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Thema: Wurde der "wahre Faschismus "nie verwirklicht?

  1. #1
    Mitglied
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    Standard Wurde der "wahre Faschismus "nie verwirklicht?

    man kann die geburtsstunde des Protofaschsimus zu Beginn des 20.Jahrhunderts ansehen, aber kann man vom Faschismus im Allgemeinen wie vom Sozialismus/Kommunismus von einen idealen,der nie verwirklicht wurde und von einen "realexistierenden Faschismus", wie er wirklich auftrat reden, so wie es die Marxisten tun?Zudem:Wer waren die geistigen väter/Mütter des Faschismus?

  2. #2
    malnachdenken
    Gast

    Standard AW: Wurde der "wahre Faschismus "nie verwirklicht?

    Zitat Zitat von Stahlhelm
    man kann die geburtsstunde des Protofaschsimus zu Beginn des 20.Jahrhunderts ansehen, aber kann man vom Faschismus im Allgemeinen wie vom Sozialismus/Kommunismus von einen idealen,der nie verwirklicht wurde und von einen "realexistierenden Faschismus", wie er wirklich auftrat reden, so wie es die Marxisten tun?Zudem:Wer waren die geistigen väter/Mütter des Faschismus?

    die frage stellt sich wirklich ertsmal, ob der faschismus eine ideal besitzt, das vorher definiert wurde (wie beim kommunismus) oder ob es eine beschreibung für ein geschehenes konstrukt ist. denke wohl eher letzeres.

  3. #3
    Mitglied
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    Standard AW: Wurde der "wahre Faschismus "nie verwirklicht?

    Zitat Zitat von malnachdenken
    die frage stellt sich wirklich ertsmal, ob der faschismus eine ideal besitzt, das vorher definiert wurde (wie beim kommunismus) oder ob es eine beschreibung für ein geschehenes konstrukt ist. denke wohl eher letzeres.
    Diese Frage stelle ich ja, ob man es so sehen kann ob es einen idealen Faschismus gibt, oder nur das was man historisch kennt.

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von JosephBlücher
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    Standard AW: Wurde der "wahre Faschismus "nie verwirklicht?

    Zitat Zitat von Stahlhelm
    Diese Frage stelle ich ja, ob man es so sehen kann ob es einen idealen Faschismus gibt, oder nur das was man historisch kennt.
    Weder noch...

  5. #5
    Mitglied
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    Standard AW: Wurde der "wahre Faschismus "nie verwirklicht?

    Zitat Zitat von JosephBlücher
    Weder noch...
    Was dann?Erläutere mal deine Theorie?

  6. #6
    Timere nescio!
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    Standard AW: Wurde der "wahre Faschismus "nie verwirklicht?

    Es gibt ideellen Faschismus! Ganz entschieden!
    Der Faschismus hat erkannt, dass durch den Militarismus, den er vertritt und ausbaut, Wissenschaft und Wirtschaft immens gesteigert werden, zudem baut er auf einem Prinzip des Zusammenhalts und auf, meiner Meinung nach, gesundem Nationalismus auf, nicht umsonst ist er nach lat. 'fascis' = 'Rutenbündel' - nur gemeinsam stark und undurchbrechbar - benannt.
    Freiheit ist geil!

  7. #7
    Katukov
    Gast

    Standard AW: Wurde der "wahre Faschismus "nie verwirklicht?

    Was ist denn Faschismus?
    Was ist denn sein Programm?

  8. #8
    Mitglied Benutzerbild von JosephBlücher
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    Standard AW: Wurde der "wahre Faschismus "nie verwirklicht?

    Zitat Zitat von Stahlhelm
    Was dann?Erläutere mal deine Theorie?
    Ich habe da keine genaue Theorie zu, ich habe noch nicht einmal Ahnung von dem Thema,
    aber ich denke dennoch, daß der Begriff des Faschismus im heutigen Gebrauch weder etwas mit einer Ideologie, noch mit historisch gewachsenen Vorgängen zu tun hat.
    Dieser Begriff wird von allen möglichen linken oder ähnlichen Gruppen obligatorisch als Verbalkeule benutzt, um sämtliche Argumente des Gegenüber zu entkräften und sie ins Lächerliche bis Illegale zu entziehen, nur um nicht auf etwaige Aussagen eingehen zu müssen.
    Das gefährliche daran ist nur, daß es sich bei diesem Usus um eine gesellschaftliche Norm handelt.

