Der von der FPÖ veranstaltete Akademikerball in der Wiener Hofburg (und sein Vorgänger, der WKR-Ball) sorgt seit Jahren für Proteste. In einer Pressekonferenz hatte das linke Bündnis NOWKR am Dienstag dazu aufgerufen, die Ballbesucher „nicht mit Samthandschuhen“ anzufassen.
Darauf zog die Polizei nun die Konsequenzen und untersagte die zwei angemeldeten Demonstrationen. Das Bündnis habe „offen ein Bekenntnis zu Militanz auf der Straße abgelegt“, sagte Wiens Polizeipräsident Gerhard Pürstl.
Wien, Ende Jänner, das Wetter ist der Jahreszeit entsprechend und ich werde unterwegs sein und versuchen mit einigen Ballbesuchern zu sprechen. Ein kleiner Ausweis der Wiener Presse macht es möglich. Was wollen diese Ballbesucher, die ja davon wissen, dass der Akademikerball jedesmal Wien einen kleinen Ausnahmezustand beschert. Ob ich im Laufe des Abends auch einige Demonstranten sprechen kann wird sich zeigen. Es soll ein Versuch sein, von Beteiligten dieser alljährlichen "Konfrontation" persönliche Eindrücke zu sammeln. Ebenso werde ich Polizisten befragen, die im Einsatz sind.
Die Wiener Polizei hat sowieso die undankbarste Aufgabe in diesem alljährlichen Ringlspü im Jänner. Es wird so oder so Kritik hageln, wenn die Vertreter des rechtsstaatlichen Verständnis die demokratische Protestkultur einfordern. An Schuldzuweisungen wird es jedenfalls nicht mangeln.
Der Versuch, sich ein umfassendes Bild von den Akteuren anzueignen kann schlimmstenfalls scheitern. Es werden kleine Ausschnitte sein und ich werde soweit es mir möglich ist, eine neutrale Position beziehen.
Es werden einige Momentaufnahmen und kleine Kommentare im Laufe der nächsten vierundzwanzig Stunden folgen.
Servus umananda