig zur Förderung der Gleichstellung in der Bundeswehr zu be-
kennen, diese als klare Priorität festzulegen und die Anliegen der Gleich-
stellung in allen Arbeitsbereichen, der Ausbildung und Öffentlichkeitsarbeit
fest zu verankern;
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