+ Auf Thema antworten
Seite 1 von 3 1 2 3 LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 1 bis 10 von 30

Thema: Fracking Blase und " sudden death " des US Finanzmarktes!

  1. #1
    SchwanzusLongusGermanicus Benutzerbild von ABAS
    Registriert seit
    27.09.2009
    Ort
    Hamburgum
    Beiträge
    65.084

    Standard Fracking Blase und " sudden death " des US Finanzmarktes!

    Der " First Nation " USA scheint beim " Darwin Award "
    der natuerlichen Selektion von Nationen die " Siegerposition " sicher!

    Bisher war noch nie der Fall das ein gigantischer Industriesektor
    wie die US Frackingindustrie bei der sowohl die Entwicklung der
    Technologie sowie die aufwendigen Industrieanlagen auf Kredit
    ueber Junk Bonds finanziert worden sind, ploetzlich wegbricht!

    Die Industrienationen in China und Westeuropa profitieren durch
    den Oelpreisverfall. Russland kann die Verluste durch Ruecklagen
    und Finanzreserven kompensieren. Die Amis koennen nicht binnen
    kurzer Zeit auf Erdoel als Hauptenergietraeger umstellen. Selbst
    wenn das gelingt kann nicht der Totalausfall der Frackingindustrie
    verhindert werden und die Kreditzahlungen bleiben unbedient.

    Da die anlagenintensive US Frackingindustrie mit extrem hohen
    Investitionsvolumen ueber Kredit aufgebaut wurde kann das fuer
    die gesamte US Finanzwirtschaft den sudden death bedeuten.


    Crashing Oil Prices Could Bring The US Fracking Boom To A Sudden And Disastrous End

    Technological advances in hydraulic fracturing have fueled what some call the Great American Shale Boom. Oil and natural gas extracted from shale basins have*left the US flush with energy. It's been a boon for US energy-related jobs and equipment suppliers.
    But it's not cheap to tap these so-called unconventional plays.

    In other words, crashing oil prices will soon make many of these energy sources money-losing projects. Morgan Stanley estimates the average breakeven oil price for these US plays to be about $76 to $77 per barrel. Goldman Sachs puts that number at closer to $75.
    If the price of oil can't cover production expenses and these companies are forced to idle their operations, then you could expect spending to drop, jobs to get cut, and delinquencies and defaults to rise.

    To make matters more complicated, many of these energy companies are financing their operations by borrowing in the junk-bond market, which means borrowing rates are relatively high.

    "As oil prices have fallen recently, so have prices of high-yield bonds,"


    Charles Schwab's Collin Martin wrote in October. When bond prices fall, rates rise.
    "Oil prices can have a broad impact on the high-yield bond market because energy corporations have been increasing their share of the high-yield bond market. Today, energy companies make up more than 15% of the Barclays U.S. Corporate High-Yield Bond Index.

    That's up from less than 5% of the index at the end of 2005—and the chart below shows that the share has been steadily increasing over the past decade."
    Even worse, this comes as interest rates are broadly expected to go higher from here:



    [Links nur für registrierte Nutzer]
    Geändert von ABAS (17.01.2015 um 22:19 Uhr)
    " Streicht die Kuechenabfaelle fuer die Aussaetzigen! Keine Gnade mehr bei Hinrichtungen!
    Und sagt Weihnachten ab! "

    (Sheriff von Nottingham)

  2. #2
    SchwanzusLongusGermanicus Benutzerbild von ABAS
    Registriert seit
    27.09.2009
    Ort
    Hamburgum
    Beiträge
    65.084

    Standard AW: Fracking Blase und " sudden death " des US Finanzmarktes!

    Meldungen, Berichte, Analysen Teil A)

    Hufftington Post / 16.01.2014

    Fracking-Blase in den USA - "Die Euphorie ist bereits verflogen"

    Umweltschützer hassen es, weil die Technologie das Grundwasser gefährde. Die Industrie liebt es, weil es für sie bisher ein lukratives Geschäft war: das Fracking. Tiefliegende Gesteinsschichten werden dabei angebohrt und dort lagerndes Schiefergas- und öl wird mit Sand, Chemikalien und Wasser gelöst. In den USA sind einzelne Fracking-Gebiete schon so groß wie Hessen.

    Und die Hoffnungen sind enorm. Denn in den vergangenen Jahren haben Unternehmen immer neue Quellen entdeckt - und angezapft. Dadurch sind die Rohstoffpreise in den USA dramatisch gesunken. Vor allem der Gaspreis liegt in den Vereinigten Staaten weit unter dem in Europa üblichen Niveau. Gerade setzen amerikanische Unternehmen dazu an, Öl und Gas weltweit zu verkaufen.

    All das sorgt für Euphorie bei Unternehmen, die viel Energie verbrauchen. Wenn die Energiepreise sinken, haben sie auf dem Weltmarkt einen klaren Wettbewerbsvorteil. Immer wieder ist daher auch die Rede von einer Renaissance der Industrie in den USA - was tatsächlich eine sensationelle Trendwende wäre. Erste Konzerne haben jedenfalls bereits Produktionsstandorte von Asien nach Amerika zurückgeholt.

    Auch deutsche Unternehmen beobachten diese Entwicklung mit großem Interesse - und drohen immer wieder, Standorte wegen der niedrigen Energiepreise in die USA zu verlegen.

    Fracking-Blase

    Doch neue Untersuchungen zeigen, dass dieser Hoffnung möglicherweise bald Ernüchterung folgt. Während manche Fracking-Pioniere über einen „dynamischen Wachstumsmarkt“ schwärmen, sprechen Experten von einer Fracking-Blase – so wie Werner Zittel von der „Energy Watch Group“, einem internationalen Netzwerk von Wissenschaftlern und Parlamentariern.

    Zittel begleitet die Fracking-Technologie seit Jahren kritisch und hält die Begeisterung für völlig überschätzt. „Die Euphorie der ersten heißen Phase ist bereits verflogen, ich glaube, dass einiges zusammenbrechen wird“, sagte Zittel der Huffington Post. Kirsten Westphal von der Stiftung Wissenschaft und Politik stimmt ihm zu. „Man kommt zurück auf den Boden der Tatsachen“, sagte sie dem "Handelsblatt".

