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Thema: Der Lack des Papstes blättert ab!

  1. #1
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    Standard Der Lack des Papstes blättert ab!

    Papst Franziskus hatte von Anfang an die Sympathien auf seiner Seite. Dann folgte ein Ausrutscher nach dem anderen. Allmählich ahnen auch seine größten Fans, dass daran nicht zuletzt einer schuld ist. Er selbst.


    Doch die Verschnaufpause ist vorbei. Man muss nun wieder täglich mit allem rechnen, mit handfesten Erziehungsratschlägen und deftigen Exkursen zum Paarungsverhalten zwei- und vierbeiniger Säugetiere, mit gutgemeinten Anekdoten und schlecht erzählten Witzen, mit theologischem Ernst und südamerikanischer Lässigkeit. Franziskus hat alles im Angebot. Lange schien es, als nütze ihm das sogar: ein Papst, der Klartext redet, endlich einer, der kein Blatt vor den Mund nimmt, der nicht spricht wie ein hochtrabender Theologe, sondern wie ein echter Seelsorger, der weiß, wie die Menschen nun einmal wirklich sind. So gelang es ein ums andere Mal, eigentlich Unverständliches und Inakzeptables gerade noch zugunsten des Papstes umzudeuten. Und wenn doch etwas gründlich schiefging, wurden Medien und Missverständnisse dafür verantwortlich gemacht. Irgendwer hatte ihn wieder irgendwie ganz falsch verstanden. An Franziskus blieb nichts hängen.Das hat sich geändert. Die beispiellose Sympathiewelle, die der Papst gleich beim Amtsantritt vor genau zwei Jahren ausgelöst hat, ebbt langsam ab. Die einen erlebten ein böses Erwachen, als er Katholiken ermahnte, es „nicht wie Karnickel“ zu treiben. Für andere war eine Grenze überschritten, als er sagte, er würde jedem, der seine Mutter beleidigte, „mit einem Faustschlag“ antworten. Dann folgte, in der Generalaudienz auf dem Petersplatz vor mehreren Zehntausenden Menschen, die Plauderei über das richtige, namentlich „würdevolle“ Schlagen von Kindern (also: nicht ins Gesicht), das der Papst mit den Worten kommentierte: „Wie schön!“

    Natürlich begannen umgehend die üblichen Rückzugsgefechte, die Deutungen, Umdeutungen und Relativierungen. Die Pressesprecher des Vatikans und Bischöfe in aller Welt bemühten sich redlich, das kaum Erklärbare zu erklären, dass der Papst es also nicht „so“ gemeint habe, sondern eben ganz anders, er dachte an einen harmlosen „Klaps“, als er ausdrücklich „schlagen“ sagte, er hat vergessen, zu erwähnen, dass Erziehung ganz ohne Schläge natürlich noch besser wäre, und dergleichen mehr.

    Doch hinter vorgehaltener Hand verloren auch die treuen Apologeten des Papstes zum ersten Mal die Geduld: Musste das sein? Denkt er denn überhaupt nicht darüber nach, wie seine Worte wirken?

    Der Eigensinn des Argentiniers zeigt sich auch darin, dass der Papst über einen erheblichen Teil seiner Zeit, vor allem an den Nachmittagen, komplett selbst verfügt. Niemand verdächtigt ihn, dass er in dieser Zeit faulenzt. Aber was genau er macht, welche Telefongespräche er führt, welche E-Mails er schreibt, mit wem er gerade welche Vereinbarungen trifft - das alles bleibt unklar und führt oft zu den vielbeklagten Pannen. Mindestens ein halbes Dutzend Mal sind Äußerungen, die der Papst als privat verstanden wissen wollte, später öffentlich geworden.

    Die Empfänger von päpstlichen Briefen, Anrufen und E-Mails sind viel zu stolz, um damit nicht hausieren zu gehen. Doch bislang hat der Papst noch nicht akzeptiert, dass es für ihn kein Privatleben mehr gibt. Es ist auch schwierig, das Private vom Päpstlichen zu trennen, wenn Franziskus am Telefon einer geschiedenen Frau, der von einem Priester die Kommunion verweigert worden war, mal eben dazu rät, es doch demnächst bei einem anderen Pfarrer zu probieren.

    Zweifel über die Ziele des Papstes

    Selbst in der Kurie fällt, wenn über den Papst gesprochen wird, kein Satz so häufig wie dieser: „Hat er das wirklich gesagt?“ Man hält längst vieles für denkbar und rechnet immer mit dem Schlimmsten. Päpstliche Ausrutscher und sprachliche Missgeschicke sind von übler Nachrede und haltlosen Gerüchten immer schwerer zu trennen. Wollte der Papst allen Ernstes die Schweizergarde abschaffen, bis es ihm in langen Gesprächen gerade noch ausgeredet werden konnte? Schwer zu sagen, ob das stimmt; für möglich hält man es allemal.

