Zitat von
Seefreiheit
Um durch die Diskussion über die Familienpolitik im Dritten Reich ein anderes Thema nicht zu zersprengen, eröffne ich das Thema separat und würde mich über eure Meinungen und Erfahrungen freuen.
Wie ist eure Einstellung zu der damaligen Familienpolitik?
Habt ihr selber noch Erinnerungen daran oder Verwandte/Freunde, die diese Zeit miterlebt haben?
Wo lag der Unterschied zwischen dem Leben in der Stadt und auf dem Land?
Wurden Kinder tatsächlich (wie damals propagiert) als etwas Wundervolles und Wertvolles für das Volk und die deutsche Kultur betrachtet oder ging es nur darum, Systemlinge nachzuzüchten?
Das Bild, was ich bisher hatte, ist sehr geteilt. Aus Büchern oder in Berichten hat sich mir eher der Eindruck aufgedrängt, dass die Verehrung der Mutter und Kinder als Vorwand gebraucht wurde, es aber tatsächlich darum ging, die Kinder von ihren Müttern schon frühzeitig zu entfremden und sie in staatlichen Angeboten gemäß der völligen Integration in das System unterzubringen und sie dementsprechend zu erziehen. Da ich keine Erfahrungsberichte (also persönlich von Zeitzeugen) aus größeren Städten gehört habe, kann ich es allerdings nur schwer persönlich beurteilen.
Hier auf dem Land war das Leben komplett anders. Angebote wie z.B. die HJ gab es hier kaum, sondern die Kinder und Jugendlichen haben ihren Eltern auf den Höfen geholfen oder in der Natur mit den Nachbarskindern gespielt.
Der Einfluss dieser Zeit wurde erst dann richtig deutlich, als die Väter in den Krieg ziehen mussten und z.B. häufig die Schule ausfiel, weil ständig Fliegeralarm war.
Wie ist eure Meinung zu dem Thema?
Was ist nachträgliche Geschichtsumschreibung und wie war das Leben damals wirklich?