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Thema: Deutsche Diplomatie und Wehrmacht gegen Hitler? (5.11.1937 Hossbach-Zeugnis)

  1. #21
    Freigeist Benutzerbild von Nereus
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    Standard AW: Deutsche Diplomatie und Wehrmacht gegen Hitler? (5.11.1937 Hossbach-Zeugnis)

    Zitat Zitat von htc Beitrag anzeigen
    ist doch völlig verrückt. du bist ein staatsmann und hast geheimste kriegspläne geäussert vor der staatsspitze, jemand macht heimlich eine aufzeichnung und als antwort kommt man habe keine zeit diese zu lesen?

    je mehr man drüber nachdenkt um so skuriller wird es.
    Ist nicht verwunderlich. Dazu noch einmal unter dem Stichwort Reichwehr sich schlau machen.
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    Hitler war gewählter Kanzler und bestimmte die Politik. Das war er nur mit Hilfe der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) unter Hugenbergs geworden, hinter denen die Reichswehr stand.
    Hitler war nur mit diktatorischen Vollmachen durch das Ermächtigungsgesetz ausgestattet worden, um die Ordnung im Reich, sprich die Kommunisten und anarchistischen SA-Fußtruppen, auszuschalten. Durch eine erstarkte Wehrmacht und erhöhte Rüstung, sollte den Versailler Mächten Paroli geboten und die Bestimmungen aus dem Schandvertrag aufgehoben werden. Mehr nicht. Um Hitler unter Kontrolle zu haben, war der Verbindungsmann zwischen Reichswehr / DNVP und der Reichskanzlei, Hossbach – ein Reichswehrmann aus der Führungsriege der Reichswehr -, als Adjudant (Reichwehrvertreter) bei Hitler installiert worden. Hossbach berichtete nun alles, was von Hitler geplant wurde seinen Vorgesetzten, der aufpassenden Reichswehr um Blomberg, Fritsch und Beck, die sich als Hüter des Reichs verstanden. Die Reichswehrführung war gegen eine handstreichartige Besetzung der Tschechoslowakei und des Sudetenlandes, weil sie, wegen nicht mit genügender Kräfte, die kriegerische Gegenwehr Englands und Frankreichs befürchteten, was nach ihrer Meinung zur Katastrophe für das Reich führen mußte.

    Sie konnten ja nicht ahnen, daß Hitler durch seine Englandfreunde und die britischen Diplomaten grünes Licht bekommen hatte, um den langgeplanten Angriff auf die Sowjetunion vorzubereiten. Dazu mußten erst noch die Rüstungsschmieden von Schneider Creusot in Österreich, der Tschechei, in Frankreich, Belgien, Polen, Ungarn und Jugoslawien unter die Regie der Kriegsplaner gebracht werden, was nur mittels „Anschluß” oder durch „Blitzkrieg” gegen diese Länder geschehen konnte.

    Das »Projekt Hitler« hatte den Plan auszuführen und die Sowjetunion anzugreifen. Das katholische Polen hatte durch seine führenden Finanzmänner und Banken das Weltwirtschaftsmanifest von 1926/27 mit unterschrieben, welches die Neuordnung Russlands vorsah. Seine Aufgabe war es daher, mit Provokationen und Übergriffen 1939 eine Kriegsstimmung unter der deutschen Bevölkerung erzeugen zu helfen, um einen Krieg - „wegen Danzig und der Korridorfrage” - der Hitler-Regierung zu ermöglichen und dieser für ihre Wehrmacht eine direkte Aufmarschgrenze zur Sowjetunion zu verschaffen. Polen hatte durch seine scheinbare Nichtbeteiligung am „Kreuzzug gegen den Kommunismus”, dessen Vorbereitungen zu tarnen und sich als Durchmarschland gegen den „Antichristen in Moskau” zu opfern („ans Kreuz schlagen zu lassen”). Dafür durften die Polen, wie auch die katholischen Franzosen und Tschechen, in den Fabriken des französischen Rüstungskonzern Schneider-Creuzot (der mit dem britschen Rüstungskonzern Vickes verbunden war) für den „Kreuzzug” arbeiten.

    1936
    (aus: v. Oertzen, „Die Menschheit in Ketten – Kräfte und Mächte im Dunkeln – Ölkonzerne, Gummimonopol, internationale Rüstungsindustrie”, Oldenburg 1936.)

    Als am 5.11.1937 Hitler und Göring die Reichwehrführung für den Anschluß Österreichs und die Annektion der Tschechoslowakei gewinnen wollten und in einer weiteren Ausführung Hitler seine Ostlandziele offenbarte, widersetzte sich die Reichswehr-Heeresführung und der Reichswehrminister Blomberg heftig, zumal die Schwarze Reichswehr in freundschaftlichem Kontakt mit der sowjetischen Militärspitze gestanden hatte. Darauf dokumentierte Hossbach dieses historisch wichtige Treffen und schlug Alarm, in dem er alle Beteiligten von seinem Dokument wissen ließ und er zur Bestätigung für die Richtigkeit des Vortrages ihre Unterschrift erhalten wollte. Im Wissen um die Brisanz, lehnten alle Beteilgten ab. Das Papier wurde Blomberg übergeben, der es im Wehrmachtsarchiv verschwinden ließ. Der nichtanwesenden Generalstabschef Beck wurde von Hossbach eingeweiht. Der plante darauf, Hitler verhaften und absetzen zu zu lassen, wenn er der Wehrmacht Befehle zur militärischen Besetzung des Sudtenlandes geben würde. Da aber der nichteingeweihte Beck den Bank- und Wirtschaftsmanager Schacht mit in die Putschabsicht eingeweiht hatte, jenen Schacht, der ja im Interesse der Weltwirtschaftspläne den Hitler an die Macht gebracht hatte mit seiner Eingabe von 1932 bei Hindenburg, verständigte dieser sofort heimlich, über seine Logenkontakte, seinen Freund M. Norman vom der Bank von England, der die britische Diplomatie darauf beauftragte das „friedensförderliche Münchner-Abkommen” zu inszenieren. So bekamen die Reichswehrputschisten keine Gelegenheit Hitler abzusetzen.

    Da aber Hitler am 5.11.1937 gesehen hatte, daß mit der gegenwärtigen Reichwehrführung seine und seiner Hintermänner Pläne nicht zu verwirklichen waren, ließ er sie durch ein geheimdienstliches Intrigenspiel seiner Gestapogetreuen, um Himmler und Heydrich, entfernen und durch hörige Versallen ersetzen. Auch Hossbach, der Partei für Blomberg und Fritsch in der Schmuddelaffäre ergriffen und Fritschs Rehabilitation geforderte hatte, wurde abgesetzt.
    Gehöre zu den Scharen, die zwischen Maas und Memel, Etsch und Belt, immer schon hier waren!

