Rund 5000 Menschen haben in Lettland an der feierlichen Einweihung eines Friedhofs für Angehörige der lettischen Waffen-SS teilgenommen. Die von Geistlichen verschiedener Konfessionen gestaltete Zeremonie im rund 70 Kilometer von Riga entfernten Lestene wurde live im lettischen Fernsehen übertragen. Unter den Gästen waren neben einer Reihe von Parlamentsabgeordneten auch Ex-Präsident Ulmanis, der für die NATO-Integration zuständige General Graube und Kulturministerin Ribena.
"SS-Männer waren Helden, ob das jemandem passt oder nicht"
Der Abgeordnete von der mitregierenden Vaterlandspartei, Dobelis, verwahrte sich dagegen, die lettischen SS-Angehörigen als Nazis zu bezeichnen. Für ihn seien sie Helden, kein einziger von ihnen, der nicht an der Front war. Auch der Vorsitzende des lettischen Soldatenbundes und frühere Waffen-SS-Soldat, Romanovskis, meinte, dies sei ein Friedhof der Helden, ob das nun jemandem passt oder nicht. Die rund 11.000 Namen auf der Gedenktafel seien eine "Anklage gegen Sowjets". Diese Letten seien gefallen, weil zwei fremde Mächte Krieg miteinander führten. Auf die Frage der russischsprachigen Zeitung "Tschas", warum auf dem vom Seim ursprünglich für alle gefallenen Letten konzipierten Friedhof kein einziger Rotarmist liege, meinte Dobelis, es gebe in Lettland 20.000 russische Kriegsveteranen - keiner verbiete es ihnen, sich um die Gräber ihrer Kameraden zu kümmern.
Kulturministerin kam als Mutter
Kulturministerin Ribena ließ erklären, sie nehme nicht als Regierungsmitglied, sondern ausschließlich als Mutter teil. Die Männer hätten es einfach, ließ sie der Zeitung "Tschas" übermitteln. "Sie ziehen in den Krieg. Fallen. Und das war's dann." Den ganzen Ärger hätten hinterher die Mütter.
150.000 Letten dienten in Hitlers Streitkräften
Auf dem mit staatlichen Mitteln in fünf Jahren Bauzeit errichteten Friedhof Lestene liegen nach Behördenangaben die sterblichen Überreste von 908 SS-Männern. Nach der gewaltsamen Besetzung ihres Heimatlandes durch die Sowjetunion 1940 betrachteten viele Letten den Einmarsch der Deutschen 1941 als Befreiung. Etwa 150.000 Letten kämpften auf Seiten der Deutschen gegen die Sowjetunion, die meisten von ihnen dienten in der Waffen-SS. Mehr als 50.000 kamen dabei ums Leben.
SS-Veteranenmarsch abgesagt
Vor der feierlichen Zeremonie hatten die lettischen Waffen-SS-Veteranen ihren jährlichen Marsch abgesagt, um die Aufnahme des Landes in die NATO nicht zu gefährden. Bei den Gedenkfeiern war es wiederholt zu Zusammenstößen mit Veteranen der sowjetischen Armee gekommen. Außerdem hatten internationale jüdische Organisationen die Märsche verurteilt. Während der Nazi-Besatzung kamen rund 70.000 Juden in Lettland ums Leben.
Ähnliches sollte es unbedingt auch in Deutschland geben. In Gedenken an unsere gefallenen Helden.
Die besten Soldaten die es jemals gab.