Es ist schon bezeichnend, dass in den zahlreichen "Faktenchecks" und
"Hintergrundberichten" der etabierten Schmierfinken die
naheliegensten und einfachsten Fakten unerwähnt bleiben:
- aktuelle Gehaltsspanne eine Lokführers, auch netto!
- regelmässige wöchentliche Arbeitszeit
- Schichtdienst, Wochenend- und Nachtarbeit
- arbeitsbedingte Abwesenheit von Familie
- Qualität der von der Bahn bereitgestellten "Unterkünfte"
- ...
Null. Kein Wort. Statt dessen wird gegen die GDL gehetzt. Deutschland
würde in Geseilhaft genommen, der GDL Chef sei profilierungssüchtig,
die Forderungen (welche?) maßlos überzogen.
Hurenjournalismus vom feinsten. Dessen Brot (der Verlagseigner) ich
fresse dessen schmutziges Lied ich trällere.
Ich bin zu alt, um an Zufall zu glauben. Seit dem der Einheitstarif
für Gewerkschaften gekippt wurde laufen die Arbeitgeberverbände Sturm
und wollen unbedingt eine gesetzliche Regelung.
Die selben verlogenen Arschlöcher, die ganze Belegschaften in
Billiglohngesellschaften, an Sklavenhändler, mit Leih- und
Werkverträgen auslagern und Löhne drücken wo es nur geht erinnern
sich plötzlich an die Tarifeinheit in ihren Betrieben, wenn es
Spartengewerkschaften ihnen gleichtun.
Die selben verlogenen Arschlöcher, die sonst gerne von Wettbewerb und
dem freien Spiel des Marktes fabulieren rufen sofort nach dem Staat,
wenn sich diese freien Kräfte ausnahmsweise einmal gegen sie richten.
Dann plötzlich treten sie für sozialistische Einheitsgewerkschaften
ein, weil es für sie bequemer und vor allem billiger ist.
Diese Doppelmoral kotzt mich an!
Dabei wundert es mich nicht, daß ausgerechnet wieder einmal die SPD
sich an die Spitze der neoliberalen Zerstörer von Arbeitnehmerrechten
stellt.
Zur Erinnerung: die GDL wurde seinerzeit gegründet, weil sich die
Lokführer von der EVG nicht ausreichend vertreten fühlten. Was auch
kein Wunder ist. Sowohl den Sozen als auch den Gewerkschaften sind
Lohnabhängig Beschäftigte etwas oberhalb des Existenzminimums per se
suspekt. Für die wird kein Streik organisiert, die kriegen ja eh
schon genug. Folgerichtig werden die meisten Tarifabschlüsse durch
lohnunanbhängige Einmalzahlungen für "die Besserverdienenden"
verwässert. Ausserdem würden "die Besserverdienenden" ja eh nie
streiken sondern immer von den Streiks ihrer geringer bezahlten
Kollegen profitieren.
Nun, jetzt streiken sie und das ist auch wieder nicht recht.
Noch so eine Doppelmoral, die mich ankotzt.
Zurück zur SPD. Die Partei, die Hartz-4 eingeführt und die
Finanzmärkte dereguliert hat steht natürlich auch in diesem Konflikt
auf der Seite der Arbeitgeber. Sozial ist die SPD nur, wenn die
Vermögen der Reichen durch schuldenfinanzierte Bankenrettungspakete
gerettet werden müssen.
Da kommt eine karrieresüchtige Frau Nahles gerade zur rechten Zeit.
Eine Person, die in ihrem Leben keinen anständigen Beruf erlernt hat
sondern alles auf ihre politische Karriere setzt. Ministerin.
Vielleicht demnächst Bundeskanzlerin? Die wird alles tun, um auf
ihrem schönen Posten zu bleiben.
Wer hat uns verraten? Karrieregeile Sozialdemokraten!
Bei aller Manipulation aber regen mich so manche Kommentare meiner
Mitbürger auf. Diejenigen, die es sonst nicht schaffen, für irgendwas
oder wenigstens ihre eigenen Interessen einzutreten fallen voll auf
die Propaganda der Medien rein. Dabei sollten sie doch einfach die
Füße stillhalten und schauen, ob die Strategie der GDL Erfolg hat und
diese sich dann zueigen machen.
Doch manche Zeitgenossen sind dermassen verblödet, die gehen
freiwillig zu Chef und fragen, ob sie nicht für weniger Geld mehr
arbeiten dürfen weil sie sich schämen, wenn das Unternehmen nicht
wenigstens 10% Kapitalrendite trotz der milliardenschweren
Fehlinvestitionen des Managements ausweisen kann.
Oh Herr, schmeiss Hirn vom Himmel. 30 Jahren neoliberaler Hirnfick
haben im Denkvermögen einiger Mitmenschen ihre Spuren hinerlassen.
mfg
rutt