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Misha Defonseca präsentierte in den Neunzigern eine spektakuläre Geschichte: Sie sei als Achtjährige vor den Nazis geflohen und habe bei Wölfen Zuflucht gefunden. Die Story entpuppte sich als Lüge - die die Autorin nun teuer zu stehen kommt.
Mit der angeblichen Geschichte über ihre Flucht vor den Nazis gelangte eine belgische Autorin Ende der neunziger Jahre zu Ruhm. In "Überleben unter Wölfen" behauptete Misha Defonseca, sie habe den Holocaust überlebt, weil sie als achtjähriges, jüdisches Mädchen von einem Rudel Wölfe aufgenommen wurde. In mehr als 20 Sprachen wurde ihre unglaubliche Geschichte übersetzt - bis Defonseca 2008 gestand, die Geschehnisse erfunden zu haben.
Das kommt die in den USA lebende Autorin, die in Wahrheit Monique de Wael heißt, nun teuer zu stehen. Ein US-Gericht hat die Belgierin dazu verurteilt, ihrem Verleger 22,5 Millionen Dollar (rund 16,3 Millionen Euro) zu zahlen.
In "Überleben unter Wölfen" hatte Defonseca berichtet, wie ihre Eltern 1941 von der Gestapo verschleppt wurden. Sie selbst sei über Belgien, Deutschland und Polen geflohen, heißt es in der Autobiografie. Auf der Tausende Kilometer langen Flucht sei sie von Wölfen begleitet und schließlich in das Rudel aufgenommen worden. 2007 kam die Geschichte sogar als Film in die Kinos.
Nachdem Zweifel an ihrer Story aufkamen, gestand Defonseca im Februar 2008 den Betrug. Es stellte sich heraus, dass sie nicht einmal Jüdin war, sondern in eine katholische Familie geboren wurde. Ihre Eltern seien als Widerstandskämpfer allerdings tatsächlich von der Gestapo verhaftet worden, behauptete Defonseca.
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Ein "Märchen" über den Holocaust also...