    Auch die Organisation Erdöl-exportierender Länder (Opec) rechnet damit, dass zumindest der Schieferöl-Boom in wenigen Jahren wieder abflauen wird. "An vielen Bohrorten gehen die Förderraten schon jetzt stark zurück, mitunter um 60 Prozent binnen eines Jahres", sagte der Generalsekräter der Organisation, Abdallah Salem El-Badri, kürzlich der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag".

    Interesse von Investoren nimmt ab

    Diese Aussage stützen jüngste Zahlen der Unternehmensberatung IHS Herold: Investoren hätten seit 2008 mehr Geld ausgegeben, als sie durch den Verkauf von Schiefergas- und öl wieder eingenommen hätten. Kein Wunder also, dass zuletzt das Interesse ausländischer Investoren nach Fracking-Feldern massiv zurückging. Sie steckten 2013 3,4 Milliarden US-Dollar in Beteiligungen an Fracking-Gebieten, 2011 waren es noch 35 Milliarden US-Dollar.

    Schuld am Rückgang: Auf den ergiebigsten Feldern wird schon gebohrt und – vor allem – der Gaspreis fällt. Große US-Unternehmen, die Investoren scharenweise auf die Frackingfelder lockten, bekommen das schmerzhaft zu spüren. Sie machen ein Minusgeschäft, ihre Unternehmen verlieren deutlich an Wert.

    Und immer weiter bohren ist auch keine Lösung. Jede einzelne Bohrung kostet 9 Millionen US-Dollar, berichtete die taz. Selbst auf Feldern mit einer Größe von über 20.000 Quadratkilometern lasse sich nach 40.000 Bohrungen nichts mehr anzapfen. Zudem sind riesige, ergiebige Flächen selbst in den USA endlich. Irgendwann rückt man selbst da den Anwohnern zu dicht an die Pelle. „Der Markt wird daher noch viel enger“, prognostiziert Zittel.

    Manche US-Unternehmen tragen auch eine Teilschuld am möglichen Ende des Fracking-Wunders. Sie sollen ihre Schiefergasvorräte maßlos überschätzt haben – um bis zu 500 Prozent, schreibt die amerikanische Ökonomin Deborah Rogers.

    Kurzfristiger Boom

    Ungeachtet dessen rechnet die US-Energieinformationsagentur mit einem anhaltenden Boom bis 2040. Ob das Blödsinn sei, wollte die taz im vergangenen Jahr vom kanadische Geowissenschaftler David Hughes wissen. Hughes analysierte die Bohrungen auf den fünf wichtigsten US-Frackinfeldern und glaubt nur an einen „kurzfristigen Aufschwung“. „Wenn man ein Diagramm sieht, auf dem die Produktion nach oben zeigt, dann überträgt man das gern in die Zukunft“, kommentiert Hughes die Zahlen der US-Behörde.

    Manche Branchenkenner sehen in den letzten Negativnachrichten jedoch nur eine normale, erwartbare Delle im Markt. Sie sprechen von einer normalen "Marktbereinigung". 2008 lag der US-Gaspreis auf einem rekordverdächtigen Niveau - in den Jahren darauf ist er dramatisch gefallen. Denn das Fördervolumen stieg, und die Bohrungen wurden immer ergiebiger. Dadurch steigt die auf dem Markt verfügbare Gasmenge.

    Wenn der Gaspreis wieder steigt, floriert auch das Geschäft wieder, erwartet der Hamburger Energie-Informationsdienst. Doch bislang ist das wenig mehr als eine Hoffnung.

    Europa ist indes noch weit entfernt von einer kommerzielle Schiefergas-Förderung. Staaten wie Polen erhoffen sich niedrigere Energiepreise und Rückenwind für die heimische Industrie. In Deutschland ist die Förderung auf dem Abstellgleis, in Frankreich ist sie vorerst verboten. Weil Brüssel auf neue Gesetzesvorgaben verzichtet, gilt weiterhin nur nationales Recht beim Schiefergas. Das basiert teilweise aber schon auf EU-Vorgaben, die mitunter etwas veraltetet sind.


    [Links nur für registrierte Nutzer]
    " Streicht die Kuechenabfaelle fuer die Aussaetzigen! Keine Gnade mehr bei Hinrichtungen!
    Und sagt Weihnachten ab! "

    (Sheriff von Nottingham)

  3. #3
    SchwanzusLongusGermanicus Benutzerbild von ABAS
    Registriert seit
    27.09.2009
    Ort
    Hamburgum
    Beiträge
    65.084

    Standard AW: Fracking Blase und " sudden death " des US Finanzmarktes!

    Meldungen, Berichte, Analysen Teil B)

    Die Zeit Online / 12. November 2104 / von Heike Buchter

    Fracking: Schmieriges Geschäft

    Die Wall Street hat den Ölboom in den USA unterstützt. Das könnte sich nun rächen.


    Den USA droht eine neue Ölkrise. Anders als in den siebziger Jahren sind es heute zu niedrige Preise, die der Wirtschaft schaden könnten. Das gilt besonders für jene Firmen, die mittels des sogenannten Frackings Öl aus Gesteinsschichten tief unter der Erdoberfläche gewinnen – und es gilt auch für die Wall-Street-Banken, die diesen Unternehmen Geld geliehen haben.

    Beim Fracking, einer bei Umweltschützern umstrittenen Fördermethode, wird Öl mithilfe von Wasser, Sand und Chemikalien unter Hochdruck aus der Tiefe gepresst. Das ist aufwendiger und teurer als die konventionelle Förderung. Seit Ende Juni ist der Ölpreis um 25 Prozent gefallen. Fällt er weiter, rechnet sich das Fracking nicht mehr. Das könnte die Erschließung weiterer Vorkommen bremsen und die Produktion rasch sinken lassen. Die US-Wirtschaft würde das schwer belasten: Der heimische Energieboom war einer der wichtigsten Treiber ihrer Erholung im Zuge der jüngsten Finanzkrise.

