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Thema: Pflege durch Angehörige weniger wert als durch Profis

  1. #1
    Mitglied
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    Standard Pflege durch Angehörige weniger wert als durch Profis

    Es gibt Urteile des höchsten deutschen Gerichtes, da kann man nur staunen.

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    Ob man nun eine pflegebedürftigen Familienangehörigen selber pflegt dürfte jetzt wohl in den allermeisten Fällen nicht aus monetären Gründen geschehen, sondern im familiären Backround und der Verantwortung gegenüber der eigenen Familie bzw. des Pflegebedürftigen begründet sein.

    Dass man diese Pflege jetzt, höchstrichterlich, sozusagen als "Ehrenamt" hinstellt (und wer einen pflegebedürftigen Familienangehörigen versorgt der wird wohl wissen wie viel Zeit und persönliche Einschränkungen damit verbunden sind) und damit schlechter behandelt, als wenn man sich entscheidet einen pflegebedürftigen Menschen in eine Verwahranstalt abzuschieben zeigt doch eigentlich nur auf wie sich die Prioritäten in diesem Land verschieben.
    Weg vom Familienverbund welcher in guten wie in schlechten Zeiten zusammenhält und man auf mannigfaltige Weise immer mehr benachteiligt anstatt zu fördern - hin zu unpersönlichen "Verwahrung" von Menschen - beginnend schon bei den Kindern bis hin jetzt zu den alten Menschen (welche wohl das Gros der pflegebedürftigen sind).

    Klar, man kann sich frei entscheiden...schiebt man den pflegebedürftigen Vater, Mutter, Bruder, Schwester, Mann, Sohn, Tochter in eine Verwahranstalt ab wo man nur noch eine Nummer ist und bekommt dann den Höchstsatz...oder aber man kümmert sich selber um die Pflege dieser Menschen und wird dann mit einem Bruchteil der Gelder "bestraft" welche man bekommen würde wenn man denn abschiebt.

    Für mich ein krasses Fehlurteil...Familien, welche pflegebedüftige Angehörige selber pflegen gehören gestärkt, zumindest nicht schlechter gestellt und was heißt hier "Profis"...menschliche Zuwendung, menschliche Zuneigung kann kein "Profi" ersetzen (selbst wenn er es könnte, er hat die Zeit gar nicht dazu - sondern muss eine Fälle sozusagen am Fließband abarbeiten)...wo also ist der "Profi" dann besser geeignet????

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von Niesmitlust
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    Standard AW: Pflege durch Angehörige weniger wert als durch Profis

    Ich hab meinen Bruder auch zweieinhalb Jahre gepflegt. Danach konnte ich nicht mehr. Es wäre eh nicht mehr lange ohne professionelle Hilfe gegangen. Es ist eine undankbare Sache. Gerade angesichts der Tatsache, dass es viel zuwenig Pflegepersonal gibt, ist es traurig, dass es so wenig gewürdigt wird, wenn man sich opfert, sei es auch nur für eine bestimmte Zeit.

  3. #3
    Sprecher der Verderbten Benutzerbild von Fortuna
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    Standard AW: Pflege durch Angehörige weniger wert als durch Profis

    Zitat Zitat von BlackForrester Beitrag anzeigen
    Es gibt Urteile des höchsten deutschen Gerichtes, da kann man nur staunen.

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    Ob man nun eine pflegebedürftigen Familienangehörigen selber pflegt dürfte jetzt wohl in den allermeisten Fällen nicht aus monetären Gründen geschehen, sondern im familiären Backround und der Verantwortung gegenüber der eigenen Familie bzw. des Pflegebedürftigen begründet sein.

    Dass man diese Pflege jetzt, höchstrichterlich, sozusagen als "Ehrenamt" hinstellt (und wer einen pflegebedürftigen Familienangehörigen versorgt der wird wohl wissen wie viel Zeit und persönliche Einschränkungen damit verbunden sind) und damit schlechter behandelt, als wenn man sich entscheidet einen pflegebedürftigen Menschen in eine Verwahranstalt abzuschieben zeigt doch eigentlich nur auf wie sich die Prioritäten in diesem Land verschieben.
    Weg vom Familienverbund welcher in guten wie in schlechten Zeiten zusammenhält und man auf mannigfaltige Weise immer mehr benachteiligt anstatt zu fördern - hin zu unpersönlichen "Verwahrung" von Menschen - beginnend schon bei den Kindern bis hin jetzt zu den alten Menschen (welche wohl das Gros der pflegebedürftigen sind).

    Klar, man kann sich frei entscheiden...schiebt man den pflegebedürftigen Vater, Mutter, Bruder, Schwester, Mann, Sohn, Tochter in eine Verwahranstalt ab wo man nur noch eine Nummer ist und bekommt dann den Höchstsatz...oder aber man kümmert sich selber um die Pflege dieser Menschen und wird dann mit einem Bruchteil der Gelder "bestraft" welche man bekommen würde wenn man denn abschiebt.