    Niemand weis was dieser Papst wirklich macht und was er vorhat und so jemand ist der Chef über 2,1 Mrd Katholiken weltweit !

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    Die Wiedergeburt des Abendlandes kann nur aus der Erneuerung der Familie erwachsen. Eugen Fischer
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  2. #2
    Wetterleuchten Benutzerbild von Makkabäus
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    Standard AW: Der Lack des PApstes blättert ab !

    Wie er der Kurie die Leviten gelesen hat und von "spirituellem Alzheimer" und "Terror des Geschwätzes" sprach, war sehr amüsant.
    Die tiefsten Brunnen tragen die höchsten Wasser - Meister Eckhart

  3. #3
    Mitglied Benutzerbild von Krabat
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    Standard AW: Der Lack des PApstes blättert ab !

    Zitat Zitat von Erik der Rote Beitrag anzeigen
    ...

    [B]Der Eigensinn des Argentiniers zeigt sich auch darin, dass der Papst über einen erheblichen Teil seiner Zeit, vor allem an den Nachmittagen, komplett selbst verfügt. ...
    Um Gottes willen! Was für ein Skandal! Lernen denn die Katholiken nie?

  4. #4
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Standard AW: Der Lack des PApstes blättert ab !

    Zitat Zitat von Makkabäus Beitrag anzeigen
    Wie er der Kurie die Leviten gelesen hat und von "spirituellem Alzheimer" und "Terror des Geschwätzes" sprach, war sehr amüsant.
    Aber der FAZ-Artikel hat darin schon recht, daß erfolgreiche Mitarbeitermotivation anders aussieht. Mit seiner Gardinenpredigt hat er nur erreicht, daß er die Kurie jetzt gegen sich hat. Und als Mann an der Spitze kannst du nicht ohne Apparat regieren.

    Dieser Apparat ist ohnehin sehr selbstbewußt. Dem Betrachter könnte demnächst wieder ein altes Spiel begegnen, das von der vatikanischen Maschinerie schon seit Tausend Jahren mit höchster Geschicklichkeit aufgeführt wird. Es heißt "das Beherrschen der Beherrscher". Es funktioniert eigentlich recht einfach. Man stattet einen Menschen mit möglichst viel Macht und umgibt das Ganze dann mit möglichst viel Theatereffekten, Kostümen, Zeremonien und sonstigem Klingeling. Und dann nimmt man dem Mann, der so 24 Stunden am Tag beschäftigt ist, die Macht wieder weg und gibt sie dem bürokratischen Apparat zurück.

    Und das ist es, was ich in den kommenden Monaten und Jahren erwarte. Papst Franz hat sich und seinem Anliegen keinen Gefallen erwiesen.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  5. #5
    Bundeskanzler Björn Höcke Benutzerbild von Leseratte
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    Standard AW: Der Lack des PApstes blättert ab !

    Zitat Zitat von Erik der Rote Beitrag anzeigen
    Aber was genau er macht, welche Telefongespräche er führt, welche E-Mails er schreibt, mit wem er gerade welche Vereinbarungen trifft - das alles bleibt unklar und führt oft zu den vielbeklagten Pannen.
    Hat die NSA das denn noch nicht herausgefunden?
    Björn Höcke:

    Sie müssen sich mal Bundesjustizminister Heiko Maas angucken, als ich die Nationalflagge, dieses zentrale nationale Symbol, herausgeholt habe. Es war so, als ob man Graf Dracula ein mit Knoblauchknollen geschmücktes Kreuz in die Visage gehalten hätte!

    Leseratte gehört der Rechtsfraktion an.

  6. #6
    Mitglied Benutzerbild von Krabat
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    Standard AW: Der Lack des PApstes blättert ab !

    Zitat Zitat von Gärtner Beitrag anzeigen
    Aber der FAZ-Artikel hat darin schon recht, daß erfolgreiche Mitarbeitermotivation anders aussieht. Mit seiner Gardinenpredigt hat er nur erreicht, daß er die Kurie jetzt gegen sich hat. Und als Mann an der Spitze kannst du nicht ohne Apparat regieren.

    Dieser Apparat ist ohnehin sehr selbstbewußt. Dem Betrachter könnte demnächst wieder ein altes Spiel begegnen, das von der vatikanischen Maschinerie schon seit Tausend Jahren mit höchster Geschicklichkeit aufgeführt wird. Es heißt "das Beherrschen der Beherrscher". Es funktioniert eigentlich recht einfach. Man stattet einen Menschen mit möglichst viel Macht und umgibt das Ganze dann mit möglichst viel Theatereffekten, Kostümen, Zeremonien und sonstigem Klingeling. Und dann nimmt man dem Mann, der so 24 Stunden am Tag beschäftigt ist, die Macht wieder weg und gibt sie dem bürokratischen Apparat zurück.