    Analysten und Marktteilnehmer hat der drastische und rasche Rückgang des Ölpreises überrascht. Ein Hauptgrund für die Entwicklung ist billiges Öl aus Saudi-Arabien. Der größte Erdölexporteur der Welt hat seine Preise exklusiv für Lieferungen in die USA reduziert, um der neuen US-Konkurrenz zu begegnen. "Wir kämpfen mit Saudi-Arabien um Marktanteile", warnte erst vergangene Woche Scott Sheffield, der Vorstandschef von Pioneer Natural Ressources – eines der aktivsten Unternehmen auf den Ölfeldern von Texas.

    Die Ölproduktion in den USA ist in den vergangenen sechs Jahren um 70 Prozent auf fast neun Millionen Barrel pro Tag gestiegen. Gleichzeitig haben sich Importe aus den zwölf Mitgliedsländern des Ölkartells Opec – zu dem auch Saudi-Arabien gehört – nahezu halbiert. Fracking hat zudem die Erdgasförderung gesteigert. Das große Angebot hat auch auf diesem Markt zu historisch niedrigen Preisen geführt. Stromerzeuger und auch Teile der Schwerindustrie profitieren von der billigen Energie.

    Während in Europa die Wirtschaft stagniert und auch Chinas Wirtschaft so langsam wächst wie seit fünf Jahren nicht mehr, legte die US-Wirtschaftsleistung dank Fracking und stagnierender Löhne im dritten Quartal um 3,5 Prozent zu. Auch die Verbraucher profitieren kurzfristig von den niedrigen Energiepreisen. Benzin kostete 2008 rund einen Dollar pro Liter, derzeit liegt der Preis an den Zapfhähnen bei 80 Cent. Damit verfügen die Amerikaner über mehr Budget für andere Ausgaben – etwa im Weihnachtsgeschäft.

    Doch langfristig trifft der drohende Preiskrieg mit den Saudis die US-Wirtschaft an einer empfindlichen Stelle. Viele kleine und unabhängige Unternehmen haben das Wachstum der vergangenen Jahre mit großzügiger Hilfe der Wall Street gestemmt.

    Die Finanzbranche und Investoren auf der Suche nach mehr Rendite förderten den Fracking-Boom mithilfe sogenannter Junk-Bonds – "Müll-Anleihen" von Unternehmen mit hoher Verzinsung und hohem Ausfallrisiko. Als die Rating-Agentur Standard & Poor’s kürzlich die Kreditwürdigkeit von 95 Anleihen bewertete, die Energie-Produktionsfirmen ausgegeben hatten, erhielten 75 davon Junk-Status.

    Dank der billigen Kredite konnten viele Ölunternehmen in jüngster Vergangenheit auch mehr Geld ausgeben, als sie eingenommen haben: Bei 37 Ölunternehmen, deren Anleihen als sehr riskant gelten, waren es 2013 den Barclay-Analysten zufolge für jeden verdienten Dollar Ausgaben in Höhe von 2,11 Dollar.

    Wie lange halten die Ölproduzenten durch?

    Auch dieses Jahr werden Barclays zufolge rund 156 Milliarden Dollar in die Erschließung und Produktion von Vorkommen in den USA fließen. Doch nun drohen den Firmen Probleme: Die US-Notenbank wird die Zinsen erhöhen. Es wird schwieriger werden, günstige Kredite zu bekommen. Gleichzeitig sinken die Erlöse der Branche, weil der Ölpreis fällt. Und die schon existierende Schuldenlast wird im Verhältnis zu den Einnahmen steigen.

    Verschärft wird die Lage noch durch eine Besonderheit beim Fracking. Anders als bei konventionellen Ölquellen geht die Produktion schon nach einem Jahr oft um bis zu 50 Prozent zurück. Das zwingt die Unternehmen, laufend neue Quellen zu erschließen, um das Produktionsvolumen aufrechtzuerhalten, wozu sie Geld brauchen, das sie investieren können. Das stellt besonders kleinere Produzenten vor Probleme.

    Goodrich Petroleum etwa meldete kürzlich zwar, neue potenzielle Vorkommen entdeckt zu haben. Doch der Wert des Unternehmens hat seit März trotzdem stark verloren. Diese Entwicklung trifft auch die Großen der Branche: ConocoPhillips etwa kündigte an, Investitionen in die Neuerschließung zurückzufahren. Und Continental Resources, der größte Ölproduzent in North Dakota, verzichtet vorerst auf neue Bohrtürme. Die ganze amerikanische Produktion droht nun geringer auszufallen. So schnell der US-Ölboom gekommen ist, so schnell könnte er wieder verschwinden.

    Wie lange die Ölproduzenten durchhalten, hängt davon ab, ob sie beim aktuellen Preisniveau wenigstens ihre Kosten einspielen. Deren Höhe variiert von Firma zu Firma, von Bohrloch zu Bohrloch. Sie hängt davon ab, wie effizient Ausrüstung und Mitarbeiter arbeiten, aber auch davon, ob sich das Bohrloch in einem Gebiet mit einem großem Vorkommen befindet oder eher am Rand der Öl führenden Gesteinsformation.

    Viele Förderfirmen haben dank besserer Technik große Fortschritte gemacht. Noch vor fünf Jahren dauerte es bis zu zwei Wochen, um mit dem Fracking beginnen zu können. Heute reichen meist fünf Tage Vorlaufzeit. Vor fünf Jahren war deshalb ein Ölpreis von über 90 Dollar pro Barrel notwendig, um die Kosten zu decken. Heute reicht ein Preis von 60 bis 80 Dollar.

    Wie der Preiskrieg zwischen den USA und Saudi-Arabien weitergeht, wird sich am 27. November bei der nächsten Opec-Sitzung entscheiden. Dann muss Saudi-Arabien Verbündete finden. Für viele der Mitgliedsländer ist der Preisverfall ihres wichtigsten Exportgutes schwer zu verkraften. Marktbeobachter gehen davon aus, dass Länder wie der Irak und der Iran mehr fördern und verkaufen werden, um die tieferen Preise wettzumachen. Sie dürften auf eine Drosselung der Produktion drängen, um die Preise zumindest zu stabilisieren. Auch Venezuela leidet unter den niedrigen Preisen. Das Land steckt in einer schweren Wirtschaftskrise, fallende Exporterlöse könnten das Land in die Pleite treiben. Die US-Wirtschaft mag vor der Macht des Kartells zittern. Doch der Fracking-Boom hat offenbar auch das Kartell erschüttert.