    Für mich ein krasses Fehlurteil...Familien, welche pflegebedüftige Angehörige selber pflegen gehören gestärkt, zumindest nicht schlechter gestellt und was heißt hier "Profis"...menschliche Zuwendung, menschliche Zuneigung kann kein "Profi" ersetzen (selbst wenn er es könnte, er hat die Zeit gar nicht dazu - sondern muss eine Fälle sozusagen am Fließband abarbeiten)...wo also ist der "Profi" dann besser geeignet????
    Wir leben nun mal in der BRDDR, die systematisch alles daran setzt, Menschen und Familien zu zerstören.

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von Rumburak
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    Standard AW: Pflege durch Angehörige weniger wert als durch Profis

    Zitat Zitat von Fortuna Beitrag anzeigen
    Wir leben nun mal in der BRDDR, die systematisch alles daran setzt, Menschen und Familien zu zerstören.
    Setzt die BRD doch bitte nicht immer mit der DDR gleich. Die DDR war ein Drecksstaat auf deutschen Boden, aber er war niemals darauf ausgerichtet die Urbevölkerung zu beseitigen, Familien zu verpönen, Abartiges zu fördern, so wie es in der BRD stattfindet.
    Die Zeit zum Handeln jedesmal verpassen nennt ihr die Dinge sich entwickeln lassen.
    Was hat sich denn entwickelt, sagt mir an, das man zur rechten Stunde nicht getan?


    Emanuel Geibel

  5. #5
    Sprecher der Verderbten Benutzerbild von Fortuna
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    Standard AW: Pflege durch Angehörige weniger wert als durch Profis

    Zitat Zitat von Rumburak Beitrag anzeigen
    Setzt die BRD doch bitte nicht immer mit der DDR gleich. Die DDR war ein Drecksstaat auf deutschen Boden, aber er war niemals darauf ausgerichtet die Urbevölkerung zu beseitigen, Familien zu verpönen, Abartiges zu fördern, so wie es in der BRD stattfindet.
    Für mich steht BRDDR für das System in dem wir leben und leiden (müssen) und das wir hoffentlich bald überwinden. Daß ich die (gewesenen) DDR-Ganoven für weitaus anständiger halte als die aktuellen BRD-Ganoven habe ich oft genug geschrieben.

  6. #6
    Österreich zuerst Benutzerbild von WIENER
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    Standard AW: Pflege durch Angehörige weniger wert als durch Profis

    Zitat Zitat von BlackForrester Beitrag anzeigen
    Klar, man kann sich frei entscheiden...schiebt man den pflegebedürftigen Vater, Mutter, Bruder, Schwester, Mann, Sohn, Tochter in eine Verwahranstalt ab wo man nur noch eine Nummer ist und bekommt dann den Höchstsatz...oder aber man kümmert sich selber um die Pflege dieser Menschen und wird dann mit einem Bruchteil der Gelder "bestraft" welche man bekommen würde wenn man denn abschiebt.
    Ich komm nicht ganz mit deiner Logik mit. Wenn du deinen Vater abschiebst, wie du schreibst, dann bekommst du im Endeffekt gar nix, Die Kohle bekommt die Verwahranstalt. Was ja manchmal auch gar nicht anders Möglich ist. Pflegst du ihm,bekommst du dafür Pflegegeld. Du wirst nicht bestraft, du bekommst nur weniger als ein Pflegeheim.

    Ich finde dieses Vorgehen ist praktisch angepasst und richtig. Sobald der Pflegebedürftige staatlich untergebracht ist, verursacht er auch Kosten die du nicht hast. Alleine schon der Bürokratische Aufwand.
    „ Wer in einem gewissen Alter nicht merkt , daß er hauptsächlich von Idioten umgeben ist , merkt es aus einem "gewissen" Grunde nicht .“

  7. #7
    Mitglied Benutzerbild von Rumburak
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    Standard AW: Pflege durch Angehörige weniger wert als durch Profis

    Zitat Zitat von WIENER Beitrag anzeigen
    Ich komm nicht ganz mit deiner Logik mit. Wenn du deinen Vater abschiebst, wie du schreibst, dann bekommst du im Endeffekt gar nix, Die Kohle bekommt die Verwahranstalt. Was ja manchmal auch gar nicht anders Möglich ist. Pflegst du ihm,bekommst du dafür Pflegegeld. Du wirst nicht bestraft, du bekommst nur weniger als ein Pflegeheim.