    Und das ist es, was ich in den kommenden Monaten und Jahren erwarte. Papst Franz hat sich und seinem Anliegen keinen Gefallen erwiesen.
    Nehmen wir es doch ganz einfach als das was es ist: als Runterschreiberei. Es ist doch wurst was der Papst macht, oder ob er gut oder schlecht in "Mitarbeitermotivation" ist. Was soll das überhaupt heißen: Mitarbeitermotivation? Redest Du von Dr. Oettker oder von der Kirche?

    Außerdem statten wir den Papst nicht mit "Theatereffekten" aus und auch nicht mit "Klingeling", Ungläubiger.

  7. #7
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Standard AW: Der Lack des PApstes blättert ab !

    Zitat Zitat von Krabat Beitrag anzeigen
    Nehmen wir es doch ganz einfach als das was es ist: als Runterschreiberei. Es ist doch wurst was der Papst macht, oder ob er gut oder schlecht in "Mitarbeitermotivation" ist. Was soll das überhaupt heißen: Mitarbeitermotivation? Redest Du von Dr. Oettker oder von der Kirche?
    Naja, als hartzender Einzimmerbewohner hast du wohl wenig Berührung mit größeren Gruppen von Menschen. Die müssen angeleitet und motiviert werden, was glaubst du denn? Du scheinst wirklich zu meinen, man könnte Untergeben mit Beschimpfungen zu besserem Verhalten bekommen. Nun, das erklärt zumindest dein Verhalten hierzuforum.

    Außerdem statten wir den Papst nicht mit "Theatereffekten" aus und auch nicht mit "Klingeling", .
    Du warst noch nie in Rom, kennst die dortigen Verhältnisse nicht und bist auch bar jeder Kenntnis der hierzu wesentlichen kirchengeschichtlichen Fakten. Also mach den Hohlkopf ganz fest zu.

    Ungläubiger
    Was du glaubst, glaube ich nicht, das ist wohl wahr. Denn dein Glauben scheint untrennbar mit übelster Tourette-Pöbelei und einem hartnäckigen Sexualklaps verbunden zu sein. Von deiner krankhaften Mord- und Totschlags-Affinität mal ganz abgesehen.

    Insofern:

    Ungläubiger
    Wenn du dergleichen absonderst, bin ich bestätigt.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  8. #8
    Mitglied Benutzerbild von Krabat
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    Standard AW: Der Lack des PApstes blättert ab !

    Zitat Zitat von Gärtner Beitrag anzeigen
    ...hartzender Einzimmerbewohner ...Hohlkopf ...übelster Tourette-Pöbelei ... hartnäckigen Sexualklaps ...deiner krankhaften Mord- und Totschlags-Affinität ...
    Einmal widersprochen und der geht ab wie Roland Freisler, einschließlich übelster Schmutzbeleidigung.

  9. #9
    LOL
    Gast

    Standard AW: Der Lack des PApstes blättert ab !

    Zitat Zitat von Gärtner Beitrag anzeigen
    Aber der FAZ-Artikel hat darin schon recht, daß erfolgreiche Mitarbeitermotivation anders aussieht. Mit seiner Gardinenpredigt hat er nur erreicht, daß er die Kurie jetzt gegen sich hat. Und als Mann an der Spitze kannst du nicht ohne Apparat regieren.

    Dieser Apparat ist ohnehin sehr selbstbewußt. Dem Betrachter könnte demnächst wieder ein altes Spiel begegnen, das von der vatikanischen Maschinerie schon seit Tausend Jahren mit höchster Geschicklichkeit aufgeführt wird. Es heißt "das Beherrschen der Beherrscher". Es funktioniert eigentlich recht einfach. Man stattet einen Menschen mit möglichst viel Macht und umgibt das Ganze dann mit möglichst viel Theatereffekten, Kostümen, Zeremonien und sonstigem Klingeling. Und dann nimmt man dem Mann, der so 24 Stunden am Tag beschäftigt ist, die Macht wieder weg und gibt sie dem bürokratischen Apparat zurück.

    Und das ist es, was ich in den kommenden Monaten und Jahren erwarte. Papst Franz hat sich und seinem Anliegen keinen Gefallen erwiesen.
    Ich glaube kaum das solches Theater-Klingeling ausgerechnet mit diesem Papst zu machen ist...

  10. #10
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Standard AW: Der Lack des PApstes blättert ab !

    Zitat Zitat von Krabat Beitrag anzeigen
    Einmal widersprochen und der geht ab wie Roland Freisler, einschließlich übelster Schmutzbeleidigung.
    Nein. In deinem Falle ausnahmslos die traurige Wahrheit.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

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