    [Links nur für registrierte Nutzer]
    " Streicht die Kuechenabfaelle fuer die Aussaetzigen! Keine Gnade mehr bei Hinrichtungen!
    Und sagt Weihnachten ab! "

    (Sheriff von Nottingham)

  4. #4
    SchwanzusLongusGermanicus Benutzerbild von ABAS
    Registriert seit
    27.09.2009
    Ort
    Hamburgum
    Beiträge
    65.084

    Standard AW: Fracking Blase und " sudden death " des US Finanzmarktes!

    Meldungen, Analysen, Berichte Teil C)

    Global Research.org / Dezember 12, 2014 / by Mike Whitney

    Will Falling Oil Prices Crash the Markets?
    Shale Leads the Way


    Crude oil prices dipped lower on Wednesday pushing down yields on US Treasuries and sending stocks down sharply. The 30-year UST slipped to a Depression era 2.83 percent while all three major US indices plunged into the red. The Dow Jones Industrial Average (DJIA) led the retreat losing a hefty 268 points before the session ended. The proximate cause of Wednesday’s bloodbath was news that OPEC had reduced its estimate of how much oil it would need to produce in 2015 to meet weakening global demand.

    According to USA Today:

    “OPEC lowered its projection for 2015 production to 28.9 million barrels a day, or about 300,000 fewer than previously forecast, and a 12-year low…. That’s about 1.15 million barrels a day less than the cartel pumped last month, when OPEC left unchanged its 30 million barrel daily production quota…

    The steep decline in crude price raises fears that small exploration and production companies could go out of business if the prices fall too low. And that, in turn, could cause turmoil among those who are lending to them: Junk-bond purchasers and smaller banks.” (USA Today)


    Lower oil prices do not necessarily boost consumption or strengthen growth. Quite the contrary. Weaker demand is a sign that deflationary pressures are building and stagnation is becoming more entrenched. Also, the 42 percent price-drop in benchmark U.S. crude since its peak in June, is pushing highly-leveraged energy companies closer to the brink. If these companies cannot roll over their debts, (due to the lower prices) then many will default which will negatively impact the broader market. Here’s a brief summary from analyst Wolf Richter:

    “The price of oil has plunged …and junk bonds in the US energy sector are getting hammered, after a phenomenal boom that peaked this year. Energy companies sold $50 billion in junk bonds through October, 14% of all junk bonds issued! But junk-rated energy companies trying to raise new money to service old debt or to fund costly fracking or off-shore drilling operations are suddenly hitting resistance.

    And the erstwhile booming leveraged loans, the ugly sisters of junk bonds, are causing the Fed to have conniptions. Even Fed Chair Yellen singled them out because they involve banks and represent risks to the financial system. Regulators are investigating them and are trying to curtail them through “macroprudential” means, such as cracking down on banks, rather than through monetary means, such as raising rates. And what the Fed has been worrying about is already happening in the energy sector: leveraged loans are getting mauled. And it’s just the beginning…


    “If oil can stabilize, the scope for contagion is limited,” Edward Marrinan, macro credit strategist at RBS Securities, told Bloomberg. “But if we see a further fall in prices, there will have to be a reaction in the broader market as problems will spill out and more segments of the high-yield space will feel the pain.”…Unless a miracle happens that will goose the price of oil pronto, there will be defaults, and they will reverberate beyond the oil patch.” (Oil and Gas Bloodbath Spreads to Junk Bonds, Leveraged Loans. Defaults Next, Wolf Ricter, Wolf Street)

    The Fed’s low rates and QE pushed down yields on corporate debt as investors gorged on junk thinking the Fed “had their back”. That made it easier for fly-by-night energy companies to borrow tons of money at historic low rates even though their business model might have been pretty shaky. Now that oil is cratering, investors are getting skittish which has pushed up rates making it harder for companies to refinance their debtload. That means a number of these companies going to go bust, which will create losses for the investors and pension funds that bought their debt in the form of financially-engineered products. The question is, is there enough of this financially-engineered gunk piled up on bank balance sheets to start the dominoes tumbling through the system like they did in 2008?

    That question was partially answered on Wednesday following OPEC’s dismal forecast which roiled stocks and send yields on risk-free US Treasuries into a nosedive. Investors ditched their stocks in a mad dash for the exits thinking that the worst is yet to come. USTs provide a haven for nervous investors looking for a safe place to hunker down while the storm passes.

    Economist Jack Rasmus has an excellent piece at Counterpunch which explains why investors are so jittery. Here’s a clip from his article titled “The Economic Consequences of Global Oil Deflation”:

    “Oil deflation may lead to widespread bankruptcies and defaults for various non-financial companies, which will in turn precipitate financial instability events in banks tied to those companies. The collapse of financial assets associated with oil could also have a further ‘chain effect’ on other forms of financial assets, thus spreading the financial instability to other credit markets.” (The Economic Consequences of Global Oil Deflation, Jack Rasmus, CounterPunch)


    Falling oil prices typically drag other commodities prices down with them. This, in turn, hurts emerging markets that depend heavily on the sale of raw materials. Already these fragile economies are showing signs of stress from rising inflation and capital flight. In a country like Japan, however, one might think the effect would be positive since the lower yen has made imported oil more expensive. But that’s not the case. Falling oil prices increase deflationary pressures forcing the Bank of Japan to implement more extreme measures to reverse the trend and try to stimulate growth. What new and destabilizing policy will Japan’s Central Bank employ in its effort to dig its way out of recession? And the same question can be asked of Europe too, which has already endured three bouts of recession in the last five years. Here’s Rasmus again on oil deflation and global financial instability:

    “Oil is not only a physical commodity bought, sold and traded on global markets; it has also become an important financial asset since the USA and the world began liberalized trading of oil commodity futures…
    Just as declines in oil spills over to declines of other physical commodities…price deflation can also ‘spill over’ to other financial assets, causing their decline as well, in a ‘chain like’ effect.
    That chain like effect is not dissimilar to what happened with the housing crash in 2006-08. At that time the deep contraction in the global housing sector ( a physical asset) not only ‘spilled over’ to other sectors of the real economy, but to mortgage bonds…and derivatives based upon those bonds, also crashed. The effect was to ‘spill over’ to other forms of financial assets that set off a chain reaction of financial asset deflation.
    The same ‘financial asset chain effect’ could arise if oil prices continued to decline below USD$60 a barrel. That would represent a nearly 50 percent deflation in oil prices that could potentially set in motion a more generalized global financial instability event, possibly associated with a collapse of the corporate junk bond market in the USA that has fueled much of USA shale production.” (CounterPunch)


    This is precisely the scenario we think will unfold in the months ahead. What Rasmus is talking about is “contagion”, the lethal spill-over from one asset class to another due to deteriorating conditions in the financial markets and too much leverage. When debts can no longer be serviced, defaults follow sucking liquidity from the system which leads to a sudden (and excruciating) repricing event. Rasmus believes that a sharp cutback in Shale gas and oil production could ignite a crash in junk bonds that will pave the way for more bank closures. Here’s what he says:

    “The shake out in Shale that is coming will not occur smoothly. It will mean widespread business defaults in the sector. And since much of the drilling has been financed with risky high yield corporate ‘junk’ bonds, the shale shake out could translate into a financial crash of the US corporate junk bond market, which is now very over-extended, leading to regional bank busts in turn.” (CP)

    The financial markets are a big bubble just waiting to burst. If Shale doesn’t do the trick, then something else will. It’s just a matter of time. Rasmus also believes that the current oil-glut is politically motivated. Washington’s powerbrokers persuaded the Saudis to flood the market with petroleum to push down prices and crush oil-dependent Moscow. The US wants a weak and divided Russia that will comply with US plans to increase its military bases in Central Asia and allow NATO to be deployed to its western borders.

    Here’s Rasmus again:

    “Saudi Arabia and its neocon friends in the USA are targeting both Iran and Russia with their new policy of driving down the price of oil. The impact of oil deflation is already severely affecting the Russian and Iranian economies. In other words, this policy of promoting global oil price deflation finds favor with significant political interests in the USA, who want to generate a deeper disruption of Russian and Iranian economies for reasons of global political objectives. It will not be the first time that oil is used as a global political weapon, nor the last.” (CP)


    Washington’s strategy is seriously risky. There’s a good chance the plan could backfire and send stocks into freefall wiping out trillions in a flash. Then all the Fed’s work would amount to nothing. Karma’s a bitch.

    [Links nur für registrierte Nutzer]
    Geändert von ABAS (17.01.2015 um 22:27 Uhr)
    " Streicht die Kuechenabfaelle fuer die Aussaetzigen! Keine Gnade mehr bei Hinrichtungen!
    Und sagt Weihnachten ab! "

    (Sheriff von Nottingham)

  5. #5
    SchwanzusLongusGermanicus Benutzerbild von ABAS
    Registriert seit
    27.09.2009
    Ort
    Hamburgum
    Beiträge
    65.084

    Standard AW: Fracking Blase und " sudden death " des US Finanzmarktes!

    Experten gehen davon aus das der Oelpreis auf unter 25 US Dollar je Barrel fallen wird. Die USA Frackingindustrie schreibt bereits Verluste bei Oelpreisen unter 60 US Dollar je Barrell.

    * An der New Yorker Boerse wurde vergangenen Donnerstag das Barrel Oel zu 46,25 US Dollar (39,50 Euro) gehandelt, waehrend die Nordseesorte Brent in London bei 48,35 US Dollar pro Barrel stand.

    Zudem wurden die US Frackingtechnologie und US Frackingindustrie auf " Kredit " ueber " Junkbonds " finanziert. Russland kann den Oelpreisverfall verkraften weil das Land ueber hohe Rueckstellungen verfuegt und nicht verschuldet ist. Die Chinesen profitieren vom Verfall des Oelpreises am meisten ueber gigantische Einsparungen der Produktionskosten.

    Der weitere Verfall des Oelpreises fuehrt die US Finanzwirtschaft direkt in den laengst ueberfaelligen US Finanzcrash!


    Handelblatt / 16.01.2015

    Ölpreis Prognose: „Der Ölpreis wird unter 25 Dollar fallen“

    Die Internationale Energieagentur geht nicht davon aus, dass der Ölpreis demnächst steigen wird. Trotz des niedrigen Preises werde die Nachfrage niedrig bleiben. Besonders pessimistisch ist ein russischer Konzernchef.

    Paris:Trotz des niedrigen Ölpreises erwartet die Internationale Energieagentur (IEA) bis auf weiteres keinen Anstieg der Nachfrage. Die Organisation erklärte am Freitag, die allgemeine Schwäche der Wirtschaft gleiche den Effekt der niedrigen Preise aus. Zwar gebe es Zeichen für eine Wende bei den Ölpreisen, doch würden sie kurzfristig wohl weiter fallen, erklärte die IEA. Der Ölpreis ist angesichts der schwachen Nachfrage und eines Überangebots seitens der Produzenten seit Juni um 60 Prozent gefallen und hat inzwischen ein Sechs-Jahres-Tief erreicht.

    „Eine Aussage, wie tief der Boden des Marktes liegt, ist reine Spekulation“, erklärte die IEA. „Ohne größere Störung dürfte eine Erholung der Preise nicht bevorstehen, doch mehren sich die Anzeichen, dass sich die Flut wendet.“ Eine Änderung werde von der Angebotsseite ausgehen, da die Ölkonzerne neue Projekte zurückstellten und Jobs strichen. Dies werde sich aber nur längerfristig auswirken. Bei der Nachfrage scheine mit wenigen Ausnahmen wie den USA derzeit kein Anstieg zu erwarten, da die wirtschaftliche Gesamtlage schlecht sei.

