Der postmoderne Hardcore wird immer christlicher: Eine kleine Untersuchung der neuen Alben von Being As An Ocean und Hotel Books
Drittens: Der Drang
Konfessionelles Ideal trifft Markt: Die Hardcore-Gemeinschaft liebt Eklektizismus. Wo fühlt man sich mehr geborgen, als wenn man mit anderen Violent-Dancern Lufttritte und Windmühlenschläge verteilt, während der Sänger auf der Bühne zu Gott betet? Wie kann man sich als kleinbürgerliches Individuum besser arrangieren, ohne dabei aus der Reihe zu tanzen? Being As An Ocean singen: »I’ve chosen a big family / And the weight of their absence / Has brought me more than once to tears.« Das zeigt den unbändigen Drang nach Mitteilung. Man will missionieren, um weniger einsam zu sein. Auf der Verständnisebene geht da allerdings nichts.
P Being As An Ocean: »How We Both Wondrously Perish« (InVogue Records)
Hotel Books: »I'm Almost Happy Here, But I Never Feel At Home« (InVogue Records)
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