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KZ sind ja leider außer Betrieb" - Akif Pirinçci ist ein PR-Problem für Pegida
Pegida wächst und radikalisiert sich. Der umstrittene Auftritt des Schriftstellers Akif Pirinçci geht vielen Demonstranten jedoch zu weit. Schuld sind vor allem zwei Sätze....
Bei einem Konzert würde man von einer Hauptband sprechen, vor der Demo zum ersten Pegida-Geburtstag wird Akif Pirinçci als Stargast angekündigt. Mit großem Applaus begrüßen die Pegida-Anhänger den deutsch-türkischen Schriftsteller am Montag auf dem Dresdner Theaterplatz. Der 56-Jährige hat keine vier Minuten gesprochen, da sagt er über den Umgang deutscher Politiker mit der Flüchtlingskrise: "Offenkundig scheint man bei der Macht die Angst und den Respekt vor dem eigenen Volk so restlos abgelegt zu haben, dass man ihm schulterzuckend die Ausreise empfehlen kann, wenn er gefälligst nicht pariert", sagt Pirinçci und legt gleich nach: "Es gäbe natürlich noch andere Alternativen, aber die KZ sind ja leider außer Betrieb." Einige jubeln. Pirinçci spricht noch 20 Minuten weiter, über die grüne "Kinderfickerpartei", eine "Moslemmüllhalde und "Moslemfritzen mit Talibanbart".
Staatsanwaltschaft ermittelt
Bekannt wurde Pirinçci 1989 durch den Roman "Felidae", in dem eine Katze einen Detektiv spielt. Ein populärer Vertreter der Neuen Rechten wurde er erst in den vergangenen Jahren. In seinem Aufsatz "Das Schlachten hat begonnen" warnte Pirinçci 2013 vor Muslimen, die mordend durch Deutschland ziehen und deutsche Frauen vergewaltigen. In seinem Buch "Deutschland von Sinnen" kritisiert er 2014 die vermeintlichen Privilegien von Homosexuellen, Migranten und Frauen. Der Medienjournalist Stefan Niggemeier beschrieb ihn daraufhin so: Pirinçci veröffentliche "wortgewordene Hassausbrüche; Texte für Leute, denen verbale Auseinandersetzungen, die nicht einer besinnungslosen blutigen Straßenschlacht gleichen, zu intellektuell sind".
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