Zitat von
Arthas
Ich fürchte eher, daß Du der linken Verdummung auf dem Leim gegangen bist. Definieren wir doch mal das Ganze. Was ist "bürgerlich", was ist "konservativ"? Und vor allem, was bedeuteten diese Worte im Hier und Jetzt?
Bürgertum, daß ist gemeinhin die Schicht zwischen Proletariat und der herrschenden Elite, die in den klassisch bürgerlich-liberalen Staaten die gesellschaftliche Leitlinie vorgibt. Das waren im 19. und bis weit in das 20. Jahrhundert hinein eine im christlichen Glauben verankerte Weltsicht, strenge Disziplin, Fleiß, Tugendhaftigkeit, Nationalismus und in monarchischen Staaten auch meist Monarchentreue. Also Dinge, die man in der Tat heute als rechts ansieht.
Und Konservatismus, das ist einfach nur das Beharren auf dem Alten bzw. Gegenwärtigen. Das Bürgertum ist, befindet es sich in der dominierenden Position, stets sehr konservativ.
Doch wir leben nicht mehr im 19. Jahrhundert; wir leben im 46. Jahr nach der 68er-Revolution. Es hat sich ein neues Bürgertum gebildet, ein linkes. Der heutige Bürgerliche ist der typische Gutmensch, der betagte 68er, der in seiner Freizeit gegen Rächts demonstriert, wenn nicht schon in Rente als Leerer oder in einem sonstigen gut bezahlten Beamtenpöstchen parasitiert, am Abend Bionade schlürfend den Spiegel liest, und dessen Kinder neben dem Genderstudium als Antifas rumrandalieren. Bürgerlich, das bedeutet heute links, denn das heutige Bürgertum entstand aus der 68er-Bewegung heraus. Und natürlich ist dieses Bürgertum auch Konservativ.
Es gibt kein linkes Bürgertum, denn der gutsituierte, eingerichtete linke Gutmensch ist eben kein Bürgerlicher, weil er deren Werte und Fähigkeiten nicht mehr hat. Er ist allenfalls ein müder Abklatsch, vielleicht fühlt er sich auch so, aber so ist das eben mit dem Unterscheid zw. Schein und Sein.
Der Konservative kann nur jene Werte und Zustände bewahren die vorhanden sind. Er muß nicht unbedingt den Grünen nahestehen, doch was will er Anderes, als bestenfalls die Adenauer-Zeit wieder haben, die ebenso bereits entnationalisiert und dem Linken zugewandt war?
Die Adenauerzeit war weder entnationalisiert und auch nicht dem Linken zugeneigt. Du weißt eben nicht, wovon Du sprichst. Seinerzeit waren selbst Sozis wie Schumacher noch national.
Er sieht sich in jedem Falle als Bewahrer der Bundesrepublik, des "Grundgesetzes", der Nachkriegsordnung. Die Mehrheit der Konservativen wird durch das 68er-Bürgertum gestellt, und dabei ist es gleich, ob dieses CDU, SPD, Grüne oder, wenn etwas klüger, AfD wählt. Es vertritt immer den Konsens westlich-liberaler "Werte".
Wir sehen also, bürgerlich-konservativ, das ist heute nicht rechts, das ist antirechts.
Der Rechte dagegen kann gar nicht bürgerlich sein, da er außerhalb des westlich-liberalen Konsens steht. Er kann auch nicht konservativ sein, denn es gibt nichts "Rechtes" mehr das er bewahren könnte. Im Gegenteil, der Rechte muß antibürgerlich sein, da er die aktuelle Gesellschaft ablehnt, und er muß antikonservativ sein, da er seine Idee nur noch als revolutionären Akt durchsetzen kann. Außerdem kann der Fixpunkt allen rechtem, und damit auch nationalem Denkens nur die Beseitigung der Bundesrepublik sein, was bereits an sich dem konservativen Denken widerspricht.