Weil der Begriff "Volk" im Nationalsozialismus rassistisch belastet worden ist, wird die Umbenennung der Volksbücherei Fürth in Stadtbibliothek angestrebt.

Diese Bezeichnung hat sich in anderen deutschen Städten längst durchgesetzt. In Fürth soll damit nach den Worten der Büchereichefin der innovative Charakter ihrer Einrichtung betont werden. Die antiquierte Bezeichnung sei ein „fragwürdiges Alleinstellungsmerkmal“, das nicht nur der Schauspielerin Paula Quast bei einem Gastspiel mit Werken der jüdischen Dichterin Mascha Kaléko schon übel aufgestoßen sei.

Dass gerade Neubürger mit dem Namen Volksbücherei häufig keine Bibliothek in Verbindung bringen, die allen offen steht, ist für die Leiterin neben der besseren Auffindbarkeit, etwa im Telefonbuch, ein weiteres Argument für die Umbenennung.

Den Anstoß zur Fürther Volksbücherei hatte 1904 der jüdische Ehrenbürger Heinrich Berolzheimer mit seiner Stiftung von 223000 Goldmark für den Bau eines Volksbildungsheimes nach amerikanischem Vorbild gegeben.

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