Die Polizei spricht von einem "unbeschreiblichen Verhalten": Nach einem schweren Unfall auf der A2 bei Magdeburg haben viele Autofahrer die auf der Straße liegenden Verletzten regelrecht umkurvt - anstatt zu helfen, machten sie Fotos.
Schackensleben -
Es ist eine schreckliche Vorstellung: Man hat einen Unfall, liegt hilflos auf der Straße - doch keiner hilft. Zahlreiche Autofahrer haben sich nach einem schweren Unfall am Samstagnachmittag auf der Autobahn 2 bei Magdeburg so verhalten, schlimmer noch:
Sie fuhren langsam um die Opfer herum, machten Fotos von der Unfallstelle - und brausten weiter.
Die Polizei sprach von einem
"unbeschreiblichen Verhalten" dieser Autofahrer. Sie hätten sich über einen längeren Zeitraum über den Standstreifen am Unfallort bei Schackensleben vorbeigedrängelt, ohne zu helfen.
Auf der Straße liegende schwer verletzte Unfallopfer seien regelrecht umkurvt worden.
Erst als die Rettungskräfte schließlich eintrafen, beendeten Polizei und Sanitäter die Situation - bis dahin hatte laut Polizei bereits eine Unzahl an Verkehrsteilnehmern die Unfallstelle passiert. Laut "Mitteldeutscher Zeitung" war es den Beamten jedoch nicht möglich, Strafverfahren einzuleiten.
Unfallverursacher war ein 44-Jähriger aus Nordrhein-Westfalen, der mit seinem Auto auf ein Stauende gekracht war. Die Wucht des Aufpralls schob mehrere Fahrzeuge aufeinander, sechs Menschen wurden verletzt. Der Wagen des 44-Jährigen blieb auf dem Dach liegen.
Das Trümmerfeld zog sich über zweieinhalb Fahrbahnen der dreispurigen Autobahn hin. Die Autobahn war für mehrere Stunden gesperrt.