    * An der New Yorker Börse wurde am Donnerstag das Barrel Öl zu 46,25 Dollar (39,50 Euro) gehandelt, während die Nordseesorte Brent in London bei 48,35 Dollar pro Barrel stand.

    Der Chef des russischen Ölkonzerns Lukoil, Wagit Alekperow, sagte am Freitag, der Ölpreis könnte auf 25 Dollar pro Barrel fallen. Er rechne damit, dass die Preise das ganze Jahr über unbeständig blieben. Wegen des Preisverfalls sowie der Auswirkungen der westlichen Sanktionen wegen der Ukraine-Krise ist der russische Rubel eingebrochen, der Wirtschaft droht eine Rezession.

    [Links nur für registrierte Nutzer]
    Behalten die (arabischen) OPEC Staaten die Foerdermengen bei oder steigern sogar noch die Foerdermengen um den Weltmarkt mit einem Ueberangebot an Erdoel zu fluten, ist das US Imperium bis Ende 2015 Geschichte!
    " Streicht die Kuechenabfaelle fuer die Aussaetzigen! Keine Gnade mehr bei Hinrichtungen!
    Und sagt Weihnachten ab! "

    (Sheriff von Nottingham)

  6. #6
    Mitglied Benutzerbild von MANFREDM
    Registriert seit
    03.06.2008
    Ort
    Im Norden der BRD
    Beiträge
    19.615

    Standard AW: Fracking Blase und " sudden death " des US Finanzmarktes!

    Zitat Zitat von ABAS Beitrag anzeigen
    Experten gehen davon aus das der Oelpreis auf unter 25 US Dollar je Barrel fallen wird. Die USA Frackingindustrie schreibt bereits Verluste bei Oelpreisen unter 60 US Dollar je Barrell.

    * An der New Yorker Boerse wurde vergangenen Donnerstag das Barrel Oel zu 46,25 US Dollar (39,50 Euro) gehandelt, waehrend die Nordseesorte Brent in London bei 48,35 US Dollar pro Barrel stand.

    Zudem wurden die US Frackingtechnologie und US Frackingindustrie auf " Kredit " ueber " Junkbonds " finanziert. Russland kann den Oelpreisverfall verkraften weil das Land ueber hohe Rueckstellungen verfuegt und nicht verschuldet ist. Die Chinesen profitieren vom Verfall des Oelpreises am meisten ueber gigantische Einsparungen der Produktionskosten.

    Der weitere Verfall des Oelpreises fuehrt die US Finanzwirtschaft direkt in den laengst ueberfaelligen US Finanzcrash!

    Behalten die (arabischen) OPEC Staaten die Foerdermengen bei oder steigern sogar noch die Foerdermengen um den Weltmarkt mit einem Ueberangebot an Erdoel zu fluten, ist das US Imperium bis Ende 2015 Geschichte!
    Ich hab mir Deinen Blödsinn auf Wiedervorlage gelegt. Warten wir mal ab. Leute, die Ahnung haben, sagen was anderes:

    Die Fracker aus Texas sind zäh

    Am Ölmarkt tobt ein harter Preiskampf. Saudi-Arabien will neue Wettbewerber hinausdrängen. Doch die Förderer aus Amerika haben gute Aussichten.
    [Links nur für registrierte Nutzer]

  7. #7
    SchwanzusLongusGermanicus Benutzerbild von ABAS
    Registriert seit
    27.09.2009
    Ort
    Hamburgum
    Beiträge
    65.084

    Standard AW: Fracking Blase und " sudden death " des US Finanzmarktes!

    Zitat Zitat von MANFREDM Beitrag anzeigen
    Ich hab mir Deinen Blödsinn auf Wiedervorlage gelegt. Warten wir mal ab. Leute, die Ahnung haben, sagen was anderes:



    [Links nur für registrierte Nutzer]

    Du versuchst Strangschredderei. Gehe woanders spammen!
    " Streicht die Kuechenabfaelle fuer die Aussaetzigen! Keine Gnade mehr bei Hinrichtungen!
    Und sagt Weihnachten ab! "

    (Sheriff von Nottingham)

  8. #8
    Mitglied Benutzerbild von Großadmiral
    Registriert seit
    13.06.2011
    Beiträge
    8.240

    Standard AW: Fracking Blase und " sudden death " des US Finanzmarktes!

    Zitat Zitat von ABAS Beitrag anzeigen
    Experten gehen davon aus das der Oelpreis auf unter 25 US Dollar je Barrel fallen wird. Die USA Frackingindustrie schreibt bereits Verluste bei Oelpreisen unter 60 US Dollar je Barrell.

    * An der New Yorker Boerse wurde vergangenen Donnerstag das Barrel Oel zu 46,25 US Dollar (39,50 Euro) gehandelt, waehrend die Nordseesorte Brent in London bei 48,35 US Dollar pro Barrel stand.

    Zudem wurden die US Frackingtechnologie und US Frackingindustrie auf " Kredit " ueber " Junkbonds " finanziert. Russland kann den Oelpreisverfall verkraften weil das Land ueber hohe Rueckstellungen verfuegt und nicht verschuldet ist. Die Chinesen profitieren vom Verfall des Oelpreises am meisten ueber gigantische Einsparungen der Produktionskosten.

    Der weitere Verfall des Oelpreises fuehrt die US Finanzwirtschaft direkt in den laengst ueberfaelligen US Finanzcrash!




    Behalten die (arabischen) OPEC Staaten die Foerdermengen bei oder steigern sogar noch die Foerdermengen um den Weltmarkt mit einem Ueberangebot an Erdoel zu fluten, ist das US Imperium bis Ende 2015 Geschichte!
    Geschichte nicht, es wird nur die statistisch fällige Krise geben nach der es wieder aufwärts gehen wird.

  9. #9
    Des Flügels Geflügel Benutzerbild von Sathington Willoughby
    Registriert seit
    18.02.2008
    Ort
    Carcosa
    Beiträge
    16.802

    Standard AW: Fracking Blase und " sudden death " des US Finanzmarktes!