  9. #9
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    Standard AW: Wurde der "wahre Faschismus "nie verwirklicht?

    Zitat Zitat von ihcsreps
    Es gibt ideellen Faschismus! Ganz entschieden!
    Der Faschismus hat erkannt, dass durch den Militarismus, den er vertritt und ausbaut, Wissenschaft und Wirtschaft immens gesteigert werden, zudem baut er auf einem Prinzip des Zusammenhalts und auf, meiner Meinung nach, gesundem Nationalismus auf, nicht umsonst ist er nach lat. 'fascis' = 'Rutenbündel' - nur gemeinsam stark und undurchbrechbar - benannt.
    Ich meine nicht nur die italienische Variante, sondern auch die Protofaschisten aus Frankreich um 1890-1919.Welche von einem sozialistischen Nationalstaat sprachen etc.Mir fallen die Namen nur nicht ein.Mir fällt aber George Sorel ein und das "Futuristischen Manifest" ein von dem die Protofaschistenvieles übernahmen.Sie nannten sich nicht Faschisten, deshalb nenne ich es Protofaschismus.Könnt ihr mir da mehr sagen und meine Frage bestätigen oder abweisen?

  10. #10
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    Standard AW: Wurde der "wahre Faschismus "nie verwirklicht?

    Ich habe da was gefunden von Zeev Sternhell.Was sagt ihr dazu?
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    Während des 19. Jahrhunderts hatten sich Nationalismus und Liberalismus vereinigt, um eine Kraft für Befreiung und Emanzipation zu werden. Der Nationalismus war tief mit demokratischen und universalistischen Werten durchtränkt und berief sich auf die Französische Revolution und die Philosophie der Menschenrechte. Als er jedoch unter den Einfluss der neuen wirtschaftlichen Verhältnisse und der erbitterten Auseinandersetzungen geriet, die diese Verhältnisse auf dem Weltmarkt hervorriefen, veränderte der Nationalismus schrittweise seinen Charakter, denn diese Auseinandersetzungen hoben die gegensätzlichen Interessen der europäischen Großmächte hervor, wie die Geburt Italiens und Deutschlands aus Feuer und Blut demonstriert, und zeigten ebenso die Auswirkungen des Sozialdarwinismus auf den Marxismus und den internationalistischen Sozialismus.

    Die nationalistischen Bewegungen in Italien und Frankreich zu Beginn jenes Jahrhunderts ähnelten den nationalistischen Hoffnungen eines Michelet oder Mazzini nur noch wenig. Der Geist des Nationalismus von 1848 starb aus - bei den Franzosen nach Sedan, bei den Italienern nach Adowa. Der Fehlschlag des Äthiopienfeldzugs von 1896 wurde von Enrico Corradini, dem geistigen und politischen Führer der italienischen Nationalisten, als Niederlage der italienischen Demokratiebewegung und ihrer Unterstützer auf Seiten der extremen Linken betrachtet. Die französischen Nationalisten - Déroulède, Barrès, Maurras - waren der Meinung, dass die Niederlage von 1870 einem Land zugefügt worden war, das bereits durch eine revolutionäre Ideologie, durch Rationalismus und Individualismus unterhöhlt gewesen war. Die Unfähigkeit der Republik, die Demütigung des Landes zu rächen und Frankreich die verlorenen Provinzen wiederzubeschaffen, oder sich auch nur einfach auf den Krieg vorzubereiten, rührte für sie aus der grundlegenden Schwäche der liberalen Demokratie her, ihrer Kraftlosigkeit und ihrer Zusammenhaltlosigkeit. So kam es, dass der neue europäische Nationalismus zuerst und vor allem eine Bewegung der Revolte gegen die Demokratie wurde und zu einer heftigen Kritik an dieser Herrschaftsform in all ihrer Schwäche, Vereinzelung und ihrem unpersönlichen Charakter. Es handelte sich um einen Angriff im Rahmen der allgemeinen Revolte gegen die Werte der Französischen Revolution und der Aufklärung.