  2. #22
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    Standard AW: Deutsche Diplomatie und Wehrmacht gegen Hitler? (5.11.1937 Hossbach-Zeugnis)

    Zitat Zitat von Nereus Beitrag anzeigen
    Ist nicht verwunderlich. Dazu noch einmal unter dem Stichwort Reichwehr sich schlau machen.
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    Hitler war gewählter Kanzler und bestimmte die Politik. Das war er nur mit Hilfe der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) unter Hugenbergs geworden, hinter denen die Reichswehr stand.
    Hitler war nur mit diktatorischen Vollmachen durch das Ermächtigungsgesetz ausgestattet worden, um die Ordnung im Reich, sprich die Kommunisten und anarchistischen SA-Fußtruppen, auszuschalten. Durch eine erstarkte Wehrmacht und erhöhte Rüstung, sollte den Versailler Mächten Paroli geboten und die Bestimmungen aus dem Schandvertrag aufgehoben werden. Mehr nicht. Um Hitler unter Kontrolle zu haben, war der Verbindungsmann zwischen Reichswehr / DNVP und der Reichskanzlei, Hossbach – ein Reichswehrmann aus der Führungsriege der Reichswehr -, als Adjudant (Reichwehrvertreter) bei Hitler installiert worden. Hossbach berichtete nun alles, was von Hitler geplant wurde seinen Vorgesetzten, der aufpassenden Reichswehr um Blomberg, Fritsch und Beck, die sich als Hüter des Reichs verstanden. Die Reichswehrführung war gegen eine handstreichartige Besetzung der Tschechoslowakei und des Sudetenlandes, weil sie, wegen nicht mit genügender Kräfte, die kriegerische Gegenwehr Englands und Frankreichs befürchteten, was nach ihrer Meinung zur Katastrophe für das Reich führen mußte.

    Sie konnten ja nicht ahnen, daß Hitler durch seine Englandfreunde und die britischen Diplomaten grünes Licht bekommen hatte, um den langgeplanten Angriff auf die Sowjetunion vorzubereiten. Dazu mußten erst noch die Rüstungsschmieden von Schneider Creusot in Österreich, der Tschechei, in Frankreich, Belgien, Polen, Ungarn und Jugoslawien unter die Regie der Kriegsplaner gebracht werden, was nur mittels „Anschluß” oder durch „Blitzkrieg” gegen diese Länder geschehen konnte.

    Das »Projekt Hitler« hatte den Plan auszuführen und die Sowjetunion anzugreifen. Das katholische Polen hatte durch seine führenden Finanzmänner und Banken das Weltwirtschaftsmanifest von 1926/27 mit unterschrieben, welches die Neuordnung Russlands vorsah. Seine Aufgabe war es daher, mit Provokationen und Übergriffen 1939 eine Kriegsstimmung unter der deutschen Bevölkerung erzeugen zu helfen, um einen Krieg - „wegen Danzig und der Korridorfrage” - der Hitler-Regierung zu ermöglichen und dieser für ihre Wehrmacht eine direkte Aufmarschgrenze zur Sowjetunion zu verschaffen. Polen hatte durch seine scheinbare Nichtbeteiligung am „Kreuzzug gegen den Kommunismus”, dessen Vorbereitungen zu tarnen und sich als Durchmarschland gegen den „Antichristen in Moskau” zu opfern („ans Kreuz schlagen zu lassen”). Dafür durften die Polen, wie auch die katholischen Franzosen und Tschechen, in den Fabriken des französischen Rüstungskonzern Schneider-Creuzot (der mit dem britschen Rüstungskonzern Vickes verbunden war) für den „Kreuzzug” arbeiten.

    1936
    (aus: v. Oertzen, „Die Menschheit in Ketten – Kräfte und Mächte im Dunkeln – Ölkonzerne, Gummimonopol, internationale Rüstungsindustrie”, Oldenburg 1936.)

    Als am 5.11.1937 Hitler und Göring die Reichwehrführung für den Anschluß Österreichs und die Annektion der Tschechoslowakei gewinnen wollten und in einer weiteren Ausführung Hitler seine Ostlandziele offenbarte, widersetzte sich die Reichswehr-Heeresführung und der Reichswehrminister Blomberg heftig, zumal die Schwarze Reichswehr in freundschaftlichem Kontakt mit der sowjetischen Militärspitze gestanden hatte. Darauf dokumentierte Hossbach dieses historisch wichtige Treffen und schlug Alarm, in dem er alle Beteiligten von seinem Dokument wissen ließ und er zur Bestätigung für die Richtigkeit des Vortrages ihre Unterschrift erhalten wollte. Im Wissen um die Brisanz, lehnten alle Beteilgten ab. Das Papier wurde Blomberg übergeben, der es im Wehrmachtsarchiv verschwinden ließ. Der nichtanwesenden Generalstabschef Beck wurde von Hossbach eingeweiht. Der plante darauf, Hitler verhaften und absetzen zu zu lassen, wenn er der Wehrmacht Befehle zur militärischen Besetzung des Sudtenlandes geben würde. Da aber der nichteingeweihte Beck den Bank- und Wirtschaftsmanager Schacht mit in die Putschabsicht eingeweiht hatte, jenen Schacht, der ja im Interesse der Weltwirtschaftspläne den Hitler an die Macht gebracht hatte mit seiner Eingabe von 1932 bei Hindenburg, verständigte dieser sofort heimlich, über seine Logenkontakte, seinen Freund M. Norman vom der Bank von England, der die britische Diplomatie darauf beauftragte das „friedensförderliche Münchner-Abkommen” zu inszenieren. So bekamen die Reichswehrputschisten keine Gelegenheit Hitler abzusetzen.

    Da aber Hitler am 5.11.1937 gesehen hatte, daß mit der gegenwärtigen Reichwehrführung seine und seiner Hintermänner Pläne nicht zu verwirklichen waren, ließ er sie durch ein geheimdienstliches Intrigenspiel seiner Gestapogetreuen, um Himmler und Heydrich, entfernen und durch hörige Versallen ersetzen. Auch Hossbach, der Partei für Blomberg und Fritsch in der Schmuddelaffäre ergriffen und Fritschs Rehabilitation geforderte hatte, wurde abgesetzt.
    Im Großen und Ganzen keine Einwände. Mir fehlt allerdings immer noch der richtige LINK zu deiner Behauptung, >>>
    Sie konnten ja nicht ahnen, daß Hitler durch seine Englandfreunde und die britischen Diplomaten grünes Licht bekommen hatte, um den langgeplanten Angriff auf die Sowjetunion vorzubereiten
    . Darauf gibt es Hinweise (Sterling), aber ich habe bisher nirgends etwas Konkretes gefunden, wer diese Hitlerschen Englandfreunde und britischen Diplomanten waren, bzw wann sie Hitler was sagten oder wissen ließen usw. Vielfach wird Hitler als "Running Mate der Engländer" und "British Agent" bezeichnet, aber ich sehe da immer nur Behauptungen/Vermutungen, nie etwas Handfestes. Hast du hierzu etwas?