    Ölpreis unter 25 dollar? Davor wird uns die opec bewahren.
    Mein Geschlecht : Kämpfer
    Meine Pronomen : Blut, Schweiß und Tränen

  10. #10
    SchwanzusLongusGermanicus Benutzerbild von ABAS
    Registriert seit
    27.09.2009
    Ort
    Hamburgum
    Beiträge
    65.084

    Standard AW: Fracking Blase und " sudden death " des US Finanzmarktes!

    Geostrategischer Fokus und Analyse Teil A)

    INMESOL / 01.09.2013 / Fernando Liborio Soto Sáez

    Wir publizieren den ersten Teil des Meinungsartikels Schiefergas und die Neostrategie der USA, von Fernando Liborio Soto, der auf der Webseite des spanischen Instituts für Strategiestudien (Instituto Español de Estudios Estratégicos, IEEE) des spanischen Verteidigungsministeriums veröffentlich wurde.

    Wir bedanken uns an dieser Stelle beim IEEE für dessen Mithilfe und ganz besonders bei seinem stellvertretenden Direktor, dem Seekapitän Ignacio García Sánchez für seine Unterstützung bei der Publikation.

    Schiefergas und die Neostrategie der USA


    RESÜMEE:

    Nach dem Zweiten Weltkrieg konzentrierte sich die geostrategische Politik der USA auf Europa und drehte der Pazifikachse den Rücken zu. Mit dem Zusammenbruch des Sowjetblocks versuchten die USA, ihre Strategie erneut auf den Pazifik zu richten. Dort tritt gerade ein potenziell mächtiger Konkurrent auf den Plan: die Volksrepublik China. Um das zu verhindern, müssen die Vereinigten Staaten zwei Hindernisse überwinden: die Entstehung eines Dschihad-Terrorismus ohne Grenzen und die Abhängigkeit vom arabischen Erdöl. Aber die Ermüdung von Al-Qaeda und der Abzug der ISAF aus Afghanistan führen zusammen mit dem arabischen Frühling zu einer Wende im Szenarium des Dschihad-Terrorismus, der nunmehr auf die Maghreb-Sahel-Zone hinzielt. Da Europa der am nächsten stehende Westen ist, könnten sich die USA von diesem Hindernis befreien, obwohl dazu einige Aspekte der NATO neu definiert werden müssten. Andererseits könnten die Konklusionen des Berichts der Internationalen Energie-Agentur (IEA) die Abhängigkeit vom arabischen Öl verringern und die Interessen der Vereinigten Staaten in Richtung Pazifik lenken. Wenn das Fazit des Energieberichts bestätigt würde, könnten die möglichen Reperkussionen für den Mittleren Orient (mit Israel als wichtigstem Verbündeten der Amerikaner) die Neostrategie der USA behindern.

    EINLEITUNG

    Erdöl war im Laufe der Geschichte nicht nur der Motor der Evolution und des Fortschritts, sondern spielte eine zentrale Rolle bei den großen Konflikten des 20. Jahrhunderts. Heute hat das schwarze Gold nichts von seiner Attraktivität eingebüßt und trotz einiger Bedenken bezüglich der Kontinuität der weltweiten Produktion (obwohl die Flamme des Rohöls noch lange nicht ausgebrannt ist), hat die IEA den Zapfhahn erneut geöffnet und den USA einen neuen Impuls in seiner Fokussierung auf den Pazifik gegeben. Die Möglichkeit, dass die USA wieder die Kontrolle über den Markt der fossilen Brennstoffe übernehmen wird, trägt zweifellos dazu bei, dass die Vereinigten Staaten eine neue Strategie im Pazifik erarbeiten, wo die Volksrepublik China als aufblühende Wirtschaftsmacht weiter vordringt und zu einem echten Konkurrenten Nordamerikas werden könnte.

    Was aber eine neue Ordnung der Geoökonomie bedeuten würde, hätte schwerwiegende Auswirkungen auf andere Gebiete des Planeten, zum Beispiel auf einige Regionen des Nahen Ostens, deren Stabilität u.a. von der unveränderten Rohöl-Marktquote abhängt. Wenn sich diese Quotenverteilung bedeutend verändert, könnte das Fortbestehen der Gesellschaften dieser Länder durch das Vordringen des Islamismus beeinträchtigt werden. Israel würde am stärksten davon betroffen werden. Die Ausbreitung dieser Instabilität in der nordafrikanischen Sahelzone, an der Länder wie Frankreich, Italien oder Spanien kommerzielle Interessen haben, hätte außerdem enorme Folgen für die Europäische Union. Nach dem Verschwinden des sowjetischen Blocks und in einer vernetzten Welt, in der die Ländergrenzen zu verschwinden scheinen, bedeutet die Wendung der USA zum Pazifik für Europa, dass sie die Verantwortung für die Kontrolle über den expandierenden Dschihadismus in Nordafrika übernehmen muss, denn dort sind für einige Protagonisten des islamischen Terrorismus die Grenzen fließend.

    Deshalb müssen die USA bei ihrer strategischen Wende hin zum Pazifik nicht nur das Potenzial des Schiefergases oder die Bedeutung des neuen geostrategischen Szenariums, der Pazifik-Region, berücksichtigen, sondern auch die kollateralen Faktoren. Zu diesen gehören der Kampf gegen den islamischen Terrorismus nach dem Rückzug der ISAF in Afghanistan und der sich daraus neu ergebenden Situation der NATO; die Rolle der EU; die Beziehung zwischen Israel * und der nordamerikanischen Administration und schließlich die Fehler der Vergangenheit.

    VOM ERDÖL ZUM SCHIEFERGAS: GESCHICHTE EINES STRATEGISCHEN GUTS

    Seit der ersten Erdölquelle Pennsylvanias (1861) bis zum heutigen Fracking hat die Geschichte der Brennstoffgewinnung zahlreiche Etappen durchlaufen, in denen amerikanische Unternehmen immer die Vormachtstellung hatten [1]. Nach dem Zweiten Weltkrieg verloren die USA allerdings ihren Einfluss auf das Rohöl des Mittleren Orients und in den 70er Jahren begann die arabische Domäne über den Ölmarkt.