    Zugleich schmähte dieser neue Nationalismus die Reichen und griff die wirtschaftlichen Ungerechtigkeiten an. Er klagte die liberale Demokratie sowohl als Regierungsform als auch als sozio-ökonomisches System an. Er forderte, der Staat solle autoritäre Strukturen entwickeln, und griff die soziale Ungerechtigkeit an, die die Solidarität der Gemeinschaft zerstöre. Die nationalistische Bewegung versuchte, die sozial am meisten benachteiligten Klassen zu mobilisieren, diejenigen, die durch die neuen Produktionstechniken und die neuen Formen des Handels benachteiligt waren. Dies war der Hintergrund, der das Heranwachsen einer neuen Spielart des Sozialismus förderte, die weder marxistisch noch internationalistisch war, sondern ausdrücklich national. Zu jener Zeit erkannten französische Nationalisten zum ersten Mal die Möglichkeiten einer Synthese aus bestimmten Formen des Sozialismus und dem politischen Autoritätsdenken der Nationalisten. Diese wurde später durch die von Corradini geführten italienischen nationalistischen Kreise übernommen, wiederum später durch die Anhänger Sorels und Mussolinis, und brachte schließlich eine vollständig ausgebildete faschistische Ideologie zur Welt.



    Frankreich

    Es war Maurice Barrès, der als nationalistischer Kandidat für Nancy im Mai 1898, während der durch die Dreyfus-Affäre verursachten heftigen Unruhen, als erster den Begriff „Sozialistischer Nationalismus“ prägte. Dieser Begriff verdankt seinen Ursprung der Idee, die nationale Einheit werde durch die Lösung der sozialen Frage geschaffen. 20 Jahre später erklärte Enrico Corradini vor dem Konvent der Nationalisten: „Von Anfang an und vor allem kann der Nationalismus, da er definitionsgemäß national in Fragen der Politik ist, gar nicht anders als ebenso national in Fragen der Ökonomie sein, da die letztere die Basis der ersteren ist.“ Maurras seinerseits erklärte, es gebe eine „Form des Sozialismus, die, wenn sie ihrer demokratischen und kosmopolitischen Anhängsel entkleidet wird, mit dem Nationalismus ebenso zusammenpassen wird, wie ein gut gefertiger Handschuh zu einer schönen Hand passt“. Auf seine Veranlassung unternahm die Action Française beträchtliche Anstrengungen, die Unterstützung der Arbeiter zu erreichen, seitdem sie erkannt hatte, wie mächtig die Abneigung des Proletariats gegen den liberalen Staat war.

    Ein weiteres Experiment, das nichts anderes war als ein Probelauf für den Faschismus, war die Gründung einer National-Sozialistischen Partei im Jahr 1903 durch den ehemaligen Sozialisten Pierre Biétry. Sie wurde ein Jahr später durch die „Fédération des Jaunes de France“ abgelöst. Der Gelbe Sozialismus - als Gegensatz zum Roten Sozialismus - predigte die nationale Solidarität anstelle des Klassenkampfes und warb für den Zugang zum Eigentum anstelle von Enteignungen, außerdem warb sie für die Beteiligung der Arbeiter an den Unternehmensgewinnen und eine Form von Gewerkschaftsarbeit, bei der die Vertretungen der Arbeiter und der Unternehmensführungen Seite an Seite existieren sollten, was durch den starken Staat überwacht werden sollte. An der Spitze dieser Struktur sollte eine Versammlung nationaler und regionaler Repräsentanten stehen, die durch das Gewerbe und die Unternehmen finanziert würden. Es versteht sich von selbst, dass die Gelbe Bewegung den Marxismus schärfer ablehnte und zugleich den Personenkult ihres Führers förderte, der tatsächlich der Mini-Diktator der Partei war. Außerdem war sie antisemitisch. Die „Fédération des Jaunes en France“, die als „besessen von der Idee, die Arbeiterklasse aus den sozialistischen Geleisen herauszureißen“ beschrieben worden ist, war zweifellos die erste Gruppierung, die den gesamten Apparat faschistischer Ideen in praktischen Begriffen ausprobierte. Diese französische Bewegung hatte einen Modellcharakter für die schweizerischen und deutschen gelben Organisationen, mit denen sie in enger Verbindung stand. Zur gleichen Zeit brachte Österreich die DAP, die Deutsche Arbeiter-Partei, hervor, gegründet im selben Jahr, in dem Biétry seine PSN ins Leben rief.
    ---------------------------------
    Weiß jemand was dazu?

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