  3. #23
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    Standard AW: Deutsche Diplomatie und Wehrmacht gegen Hitler? (5.11.1937 Hossbach-Zeugnis)

    Zitat Zitat von RUMPEL Beitrag anzeigen
    ....Darauf gibt es Hinweise (Sterling), aber ich habe bisher nirgends etwas Konkretes gefunden, wer diese Hitlerschen Englandfreunde und britischen Diplomanten waren, bzw wann sie Hitler was sagten oder wissen ließen usw. Vielfach wird Hitler als "Running Mate der Engländer" und "British Agent" bezeichnet, aber ich sehe da immer nur Behauptungen/Vermutungen, nie etwas Handfestes. Hast du hierzu etwas?
    R.I.I.A. / Clivenden Set
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    Cliveden Set
    Samuel Hoare (MI-6)
    u.a.
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    Anglo-German Fellowship (engl.)
    Montagu Norman (Bank von England)
    u.a.
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    Anglo-German Fellowship (deutsch)
    Lord Londonderry am 25. Februar 1936 an Hermann Göring:
    „Großbritannien müsse gemeinsam mit Deutschland dem Bolschewismus entgegentreten, denn diese Lehre werde, „wenn sie Erfolg hat, eine weltweite Katastrophe von einem Ausmaß herbeiführen […] das sich keiner vorstellen kann“
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    Deutsch-Englische Gesellschaft
    Karl Haushofer (Vorstandsmitglied)
    Fritz Rechberg (Deutschen Kalisyndikats, Hoffmann-Plan gegen Sowjetunion)
    u.a.
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    DOCUMENT 003-PS ' BRIEF "REPORT ON THE ACTIVITIES" OF THE OFFICE OF FOREIGN AFFAIRS OF THE NSDAP, OCTOBER 1935 (EXHIBIT USA-603)
    -
    BESCHREIBUNG DER HIER ZUGRUNDEGELEGTEN URK: r iiber Uh (Blei): Okt. 1935

    Kurzer Tatigkeitsbericht des Aussenpolitischen Amtes der N.S.D.A.P.
    Die Aufgabe des Aussenpolitischen Amtes der NSDAP konnte von vornherein nicht eine Kopie des Aufbaues des Auswartigen Amtes sein, sondern begrenzte sich in ganz bestimmter Weise. Aus.... weiter auf Seite 24 ENGLAND
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    Dort:
    »Unser englische Mittelsmann R. (William de Ropp) in Berlin....«
    »Hier war es in erster Linie Geschwaderchef W. (Winterbotham) , Mitglied des Fliegergeneralstabs, der von dem Bewusstsein durchdrungen war, dass Deutschland und England gemeinsam zusamrnen gehen mussten in der Abwehr der bolschewistischen Gefahr...« (Flieger Heß / Duke Hamilton!)
    »Die unter der Kontrolle des Fliegergeneralstabes erscheinende englische Zeitschrift "The Aeroplane" ist immer in scharfster Weise gegen den Bolschewismus angegangen...«

    Der Kriegsplan von „The Aeroplane“ in Haushofer und Hesses „Zeitschrift für Geopolitik“:
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    Außenpolitisches Amt der NSDAP
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    William de Ropp
    »he served in the Royal Flying Corps under the command of F. W. Winterbotham. In the 1920s, Ropp went to Berlin as a representative of the Bristol Aircraft Company and became an associate of Alfred Rosenberg«
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    F. W. Winterbotham
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    siehe auch:
    Hitler's British Handler
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  4. #24
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    Standard AW: Deutsche Diplomatie und Wehrmacht gegen Hitler? (5.11.1937 Hossbach-Zeugnis)

    1972

    Doppelagent an der Spitze (S. 74)

    Großbritannien blieb nicht ganz so unbelästigt, wie man aufgrund von Hitlers Verbot und Canaris' Zusicherung hätte glauben können. Seit 1933 konkurrierten verschiedene nationalsozialistische Organisationen mit dem Auswärtigen Amt und der Abwehr. Sie überschwemmten London mit ihren Abgesandten, deren eingeschworenes Ziel es war, die Briten auf Hitlers Seite hinüberzuziehen. Während die meisten dieser Emissäre offen als Propagandisten auftraten, operierten viele auch getarnt als Sammler von vertraulichen politischen und militärischen Informationen.
    Alfred Rosenberg, der Mythologe des Nationalsozialismus, versuchte sich durch sein eigenes Außenpolitisches Amt auf dem Gebiet der Diplomatie. In England agierte er durch einen ehemaligen Marineleutnant namens A. D. Obermüller und einen Baron William de Ropp, einen weltgewandten politischen Abenteurer.

    Durch diese eifrigen Abgesandten gewannen die Deutschen Hunderte von Anhängern auf den britischen Inseln. Viele waren prominente Persönlichkeiten, die aufgrund ihres haßerfüllten Argwohns gegenüber Juden und ihrer Kommunistenfurcht mit den Nationalsozialisten sympathisierten. Sie waren in verschiedenen, dem Anschein nach respektablen Organisationen zusammengeschlossen wie der Anglo-German Fellowship und The Link ([Links nur für registrierte Nutzer] ), oder sie kamen in so angesehenen Häusern wie dem der Lady Astor zusammen.
    dt. [Links nur für registrierte Nutzer] ;
    eng.! [Links nur für registrierte Nutzer] ;
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    Die wie Pilze aufschießenden faschistischen Parteien und Klubs von Rechtsextremisten, die sich im Ruhm von Mussolini und Hitler sonnten, zogen politische Abenteurer an, überraschenderweise aber auch so angesehene Männer und Frauen wie Major General J. F. C. Fuller, Admiral Sir Barry Domeile, Vice Admiral R. St. P. Party und Vice Admiral G. B. Powell, die Viscountess Downe und Lady Pearson, Sir Lionel Haworth, einen früheren Beamten des Indischen Dienstes, Ralph Gladwyn Jebb, Brigadier R. G. D. Blakeney und den 12.th Duke of Bedford.

    Die Nationalsozialisten unterwanderten die Organisationen Fellowship und The Link durch Geheimagenten, die versuchten, diese Vereinigungen zu Propagandastellen und Nachrichtenquellen umzuwandeln. Rosenberg behauptete, seine Organisation hätte Kontakte zu Schlüsselfiguren des Establishments, darunter zu einem Captain Fyans, in Rosenbergs Akten als Adjutant des Duke of Connaught bezeichnet, einem Colonel MacCaw, von dem es heißt, er sei dem Anschein nach ein Privatmann, de facto jedoch ein vertraulicher Berater des Kriegsministeriums, zu einem Mann namens Badlow, der als der Privatsekretär des früheren Premierministers Ramsay MacDonald hingestellt wurde, und zu jemandem, den man mit der für Rosenberg typischen Ignoranz des britischen Protokolls Sir Cunningham nannte.
    Rosenberg war baltischer Abstammung. Er glaubte, er sähe wie ein Engländer aus und versuchte den Eindruck dadurch zu verstärken, daß er Anzüge aus der Saville Row und den unentbehrlichen, fest zusammengerollten Regenschirm trug; er bildete sich ein, ein besonderer Experte für die Briten zu sein. Er war jedoch völlig von dem Rat de Ropps abhängig, und der Baron, bluffte ihn ebenso oft wie er ihm sachlich korrektes Material lieferte.
    Baron William S. (»Bill«) de Ropp war einer der mysteriösesten und einflußreichsten Geheimagenten in einer Zeit, in deren politischen Unterströmungen Charaktere seiner Art gediehen. Er war ein großer, schlanker, blauäugiger »arischer Typ« und wurde 1877 in Litauen als Sohn eines verarmten baltischen Grundbesitzers geboren. In Deutschland aufgewachsen zog er 1910 nach England. Nach seiner fünf Jahre später erfolgten Naturalisierung wurde er Offizier im Wilshire Regiment, wurde dann ins Royal Flying Corps versetzt, wo er als Ballonbeobachter und Verhöhroffizier für deutsche Kriegsgefangene eingesetzt wurde. Mit Rosenberg kam er durch eine Reihe alter Bekannter in Deutschland in Verbindung. Zu seinen Freunden gehörte der prominente nationalsozialistische Journalist Arno Schickedanz, ein Balte wie er selbst, der für den Völkischen Beobachter arbeitete, dessen Chefredakteur Rosenberg war. Schickedanz stellte den ersten Kontakt zwischen de Ropp und Rosenberg auf eine sehr flüchtige Weise her - im Restaurant des Anhalter Bahnhofs, wo Rosenberg auf den Zug nach München wartete. Aus dieser offensichtlich sehr oberflächlichen Begegnung ergab sich dann de Ropps erstaunliches Eindringen in die höchsten Kreise der Nationalsozialisten.

    Der Baron und seine bezaubernde englische Frau Jimmy zogen nach Berlin in eine elegante Wohnung am Kurfürstendamm, wo sie für ihre Gastfreundschaft berühmt wurden. Es dauerte nicht lange, bis sie sich in der Spitze der nationalsozialistischen Gesellschaft eingenistet hatten. Rosenberg stellte sie Hitler vor, der sofort eine Zuneigung zu dem verbindlichen, gut informierten Balten aus London faßte. Hitler, der ihn als seinen vertraulichen Berater in britischen Fragen heranzog, umriß ihm seine grandiosen
    Pläne und vertraute ihm sogar einige seiner Absichten an, ein Vertrauen, daß kein anderer Ausländer in diesem Umfang genoß. Baron de Ropp wurde Hitlers Hauptagent für die deutsch-englische Annäherung. Er trat als Hitlers Sprachrohr gegenüber einflußreichen Engländern auf, die Hitler erreichen und für sich gewinnen wollte. Er brachte viele seiner prominenten Freunde nach Deutschland, so zum Beispiel verschiedene Peers, wie er sich rühmte, zwei Generäle, einen Admiral, eine Anzahl Journalisten und einen Geistlichen.
    Innerhalb kurzer Zeit hatte sich Bill de Ropp als Rosenbergs englischer Agent mit direkten Verbindungen nach Whitehall und den Buckingham Palace auf der einen und Hitler auf der anderen Seite fest eingewurzelt. War er ein Doppelagent? Die einzige Person in der Wilhelmstraße, die ihn eines solchen Doppelspiels je verdächtigte und Hitler vor ihm warnte, war der exzentrische Putzi Hanfstaengl. Als Bill durch Rosenberg von Hanfstaengls Intrige erfuhr, schob er diesen als den »allgemein bekannten Narren« beiseite und bewahrte sich Hitlers Vertrauen.

    Während dieser Jahre, in denen viele Engländer mit den Nationalsozialisten verkehrten, war es für de Ropp nicht schwierig, seine Freunde und Bekannten in England um vertrauliche Informationen anzuzapfen und Gefälligkeiten von ihnen zugunsten seiner deutschen Auftraggeber zu erhalten. Dieses ungewöhnliche Verhältnis überdauerte sogar den Kriegsausbruch, als Baron de Ropp in die Schweiz übersiedelte, um seine »Operationen« von neutralem Boden aus fortzusetzen. Mehrmals während des Krieges wurde er von Hitler zu Beratungen nach Berlin berufen.
    In Alfred Rosenbergs geheimen Papieren fand ich interessante Unterlagen für sein ehrgeizigstes Unternehmen - den Versuch, hinter dem Rücken des britischen Außenministeriums eine enge Zusammenarbeit zwischen der Royal Air Force und der damals noch illegalen Luftwaffe zu arrangieren. Das von Baron de Ropp eingeleitete Komplott wuchs ihm aber bald über den Kopf und wurde schließlich von Rosenberg übernommen.
    Auf der Suche nach einem geeigneten Gebiet für de Ropp, hatte Leutnant Obermüller entdeckt, daß der Generalstab der Luftwaffe in den aufstrebenden Militärkreisen der interessierteste Abnehmer für Geheiminformationen aus England war. Er unterrichtete de Ropp, ihn in den Kreis einzugliedern und die Informationen zu sammeln, die die Luftwaffe wünschte, aber dem Anschein nach durch keinen der regulären Nachrichtendienste erhalten konnte. Als Staatssekretär Erhard Milch vom deutschen Luftfahrtministerium, der organisatorische Genius der geheimen Luftwaffe, Interesse für das Projekt bekundete, vermittelte de Ropp eine Verbindung zu einem seiner Bekannten, einem Offizier der RAF im Ruhestand, den er »Major W.« nannte und der noch Verbindungen zum Stab der RAF zu unterhalten schien. Dieser Bekannte war Squadron Leader Frederick William Winterbotham, eine mysteriöse Erscheinung in den Klubs um die St. James' Street.

    Freddy Winterbotham, Jahrgang 2899, war, wie er es nannte, »unter normalen Verhältnissen in einem schönen Teil der Cottswolds aufgewachsen«, wo er »reiten und jagen, schießen und fischen, Kricket und Golf spielen lernte«. Im Alter von siebzehn Jahren, nach einer Weltreise (in deren Verlauf er ein Anhänger der Chicago White Sex wurde), trat er bei der Royal Gloucestershire Nussars Yeomanry ein und ging dann zum Royal Flying Corps über. Seine Laufbahn als Flieger im Ersten Weltkrieg kam zu einem abrupten Ende, als er im Juli 1917 über den deutschen Linien abgeschossen wurde und die nächsten achtzehn Monate in einem deutschen Kriegsgefangenenlager verbringen mußte.

    Nach dem Krieg ging er mit einem juristischen Diplom in Oxford in die Landwirtschaft und züchtete bis 1929 Schweine, als die Depression ihn zwang, nach anderer Arbeit zu suchen. Er fand sie in der RAF, wo er »Sonderbeauftragter« im Luftstab wurde und unter Group Captain K. C. Buss arbeitete. Da Buss der Nachrichtenchef war, nahm Bill de Ropp an, sein Freund Freddy sei in irgendeiner Weise mit einer Geheimtätigkeit betraut. Das war er auch. Er war von Admiral Hugh Sinclair als Leiter der Luftnachrichten des Secret Intelligence Service eingestellt worden und sollte ferner Verbindungsoffizier zur Nachrichtenabteilung des Luftstabes sein. »Es war eine vorzügliche Tarnung«, sagte Winterbotham zu mir, als ich ihn im Sommer 1971 auf seiner Farm in Devonshire aufsuchte. »Ich wurde in der Air Force als Mitglied des Luftstabes geführt. Ich hatte ein kleines Büro im Luftfahrtministerium im Adastral House, das hauptsächlich von den Aktenschränken anderer Leute gefüllt wurde, und ich wurde dort oft gesehen.«

    Fortsetzung folgt.
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  5. #25
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    1972

    Teil II

    Genau genommen war die Verbindung Winterbotham-de Ropp kein Zufall. Dem Squadron Leader war die Annäherung seines Freundes willkommen. Er hoffte auf eine Möglichkeit, sich die Deutschen zu verpflichten und auf diese Weise so viele Informationen wie möglich über die Geheimnisse der neuen Luftwaffe zu erhalten. Unter diesen Umständen stieß de Ropp auf keine besonderen Schwierigkeiten. Winterbotham gab sich die größte Mühe, mit den großen Zielen des Dritten Reichs zu sympathisieren. Er sprach sich für die Wiederaufrüstung in der Luft als ausgleichenden Faktor in den von den französischen und sowjetischen Streitkräften beherrschten Machtverhältnissen in Europa aus. Diese Verbindung erschien von Anfang an so vielversprechend, daß Leutnant Obermüller in aller Eile nach London reiste, Bim Ropps interessanten Freund zu treffen und ferner Squadron Leader Archibald R. Boyle von den Luftnachrichten zu begegnen, mit dem Winterbotham ihn bekannt machte.
    Kurz darauf war Winterbothams Jahresurlaub fällig, und er nahm Obermüllers Einladung an, diesen Urlaub in Deutschland zu verbringen. Er traf am 27. Februar 1934 in Berlin ein und wurde von Rosenberg ins Schlepptau genommen, der ihn triumphierend Milch, Generalmajor von Reichenau, dem pro-nationalsozialistischen Organisator der Reichswehr, vorstellte und Bruno Loerzer, einem Jagdflieger-As aus dem Ersten Weltkrieg, der jetzt den Deutschen Luftsportverband leitete, eine der Tarnorganisationen der noch »Schwarzen Luftwaffe«. Er kam auch mit Rudolf Heß und - als Höhepunkt dieses Urlaubs - mit Hitler selbst zusammen, dem er, wie Rosenberg in seinem Tagebuch vermerkt, die Grüße britischer Flieger brachte. Das war keine inhaltsleere Geste, denn das Air Ministry hatte sowohl unter Lord Londonderry als auch unter Lord Swinton eine Zeitlang die Befürworter einer Appeasementpolitik in Großbritannien angeführt. Die Luftfahrtpolitiker traten für eine Verständigung mit der nationalsozialistischen Regierung ein.

    Die Briten suchten die »Verständigung« um den Preis der Duldung dessen, was sie als das nicht wieder rückgängig zu machende Wachstum der deutschen Luftmacht erkannten. Sie waren alarmiert und hofften, daß irgendein Arrangement mit den Deutschen den für England gefährlichen Trend dieser Entwicklung entschärfen würde.

    Am 6. März 1934 nach einem sehr erfolgreichen Aufenthalt, kehrte Winterbotham nach London zurück, begleitet von Loerzer, den er in britischen Luftfahrtkreisen - sowohl beim Ministerium als auch in der Industrie - einführen sollte. Nach seiner Rückkehr nach Berlin berichtete Loerzer Rosenberg, daß Winterbotham dem englischen Luftstab über seine Beobachtungen in Deutschland einen begeisterten Bericht geliefert hätte. Er hatte Loerzer mit einem gewissen Captain Kenneth Bartlett bekanntgemacht, dem Leiter der Außenhandelsabteilung der Bristol Aircraft Company, der sein Interesse, mit der illegalen deutschen Luftwaffe Geschäfte unter dem Ladentisch abzuschließen, ausgesprochen hatte.*
    *) Das war nicht so ungewöhnlich, wie es den Anschein haben mag. Selbst als die Abrüstungsklauseln des Versadler Vertrags noch in Kraft waren, boten britische Rüstungsbetriebe ihre Waren in Deutschland zum Kauf an, einschließlich solcher Waffen, die durch den Friedensvertrag ausdrücklich verboten waren.
    Baron de Ropp verkehrte weiter mit Squadron Leader Winterbotham, um die Durchdringung des Air Ministry zu vertiefen. »Der Kampf um England wird forgesetzt«, schrieb Rosenberg am 11. Juli 1934 in sein Tagebuch, wo er verzeichnete, daß sein Mann Obermüller wieder in London gewesen, von Winterbotham betreut worden war und sehr produktive Gespräche mit dem Luftfahrtminister Lord Londonderry und Major Boyle vom Nachrichtenstab geführt hatte.
    Leutnant Obermüller kehrte von dieser Reise mit einem sehr verlockenden Vorschlag zurück. Pro-deutsche Kreise im britischen Luftministerium, berichtete er Rosenberg, bemühten sich darum, daß Winterbotham in Bergyin als Luftfahrtattache eingesetzt würde. Er sollte den Group Captain Francis Percival Don ersetzen, der, wie Obermüller sagte, nicht die geringste Ahnung davon hätte, was vorgehe und überdies dem britischen Luftstab sehr ablehnend eingestellte Berichte schicke.

    Winterbothams Ernennung wurde in London vereitelt. Er konnte seinen deutschen Freunden jedoch versichern, daß ein neuer Mann nach Berlin geschickt werden würde, dem die Deutschen vertrauen und überall herumführen könnten. Als Gegenleistung würde er gleichartige Rundfahrten in England für den deutschen Luftfahrtattache arrangieren. Group Captain Don wurde abberufen und Flight Lieutenant William Edwin Coope, ein sehr junger Offizier für eine so große Aufgabe, als amtierender Luftwaffenattache entsandt.*

    *) 1939 erfuhr die Stellung eine weitere Anhebung durch die Ernennung von Group Captain John Lyne Vachel, einem vielseitigen Luftfahrtexperten und scharfen Beobachter.
    Die Luftwaffe, die sehr an einer Verständigung mit der RAF interessiert war, ging auf den Handel mit Winterbotham ein. Um alles zu vermeiden, was diese unschätzbare Verbindung beeinträchtigen oder gefährden könnte, und um diese Bemühungen selbst vor Generalmajor Wenninger, dem deutschen Luftwaffenattache in London geheimzuhalten, wurde in die Botschaft in London in einer zivilen Stellung mit diplomatischer Eigenschaft ein weiterer Offizier eingebaut. Er sollte als unmittelbarer Verbindungsmann zwischen Winterbotham auf der einen Seite und Major Josef (»Beppo«) Schmid, dem Ic im Luftwaffenführungsstab, auf der anderen Seite dienen. Rosenberg wurde gesagt, eine solche direkte Verbindung sei wünschenswert, um den Nachrichtenweg abzukürzen. Tatsächlich wurde der Offizier nach London geschickt, um Rosenbergs Amateure zu umgehen, die dazu neigten, das Manöver mit Winterbotham übermäßig zu dramatisieren.

    Im September kam Captain Bartlett von der Bristol Aircraft Company mit einem Empfehlungsschreiben von Winterbotham nach Berlin, um die Möglichkeit von Verkäufen an die Luftwaffe zu erforschen. Bartlett Frachte gute Nachrichten mit. Er sagte Rosenberg, daß die RAF bereit sei, der Luftwaffe umfassende Hilfe zugute kommen zu lassen, ohne das Außenministerium etwas davon wissen zu lassen. Mit dieser Nachricht eilte Rosenberg zu Staatssekretär Milch, stellte aber fest, daß dessen Interesse an dem Projekt sehr nachgelassen hatte. Durch Winterbothams Besuch in Deutschland im März ermutigt, hatte Milch Rosenberg gebeten, für ihn eine Reise nach London zu arrangieren, und Rosenberg wendete sich an de Ropp, um die notwendigen Vorkehrungen zu treffen. Aber de Ropp gelang es nicht, Begeisterung für den Milch-Besuch zu erzeugen. Er benachrichtigte Berlin, daß ein solcher Höflichkeitsbesuch zu dieser Zeit als inopportun angesehen werde und daß weder der Luftfahrtminister selbst noch sein Stellvertreter Milch empfangen würde, falls er käme. Diese Zurückweisung weckte Milchs Mißtrauen gegenüber dem gesamten Rosenberg-de-Ropp-Projekt. Er gab einer Skepsis offen Ausdruck, als Rosenberg ihm atemlos die überwältigende Nachricht übermittelte, die Bartlett mitgebracht hatte, und stellte die Autorität und die Aufrichtigkeit von Winterbotham in Frage. »Wie können Sie in diesem Punkt Zweifel hegen«, entgegnete Rosenberg empört. »Captain Bartlett ist mit einem Empfehlungsbrief von Herrn Winterbotham zu mir gekommen, der auf dem amtlichen Papier des Luftfahrtministeriums geschrieben ist.« »Nun«, entgegnete Milch, »ich werde es glauben, wenn Sie mir die schriftliche Bestätigung der Bereitschaft der RAF bringen, mit uns hinter dem Rücken des Außenministeriums zusammenzuarbeiten, die gleichfalls auf dem amtlichen Papier des Luftfahrtministeriums geschrieben ist.« »Wie können Sie so naiv sein?« empörte sich Rosenberg. Er zeigte Milch den Empfehlungsbrief, den Winterbotham Bartlett gegeben hatte. Selbstverständlich verfügte er nicht über die »Bestätigung«, die Milch verlangte.

    Danach wurde Winterbotham zum Zankapfel zwischen dem Büro Rosenberg und der Clique Milch. Die Spannungen wegen des Engländers nahmen so zu, daß sich Rosenberg am 18. Dezember 1934 bei Hitler beschwerte, die »Bürokraten« der Luftwaffe verpatzten ihm seine unschätzbare Geheimverbindung zum britischen Luftministerium.
    Hitler forderte Göring auf, sich der Sache anzunehmen und erfuhr, daß Milch, weit davon entfernt, die Verbindung zu verpatzen, versuche, sie vor Fehlschlägen zu bewahren. Was in den Händen Rosenbergs und seiner Scharlatane nur dilettantisches Machwerk sei, entwickle sich zu einem aussichtsreichen Unternehmen, das die »Verständigung« zu schaffen versprach, die beide Seiten, wenn auch aus ihren besonderen Gründen, suchten, aber vorwiegend, um sich in einem einmaligen Arrangement zwischen zwei rivalisierenden Luftstreitkräften gegenseitig auszuspionieren.
    Offensichtlich war, daß Außenseiter wie Rosenberg und de Ropp ihre Brauchbarkeit überlebt hatten. Die Verbindung, die sie auf ihree amateurhafte Weise hergestellt hatten, wurde von Profis übernommen. Squadron Leader Winterbotham blieb bis Ende 1937 an dem Komplott beteiligt.

    Fortsetzung III folgt
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  6. #26
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    Standard AW: Deutsche Diplomatie und Wehrmacht gegen Hitler? (5.11.1937 Hossbach-Zeugnis)

    1972

    Teil III

    Ende 1936 schlug das britische Luftministerium formell vor, Informationen über die jeweiligen Einrichtungen auszutauschen, und die Luftwaffe stimmte zu. Einer britischen Delegation, die aus zwei Angehörigen der RAF und zwei Nachrichtenoffizieren bestand, wurde erlaubt, jede wichtige Luftwaffenanlage zu besichtigen. Im Januar 1937 wurde der deutsche Luftwaffenattacke in London, Generalmajor Wenninger, im Luftfahrtministerium über den Aufbau der RAF unterrichtet. Darauf folgte der Besuch einer deutschen Delegation unter Leitung von General Milch für weiten Informationsaustausch und eine Rundreise durch Anlagen der RAF. Wie sich herausstellte, war das ein einseitiges Geschäft. Während die Deutschen kaum etwas vor ihren Gästen verbargen, bekamen sie im Vergleich nur Brösel von Informationen. Ihre Zusammenarbeit mit dem Luftfahrtministerum (»hinter dem Rücken des Außenministeriums« ) war eine Enttäuschung. General Albert Kesselring war über die Dürftigkeit des Austauschs so empört, daß er Milch bei Göring des Hochverrats beschuldigte. Jahre später warf Hitler Milch vor, er hätte das Geheimnis des Radar an die Briten verraten.

    Dieses gegenseitige Abtasten wurde bis 1937 fortgesetzt, zwei Jahre lang über jenen Märztag im Jahre 1935 hinaus, an dem Hitler offiziell die Schaffung der Luftwaffe verkündete, einen formellen Bruch des Artikels 198 des Versailler Vertrags, der die Aufrechterhaltung von Land- oder MarineLuftstreitkräften untersagte.*

    *) 1936 schloß sich ein weiterer Teilnehmer dem Spiel an, der amerikanische Militär- und Luftfahrtattaché Colonel Truman Smith, der Winterbotham's Trick nachahmte, als er Colonel Charles A. Lindbergh überredete, seine große Popularität in Deutschland ausrunutzen, um Einblicke aus erster Hand in die Verhältnisse der Luftwaffe zu gewinnen. Inzwischen hatten die Briten auf diesem Gebiet keinerlei Illusionen mehr. Sie verfügten über zuverlässigere Informationen über die deutschen Luftstreitkräfte und weit weniger emotionell beeinflußte Schätzungen ihrer Stärke und ihrer Möglichkeiten, als Lindbergh nach vier umstrittenen Besuchen im Dritten Reich vorlegen konnte.
    Ende 1934 war Rosenberg in der unmittelbaren Folge seiner Beschwerden bei Hitler aus diesem besonderen Spiel ausgeschaltet (und Winterbotham zog sich in den Hintergrund zurück, um seine Erkundigungen über die Luftwaffe auf weniger direkte Weise fortzusetzen).**

    **) In Erinnerung an seine Verbindung zu Rosenberg und de Ropp schrieb Winterbotham später: »Als Folge des erfolgreichen Besuchs von Rosenberg in London (im Spätherbst 1934) entschloß ich mich, die Rolle eines Mannes anzunehmen, der für das »Neue Deutschland« nicht nur Interesse, sondern sogar eine gewisse Bewunderung empfindet. Das Interessiertsein war leicht, nicht ganz so einfach war es mit der Bewunderung.« Anscheinend hat er jedoch mehr als eine nur milde Begeisterung entwickelt. Das Außenministerium, hinter dessen Rücken diese Kontakte unterhalten wurden, kam 1937 hinter dieses Geheimnis und war, wie Winterbotham es formulierte, »nicht darüber erfreut, weder über meinen Besuch noch über die Informationen, die ich erhalten hatte«. Er wurde vom Außenminister getadclt und erhielt den Befehl, seinen Flirt mit dem Nationalsozialismus ungeachtet seiner ehrenwerten Motive abzubrechen.
    Doch es gab noch andere Welten zu erobern, die ihn für den Verlust dieser Gebiete entschädigen konnten. Er wandte sich seinem Hobby, der Geheimdiplomatie, zu und konzentrierte sich auf politische Intrigen hinter den englischen Kulissen.

    Im Januar 1935 griff de Ropp nach den Spitzen der britischen Gesellschaft, um seinem Förderer Rosenberg durch einen weiteren Triumph zu imponieren. Streng vertraulich benachrichtigte er ihn aus London, daß es ihm gelungen sei, einen Mann zu gewinnen, den er als »den politischen Berater von König Georg V.« bezeichnete und der als vertraulicher Makler der Sache Hitlers »einen direkten Draht zum Buckingham Palace« schaffen sollte, wie Rosenberg behauptete. Diese Verbindung war so delikat und geheim, daß sie in ihren Einzelheiten der Post nicht anvertraut werden konnte. Am 2. Februar reiste der Baron nach Berlin, um Rosenberg persönlich zu berichten. Er enthüllte, daß der Neuangeworbene kein Geringerer sei als der Herzog von Kent, der jüngste Sohn des Königs. Er behauptete, verschiedene geheime Zusammenkünfte mit dem Herzog gehabt zu haben, von denen eine, wie er sagte, fast eine ganze Nacht gedauert habe. Rosenberg war so entzückt, daß er sofort in die Reichskanzlei eilte, um Hitler von seinem jüngsten Coup zu berichten.

    Aufgrund der Besonderheit dieses Vorfalls bemühte ich mich besonders, Baron de Ropps Darstellung dieser Verbindung nachzuprüfen, und was ich feststellte, bestätigte seine Behauptung nur zum Teil. Der Herzog kam mit de Ropp nach einer vorher getroffenen Vereinbarung zusammen, wohl wissend, daß es sich um einen deutschen Agenten handele. Sie trafen sich jedoch nur ein einziges Mal am 23. Januar 1935, als der Herzog de Ropp bis zum frühen Morgen aufhielt.

    Es war jedoch der Herzog, der aus de Ropp Informationen herausholte, und nicht umgekehrt. England hatte sich mit Hitlers Entschlossenheit, Deutschland wieder aufzurüsten, abgefunden, sagte er dem Baron, aber was sollte dann kommen? Was war die wahre Mentalität der neuen Herren Deutschlands? Waren sie aggressive, geborene Unruhestifter, oder konnten sie so weit gezähmt werden, auf den traditionellen politischen und diplomatischen Gleisen zu fahren? Was waren Hitlers Intentionen? Die von Hess? Göring? Goebbels? Was Baron de Ropp dem Herzog erzählte, und wie er die Spitzen der Nationalsozialisten charakterisierte, kann man sich wohl vorstellen, ohne auf ein Protokoll über diese nächtliche Unterhaltung zurückzugreifen. Rosenberg verzeichnete in seinem Tagebuch, daß de Ropp dem Herzog aus seiner Kenntnis berichtete, die auf der persönlichen Erfahrung vieler Jahre beruhte.

    Die aufgefundenen Akten sagen nichts darüber aus, ob diese Verbindung weiterentwickelt wurde. Der Herzog war weder ehrgeizig noch machthungrig und somit für ein solches Spiel kein idealer Partner. Soweit festgestellt werden konnte, wurden keinerlei vertrauliche Informationen unmittelbar von dem Herzog von Kent an irgendeinen der Agenten Rosenbergs oder Ribbentrops gegeben, selbst wenn verschiedene ihn als Quelle für Nachrichten angaben, die sie übermittelten. Sein Ruf als »Pro-Nationalsozialist« hielt sich in Berlin noch nach Ausbruch des Krieges. Als er 1940 auf dem Weg nach Amerika bei einem Flugzeugunglück starb, arbeitete Rudolf Likus, der Leiter von Ribbentrops Nachrichtenbüro im Auswärtigen Amt, einen Nachruf auf den Herzog aus, in dem er die unsinnige Behauptung aufstellte, der Unfall sei durch den britischen Secret Intelligence Service herbeigeführt worden, um zu verhindern, daß er die königliche Familie durch seine ausgesprochenen Sympathien für die deutsche Sache noch weiter in Verlegenheit bringe.

    Der Herzog mag zwar nur ein Schaustück in Baron de Ropps schillernder Sammlung gewesen sein, andere Engländer erwiesen sich jedoch als entgegenkommender und ergiebiger. Beträchtliche politische und viele militärische Nachrichten gelangten von ihnen, wie wir noch sehen werden, zu den deutschen Lauschposten in Berlin und London in den Krisentagen, als Hitler solche kritischen Informationen dringend brauchte, um seine Pläne mit Kenntnis der Absichten und Möglichkeiten seiner Gegner zu formen.

    Putzi Hanfstaengl hatte selbstverständlich recht. Bill de Ropp spielte sein Spiel in beiden Lagern - ein Doppelagent par excellence. Er war sowohl von den Deutschen wie von Freddy Winterbotham im Interesse des britischen Geheimdienstes für die Rolle auserlesen worden, die der kontaktfreudige de Ropp dann so geschickt spielte. Ropp schien der ideale Mann zu sein, um in Hitlers inneren Kreis einzudringen, und er war der einzige britische Agent, der so hoch und so weit gelangte.

    De Ropp war insofern ein bemerkenswerter Doppelagent, als er seinen beiden Auftraggebern mit gleichem Eifer und mit gleicher Loyalität diente. Als ein überzeugter Anti-Kommunist - wie Rosenberg und Winterbotham - sah er in einer Allianz zwischen Deutschland und Großbritannien gegen die Sowjetunion das Heil Europas. Bis zum Ausbruch des Krieges war er bemüht, Großbritannien neutral zu halten, um es für den unvermeidlichen Krieg mit der Sowjetunion aufzusparen. Er erwies sich für beide Seiten als Übermittler von Informationen auf höchster Ebene nützlich, hielt Hitler über die Entwicklungen in Großbritannien unterrichtet und die Briten über manche der phantastischen Pläne und geheimsten Gedanken Hitlers.

    Die mißglückte Mission von Görtz im Jahre 1935 zeigte allen, wie primitiv der deutsche militärische Geheime Meldedienst in seinen Bemühungen war, die Geheimnisse der britischen Luftwaffe zu ergründen. Im Gegensatz dazu waren die Erfolge der politischen Überwachung Englands bemerkenswert, was in erster Linie auf die Unterstützung, die deutsche Abgesandte von ihren hochgestellten britischen Verbindungsleuten erhielten, zurückzuführen war.
    Ihr freiwilliger Beitrag erbrachte 1936 phantastische Dividenden, als Hitler, wie Churchill es ausdrückte, die Jahre des Wühlens im Untergrund der geheimen oder getarnten Vorbereitungen beendete und sich stark genug für die ersten offenen Herausforderungen fühlte oder seine Gegner für zu schwach hielt, sich ihm erfolgreich zu widersetzen.
    Geändert von Nereus (27.10.2014 um 14:01 Uhr)
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  7. #27
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    Standard AW: Deutsche Diplomatie und Wehrmacht gegen Hitler? (5.11.1937 Hossbach-Zeugnis)

    Zitat Zitat von Nereus Beitrag anzeigen
    Das »Projekt Hitler« hatte den Plan auszuführen und die Sowjetunion anzugreifen.
    aber schacht als exponent der dahinter steheneden kreise wurde doch 1936 entmachtet.
    backward never.

    ignore: Lichtblau

  8. #28
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    Standard AW: Deutsche Diplomatie und Wehrmacht gegen Hitler? (5.11.1937 Hossbach-Zeugnis)

    Zitat Zitat von htc Beitrag anzeigen
    aber schacht als exponent der dahinter steheneden kreise wurde doch 1936 entmachtet.
    Das sah nur nach außen so aus. Aber als Reichsminister im Kabinettsrat steuerte er dort und im Untergrund weiter für die Bank von England und seinen Londoner Freund Montagu Norman die Geschicke der Weltwirtschaft für deren Ziele, was ihm in Nürnberg von den Westmächten gedankt wurde.



    Schacht, Hjalmar, Dr. phil., geb. 22. 1. 1877 in Tingleff/Schleswig, Eltern dänische Staatsangehörige, Vater wurde später amerikanischer Staatsangehöriger, Studium, danach 13 Jahre bei der Dresdner Bank, anschließend Gründung einer eigenen Bank, 1919 an der Gründung der „Demokratischen Partei" beteiligt, 17. 3. 1923-20. 1. 1939 Reichswährungskommissar und Reichsbankpräsident, 1934 (Aug.)-1937 (Nov.) Reichswirtschaftsminister, 1937 bis 1943 Reichsminister ohne Geschäftsbereich, 20. 1. 1939 auf Grund des Paragraphen 6 des Bankgesetzes vom Amt als Präsident des Reichsbankdirektoriu,ms abberufen, 22. 1. 1943 als Minister ohne Geschäftsbereich entlassen, 1944 verhaftet, 1. 10. 1946 in Nürnberg freigesprochen, 1947 (Mai) durch ein Entnazifizierungsgericht in Stuttgart zu acht Jahren Arbeitslager verurteilt, 1950 (Nov.) aus der Haft entlassen.
    Stockhorst »Wer war was im 3. Reich – 5000 Köpfe«, VMA-Verlag Wiesbaden



    Anmerkung:
    Der Heizer Schacht hatte die Wirtschaftslok gewaltig angefeuert und unter Dampf gesetzt. Der Kriegszug nahm dann rasch Fahrt auf und raste einem „unbestimmten“ Ziel entgegen. Der Heizer verließ darauf den Lokführerstand, um einem blinden Lokführer Platz zu machen und sich selber bequem im hinteren Teil des Zuges niederzulassen. Beim vorraussichtlich rammenden Zusammenprall des Höllenzuges mit einem die Weltwirtschaft störenden Eisblock, wäre es vorne an der Zugspitze zu gefährlich gewesen ...
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