    Aber diese Situation kann sich durch den jüngsten Bericht der IEA, den „World Energy Outlook 2012“ [2] ändern. Darin wird prognostiziert, dass sich die „USA 2017 in den größten Erdöl-Produzenten verwandeln wird (und bis Mitte der 2020er Jahre Saudi-Arabien überholen wird) und dass sie die Auswirkung der neuen Energie-Effizienz-Maßnahmen im Transportbereich spüren werden”. Weiterhin ist die Rede davon, dass Nordamerika um 2030 „Netto-Erdöl-Produzent” sein könnte. Daneben erwähnt der Bericht, dass der Anstieg der Gesamtproduktion von Erdöl zu 100% auf nicht konventionelles Erdöl – Shale gas oder Schiefergas – zurückzuführen sein wird. (Abb. 1 [3]).
    Schiefergas, dessen Energiepotenzial seit mehreren Jahrzehnten bekannt ist, dessen Förderung aber erst seit knapp zehn Jahren ernsthaft in Erwägung gezogen wird, ist ein Brennstoff, der „aufgelöst“ in über 3000 Metern tief liegendem Schiefergestein vorkommt. Der dort herrschende Druck führte zur Dispersion des Gases, das in kleinen Blasen im Gestein eingeschlossen ist. Um das Gas zu fördern, muss es zuerst freigesetzt werden und in Depots gesammelt werden. Dies geschieht durch Aufbrechen des Gesteins. Die verwendete Technik nennt sich Hydraulic Fracturing oder Fracking, die mit der Horizontalperforierung kombiniert wird. Anfänglich als sehr kostenaufwendig angesehen, gilt sie dank neuester Techniken heute als wirtschaftlich haltbar. Beim Fracking wird Wasser unter Hochdruck in 3000 bis 5000 tiefes Gestein eingespritzt, was zum Aufbrechen des Gesteins und zur Freisetzung des Gases führt. (Abb. 2).

    Der Grund für den Widerstand bei einigen Teilen der Bevölkerung ist vor allem ökologischer Art, denn sie befürchten eine Verschmutzung des Grundwassers, einen hohen Wasserkonsum und ein erhöhtes seismisches Risiko. Andere Quellen, zum Beispiel die Spanische Akademie für Ingenieurwesen (Real Academia española de Ingeniería) argumentieren dagegen, dass „ohne Hydrofracking schätzungsweise 80% der Produktion von unkonventionellem Gas nicht existieren würde” [4].

    Trotz der Kontroverse um seine Risiken kann das Fracking der Rohölproduktion einen neuen Impuls geben. Dem erwähnten Bericht der IEA zufolge kann es unter Berücksichtigung der in den USA und Kanada bestehenden Vorkommen (beide sind Mitgliedsländer der OECD und Teilhaber eins der größten Schiefergasvorkommen der Welt) zur Verwirklichung von Nixons Traum [5] beitragen, nämlich der wirtschaftlichen Selbstversorgung der Vereinigten Staaten. Daniel Yergin, Autor von „Geschichte des Erdöls”, bestätigt, dass heute 30% der nordamerikanischen Gasproduktion aus Schiefergas stammt und dass der Export in zwei Jahren möglich sein wird. Die Ölgesellschaft BP schätzt, dass die USA um 2030 wirtschaftliche Selbstversorger sein könnten.

    Für Faith Birol, Chefökonom der IEA stehen die „Fundamente des weltweiten Energiesystems an einem Wendepunkt”.

    Und obwohl die Consultingfirma Deloitte in ihrer Studie „Oil and Gas Reality 2012” andererseits berichtet, dass die Produktion von Schiefergas weit davon entfernt ist, eine große Rolle zu spielen, setzen die Ölgesellschaften, die diese Gasvorkommen erforschen, auf eine andere Münze: Sie verweisen auf Erdöldepots in Ländern der OECD, deren politische Stabilität mehr Investoren anzieht als Länder des Mittleren Orients und des Norden Afrikas, wo wachsende interne Unsicherheit herrscht. Eine Verringerung der Investitionen von westlicher Seite würde damit eine potenzielle sozioökonomische Instabilität noch verstärken.

    Trotzdem: Wenn die Tatsache, dass die USA eins der größten Schiefergasvorkommen der Welt mitbesitzen (Abb. 3) [6], ihrer Neostrategie einen Impuls geben wird, wird andererseits die Volksrepublik China versuchen, ihren arabischen Rohölmarkt auf dem Seeweg beizubehalten. Dazu müssten beide Länder ihre Bewegungsfreiheit im neuen Szenarium, der Pazifik-Region, erweitern.


    [Links nur für registrierte Nutzer]
    " Streicht die Kuechenabfaelle fuer die Aussaetzigen! Keine Gnade mehr bei Hinrichtungen!
    Und sagt Weihnachten ab! "

    (Sheriff von Nottingham)

+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Bundesregierung plant Zulassung für "Fracking"
    Von SAMURAI im Forum Wissenschaft-Technik / Ökologie-Umwelt / Gesundheit
    Antworten: 452
    Letzter Beitrag: 26.06.2014, 09:55
  2. Fracking "nun doch" eine Dreckschleuder!
    Von Candymaker im Forum Internationale Politik / Globalisierung
    Antworten: 37
    Letzter Beitrag: 02.03.2014, 10:50
  3. Hört hier jemand "Death In June"? (Neofolk)
    Von Rockatansky im Forum Kunst - Literatur - Architektur - Musik - Film
    Antworten: 2
    Letzter Beitrag: 06.01.2012, 16:09
  4. "1776" und "1789" - genauso eine Katastrophe wie "1917" und "1933"?
    Von Beverly im Forum Gesellschaftstheorien / Philosophie
    Antworten: 19
    Letzter Beitrag: 31.01.2008, 15:28
  5. "Stasikiller"? Die Blase ist geplatzt
    Von Roter Prolet im Forum Geschichte / Hintergründe
    Antworten: 5
    Letzter Beitrag: 08.04.2006, 13:50

Nutzer die den Thread gelesen haben : 0

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Stichworte

fracking

Ich bin ein Blockelement, werde aber nicht angezeigt

usa

Stichwortwolke anzeigen

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben