Ich habe nachfolgenden Artikel gelesen. Dabei wurde mir klar, dass ich nichtmal weiß, wie und wo Muslime überhaupt begraben werden. Wo also wird ein Muslim begraben wenn er stirbt ? Und wenn ja, wie wird er begraben ? Ich habe so was noch nie gesehen. Weiß das jemand ? Wenn ich über Friedhöfe laufe, dann lese ich da keine muslimisch anwirkenden Namen. Auf einem christlichen Friedhof beerdigt werden wäre wohl unter der Würde eines Moslems. Also wo sind sie unserorts (gestorben wird ja in dem Lager auch und das müssten doch schon zigtausende sein) ? Und wenn die Leichen ins Heimatland überführt werden, wer bezahlt das ?
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Muslime passen nicht ins deutsche Friedhof-Raster
Datum: Saturday, 10.April. @ 23:36:33 CEST
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Muslime passen nicht ins deutsche Friedhof-Raster
Frankfurter Rundschau 20. September 2003
Der letzte Wille eines Iraners stößt auf Hindernisse / Leiche wartet im Kühlhaus auf Magistratsentscheidung
Der Tod eines Iraners sorgt in Heusenstamm für Wirbel. Seit Montag liegt seine Leiche im Kühlhaus, weil auf dem Friedhof kein Gräberfeld für Muslime vorgesehen ist. Die Nachbarkommunen winken ab. Von Jutta Rippegather
HEUSENSTAMM. Mohamed El Haj Ali hat ein Problem. Der Geschäftsführer eines islamischen Bestattungsinstituts sucht händeringend eine letzte Ruhestätte für den Mann, der am Montag in einem Altersheim der Arbeiterwohlfahrt gestorben ist. 25 Jahre lebte der Iraner in Heusenstamm, Kreis Offenbach. Er wollte nach muslimischer Art beerdigt werden. Doch auf dem Gottesacker seiner Heimatstadt ist dies nicht möglich. Glücklos blieben auch Anfragen in Frankfurt-Heiligenstock, Offenbach, Neu-Isenburg, Dietzenbach und Groß-Gerau. Dort gibt es zwar muslimische Gräberfelder; aber nur für die Menschen, die dort gelebt oder gestorben sind. El Haj Ali verweist auf die islamischen Sitten: "Normalerweise muss eine Leiche innerhalb von zwölf bis 24 Stunden unter die Erde." Stattdessen werden die sterblichen Überreste des Iraners frühestens Mittwoch ihre letzte Ruhe finden. Dann tagt der Heusenstammer Magistrat.
Die Stadtregierung soll das beschließen, was als Lösung im Raum steht: eine spezielle Gräberreihe für Muslime, in der die Beisetzung mit dem Gesicht gen Mekka möglich ist. Die Idee dazu kam der Verwaltung am Mittwochnachmittag, nachdem auch sie mit ihren Anfragen in den Nachbarkommunen gescheitert war. Denn "bei allem Respekt vor anderen Religionen gelten zunächst unsere Bedingungen in Deutschland", sagt Heinz Scherer, Hauptamtsleiter der 20 000-Einwohner-Kommune mit einem Ausländeranteil von neun Prozent. Auch die architektonischen Möglichkeiten setzten Grenzen: "Ich kann den Friedhof nicht im Zickzackkurs anlegen."
Deshalb sei die jetzt angepeilte Lösung wohl die beste. Dass die Bestattung erst zehn Tage nach dem Tod erfolgen kann, hält der Hauptamtsleiter für unproblematisch: "Wir haben ausreichend technische Möglichkeiten, um den Verstorbenen so lange unterzubringen, ohne dass sich für ihn nachteilige Veränderungen ergeben." Größere Schwierigkeiten hat Scherer damit, dass die Hinterbliebenen angeblich eine Bestattung in Tüchern wünschen. "Irgendwo gibt es Regeln." Und die schreiben, anders als in Nordrhein-Westfalen, einen Sarg vor.
Doch es gibt auch Kompromisse, wie das Beispiel Offenbach zeigt.
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Dank einer Ausnahmegenehmigung des Regierungspräsidiums kann das Oberteil des Sargs im Grab entfernt werden kann. "Den Riten des Korans wird damit Rechnung getragen", sagt Friedhofschef Jens Niklaus. Vor zwei Jahren wurde das mit Hecken abgetrennte Gräberfeld auf dem Neuen Friedhof in Offenbach angelegt, zu dem auch eine Ecke für Kinder gehört. Niklaus: "Im Koran gibt es verschiedene Schulen." Dem tragen die Offenbacher Rechnung: Die Reihengräber, von denen bereits zehn besetzt sind, sind vor allem für Muslime aus Zentralasien wie Afghanistan oder Pakistan. Die werden in der Regel nach 25 Jahren aufgegeben. In den Dauergräbern für Iraner, Ägypter oder Tunesier sollen Verstorbene im Wortsinn ihre ewige Ruhe finden. "Das muss auch jungfräulicher Boden sein", sagt der Friedhofschef. Gemeint ist damit ein Boden, in dem bislang keine Leichen verwest sind. Nach einer Abmachung mit dem Geistlichen der Offenbacher muslimischen Gemeinde bleibt das Gräberfeld ausschließlich für Offenbacher reserviert. Auch auf dem Rest des Gottesackers sind Bestattungen von Ortsfremden nur mit Ausnahmegenehmigung des Magistrats möglich. Es sei denn, sie sind in Offenbach gestorben.