    Ich finde dieses Vorgehen ist praktisch angepasst und richtig. Sobald der Pflegebedürftige staatlich untergebracht ist, verursacht er auch Kosten die du nicht hast. Alleine schon der Bürokratische Aufwand.
    Kosten die man nicht hat? Warum sollte die private Pflege günstiger sein? Der Pflegende kann ja nicht mal mehr seiner Arbeit nachgehen.
    Darum geht es.
    Die Zeit zum Handeln jedesmal verpassen nennt ihr die Dinge sich entwickeln lassen.
    Was hat sich denn entwickelt, sagt mir an, das man zur rechten Stunde nicht getan?


    Emanuel Geibel

  8. #8
    Mitglied Benutzerbild von Niesmitlust
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    Standard AW: Pflege durch Angehörige weniger wert als durch Profis

    Zitat Zitat von Rumburak Beitrag anzeigen
    Kosten die man nicht hat? Warum sollte die private Pflege günstiger sein? Der Pflegende kann ja nicht mal mehr seiner Arbeit nachgehen.
    Darum geht es.
    Es kommt darauf an, wieviel Zeit die Pflege in Anspruch nimmt. Wenn es nicht zuviel ist, ist Teilzeit möglich. Das Problem dabei ist aber, dass Du manchmal dann von da weggerufen wirst, wie bei kleinen Kindern. Nichtsdestotrotz hat man dadurch weniger Einkommen und das Pflegegeld ist weniger, als man verdient hätte in der Zeit.

  9. #9
    Mixerbesitzerin Benutzerbild von Marlen
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    Standard AW: Pflege durch Angehörige weniger wert als durch Profis

    Fakt ist ...... bis noch vor Kurzem gab es für Angehörige gar kein Geld und auch
    sonst wenig Hilfe!

    Ausgebildete Pflegekräfte sind eben teurer! ...... und noch längst nicht so gut bezahlt
    wie sie es verdienen würden ....

    Angehörige sind keine ausgebildete Pflegekräfte .... dafür sind sie unentbehrlich
    was Fürsorge und Liebe geben betrifft!

    Fazit: So wenig wie möglich Menschen um sich sammeln ..... solche Dienste kann man nur
    einmal im Leben machen ......
    ... man muss dem Leser "die Wahrheit wie einen
    nassen Lappen ins Gesicht" klatschen ...

    Henri Nannen

  10. #10
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    Standard AW: Pflege durch Angehörige weniger wert als durch Profis

    Eine Bekannte von mir pflegt ihren schwerkranken Mann ( Pflegestufe 3 ) seit Jahren.

    An sich kein Thema, da sie es gern macht . Nun kommt jedoch der Staat den beiden in die Quere und zwar dergestalt, daß die Bekannte einen kleinen Aufstockungs - Zuschuss in Form von Hartz 4 bezieht, da ihr Mann nur eine Rente bekommt, die nicht das Existenzminimum abdeckt.

    Sie war aufgrund dieser Pflege bisher von der Arbeitssuche freigestellt, da eben dieses Pflege es zeitlich und auch körperlich nicht mehr zuliess, nebenbei noch einer Arbeit nachzugehen.

    Nun hat das Amt jedoch eine Lücke im Gesetz entdeckt und verlangt, den Ehemann in ein Heim zu geben, damit sie arbeiten kann, um den Minizuschuss Hartz 4 ( ca. 200.-- Euro monatlich ) einzusparen.

    Die Kosten für einen Heimaufenthalt bei dieser Pflegestufe könnte die Bekannte niemals finanzieren. Hier würde dann das Sozialamt mit ca. 1600.-- Euro monatlich ( Zuschuss der Kasse bereits abgezogen ) einspringen. Bei dieser Einrichtung handelt es sich bereits um das Billigste, was auf dem Markt angeboten wird.

    Was geht hier für ein Irrsinn ab ? Gesetzlich abgesegnet ist es, daß Angehörige bzw. Personen , die einen Menschen mit Pflegestufe 3 pflegen, von der Arbeit freigestellt sind, sofern die Pflege nicht anderweitig gesichert ist.

    Nur, um diese Frau jetzt von ihrem Mann zu trennen, wird nunmehr solcher Wahnsinn in Betracht gezogen. Die nicht unerheblichen Mehrkosten würde das Amt ohne Kommentar übernehmen, selbstredend auch einen Umzug, da die jetzige , behindertengerechte Wohnung für die Bekannte dann ja nicht mehr angemessen wäre.

    Die Frau wird momentan vom Amt derart unter Druck gesetzt, daß sie nervlich fertig ist.

    Höchstwahrscheinlich wäre sie, selbst für den Fall , daß das Amt damit durchkommt, gar nicht in der Lage, so viel zu verdienen, daß sie ohne Zuschuss von ihrer Arbeit leben könnte, da sie seit etlichen Jahren aus ihrem Beruf heraus ist und wahrscheinlich, wenn überhaupt, nur Billigjobs bekäme.

    Traurig, was hier im Lande abgeht !

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